Stadt, Kritik und Geographie Einleitung zum Handbuch Kritische Stadtgeographie (original) (raw)

Kritische Stadtgeographie und geographische Bildung

sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung

Die konzeptionellen Ansätze, empirischen Gegenstände und methodischen Zugänge einer kritischen Stadtforschung sind auch für die Geographiedidaktik und Bildungspraxis relevant. Vor dem Hintergrund bildungspolitischer Querschnittaufgaben wie Inklusion, politische Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung oder Digitalisierung rücken kritisch-reflexive Fähigkeiten, gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten und emanzipatorische Veränderungen in ihren räumlichen Bezügen wie sie in kritisch-stadtgeographischen Debatten verhandelt werden in den Fokus einer emanzipatorischen Geographiedidaktik. Stadt ist in diesem Zusammenhang mehr als bloßer Vermittlungs- und Unterrichtsgegenstand. Städtisches Leben wird maßgeblich durch Bildung bestimmt und Bildung ist ein Schlüssel für gesellschaftliche Veränderungen. Allerdings stehen explizite gegenseitige Bezugnahmen zwischen Kritischer Stadtgeographie und einer emanzipatorischen Geographiedidaktik in der deutschsprachigen Debatte noch am Anfang. Im B...

Wo steht die kritische Stadtgeographie?

sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung

Das Handbuch Kritische Stadtgeographie ist Leser*innen dieser Zeitschrift schon aus einer 2015 erschienen Rezension der Erstauflage dieser Veröffentlichung bekannt (Beurskens, 2015). Es spricht für die wachsende Bedeutung der kritischen Stadtgeographie, dass auch die 2016 erschienene zweite Auflage des Buches bald vergriffen war und 2018 eine dritte, korrigierte und stark erweiterte Auflage neu herausgekommen ist. Mit dem Buch reagieren die Herausgeber*innen, Bernd Belina, Matthias Naumann und Anke Strüver, auf ihre Beobachtung einer Leerstelle in der Geographielehre im Bereich dieses Themenfeldes. […] Was ist neu an der dritten Auflage? Das aktualisierte Handbuch wurde um 23 Kapitel auf 66 erweitert und deckt damit ein breiteres Themenspektrum ab. Einzelne Beiträge wurden überarbeitet. Ein zweiseitiges Vorwort skizziert die vorgenommenen thematischen Ergänzungen und begründet diese durch die Weiterentwicklung der Disziplin (S. 11). Eine wünschenswerte Veröffentlichung als E-Book st...

Kritische Stadtgeographie und geographische Bildung. Forschendes Lernen zum Recht auf Stadt am Beispiel der Dresdner „Straßenbahn-Streichler“

sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2022

Die konzeptionellen Ansätze, empirischen Gegenstände und methodischen Zugänge einer kritischen Stadtforschung sind auch für die Geographiedidaktik und Bildungspraxis relevant. Vor dem Hintergrund bildungspolitischer Querschnittaufgaben wie Inklusion, politische Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung oder Digitalisierung rücken kritisch-reflexive Fähigkeiten, gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten und emanzipatorische Veränderungen in ihren räumlichen Bezügen wie sie in kritisch-stadtgeographischen Debatten verhandelt werden in den Fokus einer emanzipatorischen Geographiedidaktik. Stadt ist in diesem Zusammenhang mehr als bloßer Vermittlungs- und Unterrichtsgegenstand. Städtisches Leben wird maßgeblich durch Bildung bestimmt und Bildung ist ein Schlüssel für gesellschaftliche Veränderungen. Allerdings stehen explizite gegenseitige Bezugnahmen zwischen Kritischer Stadtgeographie und einer emanzipatorischen Geographiedidaktik in der deutschsprachigen Debatte noch am Anfang. Im Beitrag möchten wir am Beispiel eines Konflikts um öffentliche Räume in der Dresdner Neustadt die Chancen, aber auch Herausforderungen einer engeren Verknüpfung zwischen Kritischer Stadtgeographie und Geographiedidaktik diskutieren sowie mögliche konzeptionelle wie auch bildungspraktische Anschlüsse aufzeigen.

Einleitung: „Philosophie der Stadt“

Zeitschrift für Praktische Philosophie, 2021

Zusammenfassung: Obwohl sich die „Philosophie der Stadt“ in den letzten Jahrzehnten dynamisch entwickelt hat, stellt sie noch keine klar konturierte philosophische Teildisziplin dar. Dieser Zustand birgt Chancen und Probleme: Die aktuellen Debatten sind vielschichtig und kreativ, die Potentiale verschiedener Theorien, Traditionen und Methoden zur philosophischen Erschließung der Stadt werden erprobt und kombiniert. Zugleich zeigt sich nach wie vor eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der genauen Ziele und Aufgaben einer Philosophie der Stadt sowie hinsichtlich ihres Verhältnisses zu anderen Disziplinen der Stadtforschung. Die Einleitung in den Schwerpunkt (i) gibt Einblicke in den Stand der Debatte, (ii) arbeitet auf dieser Basis drei Ansätze der Beschreibung der Ziele und Aufgaben einer Philosophie der Stadt heraus, und (iii) ordnet die Beiträge des Schwerpunktes in diese Systematik ein.

