Tradition und Innovation in der Bronzezeit Mitteleuropas. Aspekte der Agrar-, Verkehrs- und Metalltechnologie (original) (raw)
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Die ältesten eisengegenstände treten in Ägypten, Mesopotamien und anatolien sowie im raum zwischen der pontischen steppe und südsibirien im späten 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. auf. Bei diesen frühen eisengegenständen handelt es sich oft um Meteoriteisen. im nachfolgenden 2. Jahrtausend v. Chr. ist eisen vor allem aus anatolien überliefert. Die ausbreitung der eisenmetallurgie im Vorderen orient, im ostmittelmeerraum und in der Ägäis im späten 2. und frühen 1. Jahrtausend v. Chr. wird eingehend behandelt und im hauptteil die einführung des neuen Metalls im südeuropäischen arbeitsgebiet detailliert beschrieben (portugal, spanien, italien, westliche und zentrale Balkanhalbinsel, rumänien, Moldawien, Ukraine bis zur Dnjepr). Die frühen eisenfunde im zentralen und westlichen Mittelmeerraum zeigen eine küstennahe Verbreitung, u.a. in südwestalbanien, im Karst/Soča-Gebiet Sloweniens, in Süditalien, in Südostsizilien, in Sardinien, in den Balearischen Inseln und in Zentralportugal. es erscheint plausibel, dass eisen im 11./10. Jahrhundert v. Chr. zunächst von ägäischen und/oder ostmediterranen seefahrern dorthin vermittelt wurde. im raum nördlich des schwarzmeers wird eisen ungefähr gleichzeitig vor allem für Messer und Dolchmesser eingeführt. etwas unklar ist immer noch die Frage nach dem möglichen frühen Beginn der Eisenverarbeitung bzw.-gewinnung in Rumänien und der Slowakei, wo einige Fundstücke schon vor das 11. Jahrhundert v. Chr. datiert werden. in der abschließenden Diskussion wird der historische Kontext der ausbreitung des neuen Metalls im 12./11. Jahrhundert v. Chr. erörtert und die früheste Verwendung des eisens – z.B. als " special purpose metal " – diskutiert.
Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 1998
Gesprächen mit ihm immer wieder angeregt. Ich möchte auch einige Kollegen und Freunde nennen, deren Unterstützung mir eine besondere Freude gemacht hat: Dr. L. Nebelsiek (Berlin), Prof. D. Vitali (Bologna), Prof. R. De Marinis (Mailand), Dr. M. Feugere (Montagnac). Wenn ich auf die verschiedenen Kapitel dieser Arbeit zurückblicke bzw, an die künftigen Abschnitte des Projekts denke, erinnere ich mich jedoch vor allem an den selbstlosen und liebevollen Beistand meiner Frau, Dr. Manuela Struck, die meine Forschungsarbeit stets verständnisvoll unterstützt hat. EINLEITUNG Die historische Bedeutung des Übergangs von der Bronze-zur Eisenzeit in Mitteleuropa soll Thema ei ner Reihe von Aufsätzen sein, die im Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums erscheinen werden. Bevor die Vorgehensweise beschrieben wird, lohnt es sich, kurz auf den theoretischen Hintergrund die ses Fragenkreises einzugehen, da er zwangsläufig sowohl die Methoden also auch die Ergebnisse meiner Untersuchungen maßgeblich bestimmen wird. Die Begriffe Bronze-und Eisenzeit bez iehen sich auf ein System, durch das der Verlauf der Men schheitsgeschichte in technologische Stadien gegliedert wird. Während des 19. Jahrhunderts erlangte das sog. Dreiperiodensystem "1 allgemeine Anerkennung zu r Einordnung der archäologischen Funde Europas und wird seither verwendet. Man sollte sich jedoch de r vollen Bedeutung dieses Geschichtsbildes bewußt sein, da beide Komponenten des Systems -die Ein teilung der Geschichte in Entwicklungsstufen und die Betonung des technologischen Wandels -Konse quenzen für unser Verständnis des historischen Prozesses mit sich bringen -Konsequenzen, die kombi niert, sich gegenseitig verstärken. In der Tat verle iht bereits die Wahl eines Kriteriums zur Bestimmung von Entwicklungsstufen -z.B. technologische, ökonomische, soziologische, geistesgeschichtliche oder moralische Vorgänge -diesem eine essentielle Rolle im historischen Prozeß. Reduktionistis che oder de terministische Interpretationen historischen Wandels werden gefördert; dies macht sich am stärksten an den Übergängen von einer Entwicklungsstufe zur nächsten bemerkbar. Daher ist Vorsicht geboten bei der Anwendung von Stufensystemen. die auf einem einzelnen Kriterium beruhen, und es ist unerläßlich, ihre begrifflichen Grundlagen zu verstehen. Insbesondere bedürfen zwei Fragen der Klärung: 1) In wel cher Hinsicht ist technologischer Wandel von Bedeutung? 