Die Peripherie der Ethnologie. Austausch und Rückzug am Rande des Nationalstaats (original) (raw)

Dahinter, daneben, darüber hinaus. Abseits im Fokus der Europäischen Ethnologie

2012

Zusammenfassung Die Einsozialisation in die Biographieforschung wird von den Autorinnen als Einubung in Formen und Formate wissenschaftlicher Kommunikation, als ein Prozess unter dem Einfluss unterschiedlicher Dynamiken diskutiert. Wahrend im informellen Rahmen der Gesprache unter Studierenden noch Selbstverstandlichkeiten hinterfragt und Vorbehalte formuliert werden, im Forschungstagebuch und bisweilen auch in Beratungsgesprachen Fragen und Widerspruchlichkeiten Raum finden, werden Unsicherheiten und Unklarheiten im Verlauf der Qualifizierung und dementsprechender schriftlicher Formate und Konventionen zunehmend ausgeblendet. Um die Effekte und Wirkung der Versprachlichung, insbesondere der Verschriftlichung auch auf den eigenen Text wenigstens anzudeuten, entschlossen sich die Autorinnen zu einer Darstellungsform, die die Geschichte des vorliegenden Textes abbildet, der sich aus drei Abschnitten in Perspektive und Stil der jeweiligen Autorin zusammensetzt: der ursprungliche Vortra...

Ethnografie im Spannungsfeld von Lokalität und Sozialität

Ethnoscripts, 10, 2 (2008):S. 75-103. , 2008

  1. Formen gelebter Frauenkultur. Ethnopsychoanalytische Fallstudien am Beispiel von drei Frauengenerationen des Zürcher Oberlandes. Forschungsbericht an den Nationalfonds. Schweiz. Nadig, Maya;Reichmayr, Johannes (2000) Paul Parin, Fritz Morgenthaler und Goldy Parin-Matthey. In: Flick, Uwe;von Kardorff, Ernst;Steinke, Irres (2000): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinheck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuchverlag. Ottomeyer, Klaus (2003) Erfahrungsberichte aus der psychosozialen Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen. In: Edgar Parster (Hrsg.) (2003) Migration und Trauma. Beiträge zu einer reflexiven Flüchtlingsarbeit Münster: Lit Verlag. Parin, Paul;Morgenthaler, Fritz;Parin-Matthey, Goldy (1978) DerWiderspruch im Subjekt. Hamburg: eva.

Der selektive Blick zurück: die Ethnologie in Deutschland und der Kolonialismus

2020

Die Frage danach, wie sich die deutsche Ethnologie im Kolonialismus verhalten habe, muss differenziert betrachtet werden. Denn es ist oftmals unklar, was sich hinter den Begriffen des Kolonialismus und der Ethnologie in Deutschland befindet: Erstens, wird damit eine zeitgeschichtliche Epoche gemeint? Zweitens bezieht sie sich darauf auf die Zeit des deutschen Kolonialreiches von 1888 bis 1918? Drittens, bezieht sie sich auf die Zeit der Kolonialreiche der Europäer? Viertens bezieht sich die Frage auf die Zeit kolonialer Bestrebungen in Deutschland, die lange vor dem Kolonialreich bestanden und die nach dem Verlust des Kolonialreiches weiter wirkten? Allen Ansätzen gemeinsam ist der Fokus auf voll ausgebildete koloniale Regime mit militärischer, politischer, administrativer und ökonomischer Dominanz der Fremdherrschaft. Ich versuche, die Schwachstellen des herkömmlichen Blickes zu betrachten und Kolonialismus als Prozess mit vielfältigen Anfängen und Verläufen zu verstehen.

Küstenforschung: Ethnologie einer Wissenslandschaft

In Zeiten von „global change“ gelten Küsten als besonders gefährdete Lebensräume: Klimawandel, Umweltverschmutzung, Übernutzung der Ressourcen und demographischer Druck sind nur einige der Gefährdungen, welche die Küstenforschung vor neue Herausforderungen stellt. Die norddeutsche Küste vereinigt viele dieser potentiellen Bedrohungen und gilt zugleich als eines der am besten erforschten Küstenökosysteme weltweit. In dem Projektbericht „Küstenforschung: Ethnologie einer Wissenslandschaft“ werden auf Basis einer ethnologischen Untersuchung mit qualitativen und statistischen Verfahren Geschichte, Selbstverständnis und Praxis der Küstenforschung am Beispiel norddeutscher Küstenforschungsinstitute untersucht. Wie konstruiert der „Stamm der Küstenforscher“ seinen Gegenstand, wie reagieren Küstenforscher auf die gesellschaftlichen Herausforderungen, wo verlaufen die Bruchstellen zwischen Anspruch und Wirklichkeit? Im Kontrast mit anderen gesellschaftlichen Wahrnehmungen von Küste wird deutlich, dass die Küstenforschung immer wieder Gefahr läuft, Küste auf ihre natürlichen Aspekte zu reduzieren sowie andere Wissenssysteme und Küstenbilder zu ignorieren. Der Anspruch der Küstenforschung auf Küstenmanagement erfordert ein größeres Bewusstsein für ihre eigene Rolle als gesellschaftlicher Akteur, eine Erweiterung ihres Küstenbildes und eine größere Offenheit für den Dialog mit anderen Disziplinen.

Ethnophilosophie - Ausweg oder Irrweg? (1995)

Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft (ÖZP), 1995, 2: Kontroversen um Universalität, 1995

Zusammenfassung Wahrscheinlich hat jede menschliche Gesellschaft eigene Formen des Philosophierens in dem Sinn entwickelt, daß Erklärungen über Ursprung und Struktur der Welt, über das Wesen des Menschen und über richtige und falsche Formen des Verhaltens gegeben und begründet wurden. Einige der alten Kulturen haben Dokumentationssysteme entwickelt und damit Denktraditionen verfestigt. Eine davon, die okzidentale, war in der Neuzeit weitgehend erfolgreich, manche ihrer Eigenheiten weltweit zu etablieren und zur allgemeinen Norm zu erheben. Es erhebt sich nun, in einer Periode der Globalisierung, die Frage, ob es in Zukunft nicht nur in Bereichen der Technik oder Wissenschaft, sondern auch in der Philosophie eine weitgehend einheitliche Form und Methode geben wird oder nicht. Wenn dies der Fall ist: was wird dann die Rolle der unterschiedlichen und heute noch fortwirkenden Traditionen bei der Gestaltung dieses künftigen Denkens sein? Wenn es nicht der Fall ist: müssen wir die Idee aufgeben, jemals universell gültige Thesen oder Theorien finden zu können? Dieser Beitrag behandelt einige Aspekte des angesprochenen Problems und schlägt die Entwicklung eines Verfahren des "Polylogs" als Ausweg aus dem Dilemma zwischen zentristischem Universalismus und separatistischem Partikularismus vor.

Über die gesellschaftliche Relevanz der Ethnologie

In: U. Bertels u.a. (eds.), Aus der Ferne in die Nähe. Neue Wege der Ethnologie in die Öffentlichkeit, pp. 21-32. Münster/Berlin/New York: Waxmann Verlag., 2004

Vortrag ESE Tagung 1.2. 2002 Jos Platenkamp