Verantwortungsvoll kommunizieren - Soziale Netzwerke in ethischen (und schulischen) Zusammenhängen (original) (raw)

Soziale Netzwerke und Verständigung

Kommunikation und Verständigung, 2010

In diesem Artikel sollen basierend auf Erkenntnissen der Sozialen Netzwerkforschung die Potenziale diverser Netzwerk-resp. Kommunikationsstrukturen für Prozesse der verständigungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt werden. Verständigung fußt dabei nicht alleine auf inhaltlichen wie pragmatischen Aspekten der Kommunikation, sondern auch auf der sozialen Eingebundenheit von Akteuren und der strukturellen Beschaffenheit von Kommunikationsnetzwerken. So lassen sich beispielsweise Diffusions-von Entwicklungsnetzwerken, kohäsiven-sowie hierarchischen Netzwerken abgrenzen und im Hinblick auf Verständigungsprozesse analysieren, wobei deren strukturelle Beschaffenheit auch prädeterminierend wirken kann. Das Modell der VÖA integriert vielfältige Instrumente der Kommunikation, auch jene der Neuen Medien wie z.B. Blogs, die im Hinblick auf die Analyse von Beteiligtennetzwerken hoch relevant erscheinen.

Liken, Sharen, Posten... Helfen – Soziale Verantwortung im Web

2019

Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Rolle der Social Media Plattform Twitter im Kontext von zivilgesellschaftlichen Bewegungen auseinander. Am gewählten Fallbeispiel – Train of Hope – wird gezeigt, welchen Stellenwert Social Media Plattformen wie Twitter und Facebook für die Entstehung von sozialen Bewegungen sowie für die Konstruktion von sozialer Ordnung einnehmen können. Wie dem Titel der Arbeit entnommen werden kann, wird jener Zeitraum im Jahr 2015, der durch zivilgesellschaftliches Engagement gekennzeichnet war, beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf die freiwilligen HelferInnen, die sich im Verlauf unter dem Namen Train of Hope um die vielen ankommenden geflüchteten Menschen kümmerten. Das besondere Merkmal dieser Gruppe am Wiener Hauptbahnhof war, dass sie von keiner österreichischen NGO unterstützt wurde und daher auf viele Ressourcen dieser NGOs, wie beispielsweise Caritas oder Rotes Kreuz, nicht zurückgreifen konnte. Zur Analyse wurden die Twitter-Postings für den Ze...

Wie weit reicht die Verantwortung? Zur Ambivalenz eines ethischen Begriffs

Ethica , 2012

Responsibility usually refers to either something that happened (retrospective), something someone did. or, something that has to be done (prospective). If a child is conceived, there is the parents’ responsibility for the child’s very existence, even if they didn’t plan to procreate. However, if people try to force parents into a prospective responsibility beyond their duty to feed, to protect and to educate the child, this is not appropriate. Interventions in a person’s germ line or PGD (preimplantation genetic diagnosis) are not to be called an Act of parental responsibility. Accepting the child is the parents’ first and foremost responsibility, as well as providing support, nourishment, and shelter.

Solidarität mit Brian? Überlegungen zu Ethik und Verantwortung in der elektronischen Kommunikation

2000

Zu Jahresbeginn 2000 kursierte ein Kettenbrief mit der Uberschrift ”Solidaridad con Brian” im Internet. Von einem uns personlich bekannten Kollegen zu unseren E-Mail-Adressen weitergeleitet, wurde darin um einen aktiven Ausdruck von Solidaritat fur einen kleinen herzkranken Jungen in Sudamerika gebeten. Dieser Junge leide an einem schweren Herzfehler und benotige – da anders angeblich nicht zu heilen – dringend eine Herztransplantation, fur deren Kosten von ca. $ 115.000 gesammelt werden solle. Lt. Aussage des Absender (eine E-Mail-Adresse in Deutschland) hatten sich mehrere Service-Provider bereit erklart, fur jede Weiterleitung der Ursprungs-Nachricht 0,01 Dollar zu bezahlen, so dass die erforderliche Summe theoretisch durch ca. 11,5 Millionen Weiterleitungen zusammenkommen konne. Der angeforderte Akt der Solidaritat bestand also darin, die Nachricht an so viele neue Adressaten wie moglich so schnell wie moglich weiterzuleiten.

Das Politische in sozialen Medien am Beispiel Facebook: Herausforderungen für eine politische Bildung

SWS-Rundschau 3/2018, 2018

Soziale Medien wie Facebook haben einen so bedeutenden Einfluss auf politische Diskurse, dass es einer Adaption von Konzepten der politischen Bildung bedarf. Der Beitrag stellt erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts an der Universität Innsbruck dazu vor, das sich diesen Phänomenen aus der Perspektive der politischen Bildung widmet. Die leitende Annahme ist dabei, dass für eine künftige politische Bildung Strukturen und Prozesse verstanden werden müssen, die in sozialen Medien zu einer Selektion und Verfremdung von politischen Aussageweisen und damit des Politischen selbst führen. Der Artikel zeigt das methodische Vorgehen und auch die ersten Ergebnisse des Projekts, die den Begriff des »Politischen« betreffen, an einem Beispiel. Diese beschreiben eine Tendenz zur Emotionalisierung von Politik und zur rhetorischen Dichotomisie-rung in »Wir« und »Andere«. Auch in der medialen Berichterstattung finden sich diese Elemente, wo sie von der spezifischen Gestaltung von Artikeln, Bildern und darin verwendeten Symbolen unterstützt werden. Wir stellen am Beispiel dar, wie sie identifiziert werden können und wie damit in der politischen Bildung umgegangen werden kann. Unser Beispiel soll auch als Praxisvorschlag für die politische Bildung verstanden werden. Schlagworte: das Politische, Ideologie, Facebook, Rechtspopulismus, politische Bildung The Political in Social Media and the Example of Facebook: New Challenges for a Civic Education (pp. 328-348) Social media-platforms, such as Facebook, are influencing political discourses to the extent that concepts of civic education must be renewed. This article presents first findings of a research project conducted at the University of Innsbruck. We follow the assumption that it is crucial for a new civic education to understand structures and processes within social media that are selecting and changing the modes of political debates-and so the political itself. The article shows methodic approaches and first findings of a project regarding a new understanding of the political and by giving an example for this. These are tendencies of an emotionalization of the political as well as a rhetorical division in »we« and »the others«. These elements can also be identified in the media, supported by the design of articles, images and symbols. In our example we show how these tendencies are to be identified and what options civic education has to deal with them. The demonstrated example can thus be regarded as a proposal for the practice of civic education.