2) Können bestimmte technologische Neue rungen derartige Bedeutung erlangen, daß sie mit dem Übergang von einer in eine fundamental andere Entwicklungsstufe der Menschheitsgeschichte in Zusammenhang gebracht werden dürfen? Technologie und Fortschritt Blickt man zurück auf die lange Tradition von Bemühungen, Geschichte als Ganzheit darzustellen, fällt auf, daß technologische Modelle relativ unüblich bzw, jung sind. Mythologische, moralische, soziologi
Zur Subsistenzwirtschaft der Bronzezeit in Mittel- und Südosteuropa
M. Bartelheim/H. Stäuble (Hrsg.), Die wirtschaftlichen Grundlagen der Bronzezeit Europas. Forsch. zur Archäometrie und Altertumswissenschaft 4, 2009
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Bartelheim, Martin und Stäuble, Harald (Hrsg.): Die wirtschaftlichen Grundlagen der Bronzezeit Europas/ von Martin Bartelheim und Harald Stäuble (Hrsg.) Rahden/Westf.: Leidorf, 2009 (Forschungen zur Archäometrie und Altertumswissenschaft; Bd. 4) Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten
Textilien der Bronzezeit in Mitteleuropa
Archäologia Austriaca 90, 2006 (Wien 2009), 31-72, 2009
Catalogue and context of Bronze Age textile finds in Europe Bronzezeitliche Textilreste sind i n den letzten Jahren durch die spektakulären Funde aus den bronzezeitlichen Bergbauen von Hallstatt wieder verstärkt in den Fokus der Forschungen gerückt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die zahlreichen, sehr weit verstreut publizierten Gewebereste aus der Zeit zwischen 2200 und 900 v .Chr. katalogmäßig zusammen zustellen. Das Untersuchungsgebiet für die mitteleuropäische Bronzezeit wird hierbei eingegrenzt auf einen Bereich von Westen nach Osten von Frankreich bis Slowakei /Ungarn, von Norden nach Süden von Dänemark bis Norditalien.
Technologieentwicklung und -transfer in der Hallstatt-und Latènezeit. Beiträge zur Internationalen Tagung der AG Eisenzeit und des Naturhistorischen Museums Wien, Prähistorische Abteilung -Hallstatt 2009. Beitr. Ur-u. Frühgesch. Mitteleuropas 65 (Langenweissbach 2012). 23. Tagung der AG Eisenzeit, Nürnberg, Deutschland (25.-29.5.2010) "Wege und Transport" Tagung in Zusammenarbeit mit dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. und der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e. V. Publikation: C. Tappert/Ch. Later/J. Fries-Knoblach/P.C. Ramsl/P. Trebsche/ S. Wefers/J. Wiethold (Hrsg.), Wege und Transport. Beiträge zur Sitzung der AG Eisenzeit während der 80. Verbandstagung des West-und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. in Nürnberg 2010. Beitr. Ur-u. Frühgesch. Mitteleuropas 69 (Langenweissbach 2012). 24. Tagung der AG Eisenzeit, Bremen, Deutschland (4.-5.10.2011) "Eisenzeit und Geschlechterforschung. Bilder -Räume -Rollen" Gemeinsame Tagung mit der AG Geschlechterforschung anlässlich des 7. Deutschen Archäologen-Kongresses in Bremen (3.-7. 10.2011) in Zusammenarbeit mit dem Nordwestdeutschen Verband für Altertumsforschung e. V. Publikation in Vorbereitung 25. Tagung, Rzeszów, Polen (19.-22. 9. 2012) "Waffen -Gewalt -Krieg" und "Aktuelle Forschungen zur polnischen Eisenzeit" Tagung in Zusammenarbeit mit dem Instytut Archeologii Uniwersytetu Rzeszowskiego, der Fundacja Rzeszowskiego Osrodka Archeologicznego und dem Muzeum Okregowe w Rzeszowie. Publikation in Vorbereitung
Bronzezeitliche Landwirtschaft in Europa — Der Versuch einer Gesamtdarstellung des Forschungsstandes
ABSTRACT Archaeobotanical data on Bronze Age agriculture were evaluated for nine regions in Europe, in order to provide an up-to-date basis for future research of the subject. In total, more than 1,500 data sets from 229 sites were included in the analysis, corresponding to ca. 2.3 million finds of cultivated plants. Data evaluation was carried out using a novel weighed representativeness index (RI), containing information both on crop importance/dominance, and on the quality and reliability of the data used.