Stadt-Beschreibung. Notizen zu Text im urbanen Raum

Die Stadt als Text, ein Getöse der Worte, weitläufiges Wortgeflecht oder Überlap- pung von Textfetzen allerorts – über die Angelegenheit lässt sich auf viele Weisen nachdenken. Text jedenfalls ist in der Stadt allgegenwärtig. In: Dérive. Zeitschrift für Stadtforschung, Nr. 28

München: (Literatur)Geschichte einer Stadt/ Rezension

2023

Überblicksdarstellungen zu literaturgeschichtlichen und kulturgeschichtlichen Themen zählen heutzutage nicht zu den beliebtesten Publikationsformen im deutschsprachigen Wissenschaftsraum, dies bestätigen auch die Herausgeber im Vorwort des Buches (S. 13). Diese füllen mit ihrer Literaturgeschichte Münchens somit eine Lücke. Die Darstellung der literarischen Entwicklungen dieser Stadt vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart gibt allen Forscher*innen, die sich für München und seine Literaturszene interessieren, ein unabdingbares Arbeitsmittel an die Hand. An diesem Projekt arbeiteten drei Herausgeber, Waldemar Fromm (LMU), Manfred Knedlik (Arbeitsstelle für Literatur in Bayern, LMU) und Marcel Schellong (LMU) sowie über 1 Evgenia Papageorgiou ist Doktorandin der Universität Athen und der LMU München. Zu ihren Forschungsinteressen gehören u.a. Regionalliteratur Bayerns, psychoanalytische Literaturwissenschaft und Zeitgeschichteforschung/Erinnerungskultur(en).

Dieter Kienast. Stadt und Landschaft lesbar machen (Inhaltsverzeichnis und Teil 2)

Anette Freytag, Dieter Kienast Stadt und Landschaft lesbar machen, Zürich: gta, 2016

Der Schweizer Dieter Kienast (1945–1998) ist eine Schlüsselfigur der europäischen Landschaftsarchitektur. An einer markanten Wende im gesellschaftlichen Verständnis von Natur suchte er nach einer Synthese zwischen Gestaltung und Ökologie, ohne stadtfeindlich zu sein oder einem sentimentalistischen Naturbild anzuhängen. Seine Freiräume sollten die sich auflösenden Gegensätze von Stadt und Land lesbar machen und in ihrer ästhetischen Erfahrbarkeit die Bewältigung eines immer komplexer werdendes Alltagsleben unterstützen. In ihrem Buch bietet Anette Freytag die erste kritische Auseinandersetzung mit Kienasts realisiertem Werk, seiner Entwurfshaltung und seinen theoretischen Positionen. Es beleuchtet zugleich eine prägnante Epoche der Landschaftsarchitektur, die seit den 1970er Jahren darum kämpft, wieder ein integraler Teil der Stadtentwicklung und Impulsgeber für die grossmassstäbliche Planung zu werden. Dieter Kienast wurde deren charismatische Leitfigur. Er hat die neuen Herausforderungen erkannt, benannt und als Entwerfer, Planer, Forscher und Hochschullehrer zur Diskussion gestellt. Städtebaukritik, Partizipationsprozesse und die Bedeutung der spontanen Vegetation der Stadt spielen dabei ebenso eine Rolle wie Kunst, Literatur, Architektur und die Populärkultur der Postmoderne. Georg Aerni hat die bahnbrechende und zugleich zeitlose Sprache von Kienasts Œuvre in aktuellen Neuaufnahmen festgehalten. Fasziniert von den Kontrastwirkungen zwischen den vom Menschen gesetzten Formen und der sich diesen Formen widersetzenden Natur, erdachte Kienast ein Reservoir an Ideen und Lösungen, um zur Gestaltung einer Umwelt beizutragen, die lebenswert und zugleich schön ist. Seine hochentwickelte Sensibilität für Material und Raum verband ihn mit Künstlern wie Joseph Beuys, Sol LeWitt oder Mario Merz und machte ihn zum engen Partner von Architekten und Stadtplanern wie Herzog & de Meuron oder Diener & Diener. Vorworte von Erik A. de Jong und Christophe Girot Mit Fotografien von Georg Aerni und Christian Vogt Auszeichnungen «DAM - Deutsches Architekturmuseum Architectural Book Award 2016» Deutscher Gartenbuchpreis 2016 «Bestes Buch über Gartengeschichte» Deutscher Gartenbuchpreis 2016 «STIHL Sonderpreis für aussergewöhnliche Leistungen» Auszeichnung «Die schönsten Schweizer Bücher 2015»