Wein oder Weihrauch - 'turibula' aus Apulum (original) (raw)

Ein Bleitäfelchen aus Apulum

Im Frühling des Jahres 2006 hat die rumänische Polizei eine Privatsammlung von etwa 200 archäologischen Gegenständen beschlagnahmt.1 Die Sammlung von Alba Iulia (das antike Apulum) stammte aus illegalen Ausgrabungen der römischen Stadt.2 Alle Gegenstände sind auf das II/III Jh. zu datieren. Vasile Moga hat 2007 mit Genehmigung der Polizei in einer lokalen Zeitschrift einen kurzen Bericht über die Sammlung veröffentlicht.

Eine Boswelliasäure aus Weihrauch

Chemie in unserer Zeit, 2013

pischen Interpretation den kulturhistorischen Hintergrund kennen, der die Verbindung von Chemie und Alltag illustriert. Weihrauchharz, seit der Antike wertvoll und geschätzt, ist ein Paradebeispiel. S chön, dass Sie sich für diesen Artikel über Weihrauch interessieren, aber beweihräuchern werden wir Sie deshalb nicht. Dieser Satz zeigt nur, wie fest das Gummiharz des Weihrauchbaums, das man lateinisch auch Olibanum nennt, in unserer Sprache verankert ist. Als Weihrauch darf man sowohl das Harz, als auch dessen beim Verglühen gebildeten Rauch bezeichnen. Es gibt verschiedene Arten Weihrauch [1]. Biologisch gesehen ist die Rolle aller Harze, als natürlicher Wundverschluss für einen verletzten Stamm oder Ast Weihrauch ist als Harz ein höchst komplexes Gemisch überwiegend terpenoider Naturstoffe. Wir beschreiben, wie daraus eine der darin enthaltenen substituierten Boswelliasäuren isoliert werden kann. Das Verfahren ist aufwändig. Wie stets in dieser Serie, werden die in der modernen zu dienen. Das gilt für unsere heimischen Nadelbäume, so wie auch für den Myrrhe-oder den Weihrauchbaum. Leichtflüchtige Komponenten, die das "natürliche Pflaster" zunächst fließfähig halten, verdampfen dabei. Zurück bleibt eine feste Masse, auf die es die Menschheit im Falle von Weihrauch und Myrrhe schon lange abgesehen hat, da sie sich als aromatisches Räuchermittel vielfältig einsetzen lässt [2]. Unsere Fotos illustrieren (Abbildungen 2 und 3), wie Weihrauch aussieht und angewendet wird. Mit der geruchlosen substituierten β-Boswelliasäure im Titel hat dieser Rauch aus über 300 Stoffen aber nichts zu tun. So wie man Kiefern in Harzlachten anritzt, um Harz zu gewinnen, oder Kautschukbäume, um an Latex für Gummi zu kommen, so hat man sich das Gewinnen von Weihrauch oder Myrrhe vorzustellen: Stamm und Äste werden angeschnitten. Aus den verletzten Stellen läuft eine klebrige Milch heraus. Sie besteht aus flüchtigen ätherischen Ölen, Harzsäuren, Schleimstoffen und Proteinen. All das trocknet zu einem körnigen hellgelben bis bräunlichen Material ab, das schon bei Raumtemperatur einen würzigen, leicht zitronenartigen Geruch verströmt.

Ein Weihaltar und weitere in Villach aus der Drau geborgene römerzeitliche Steindenkmale. Neues aus Alt-Villach 48 (2011), 7-28 [=Anodos 8, 2008, Festschrift W. Jobst (Trnava 2010), 285-294].

Erneut hat der Boden der Villacher Altstadt ein Belegstück der römerzeitlichen Vergangenheit preisgegeben, einen interessanten Fundgegenstand, der allerdings zu den vielen offenen Fragen hinsichtlich der römerzeitlichen Besiedlung des Stadtgebietes bedauerlicherweise kaum Wesentliches beizutragen vermag. Es handelt sich um einen römischen Weihaltar, der am 02. 07. 2008 auf der Parzelle Nr. 201/1, KG Villach, im Bereich der zuvor abgetragenen Realität der ehemaligen Druckerei Josef Gitschthaler, Gerbergasse 17, bei Bauarbeiten aufgedeckt wurde (Abb. 1). 1 Der kleine Altar lag in 4.00 -4.50 m Tiefe unter dem rezenten Niveau und weit unter den neuzeitlichen bis mittelalterlichen Kulturschichten, eingebettet im rundum fundleeren, etwa 1.00 m hoch anstehenden Schwemmschotter des Drauflusses. Er war ebenso wie die zahlreichen römerzeitlichen Funde der letzten Jahrzehnte in Villach, aus bisher durchaus noch nicht eindeutig geklärter Ursache, in das Flussbett gelangt und dort im Laufe der Zeit von einer starken Schicht Schwemmsand überlagert worden.

Phallos, Feuer, Klang. Tintinnabula aus Pompeji, in: R. Bielfeldt – J. Eber – S. Bosche – A. Lutz – F. Knauß (Hrsg.), Neues Licht aus Pompeji, Ausst. München (2022) 316-321.

Neues Licht aus Pompeji. Ausstellungskatalog München, R. Bielfeldt – J. Eber – S. Bosche – A. Lutz – F. Knauß (eds.) , 2022

Einführungsessays 18 1 Die vielen Leben antiker Lampen (Ruth Bielfeldt) 30 2 Das römische Haus im Dialog mit dem Licht (Danilo Marco Campanaro) Römische Lampen und Licht 42 3 Römische Bronzelampen. Zur Forschungsgeschichte einer neu zu entdeckenden archäologischen Gattung (Norbert Franken) 48 4 Wie es am Mittelmeer zu leuchten begann. Lichtkulturen vorrömischer Zeit (Susanne Pfisterer-Haas-Magdalini Valsamidou) 56 5 Hellenistische Prachtlampen aus Pompeji (Norbert Franken) 60 6 Docht, Öl und Feuer (Johannes Eber) Lampenständer und Kandelaber 64 7 Hoch hinaus und heiß begehrt. Römische Kandelaber (Ruth Bielfeldt-Silvia Amadori) 74 8 Vom Reiz der Flexibilität. Höhenverstellbare Kandelaber als technische Innovation (Ute Klatt) 80 9 Licht über Afrika und Asien. Zur Geopolitik eines Lampenständers (Ulrich Hofstätter) 84 10 Lampenbäume. Vom griechischen Götterhain ins römische Haus (Silvia Amadori)

Ardevan ß Erneut über eine familie von Fabiern aus Apulum

This is a broad treatment of the family of T. Fabius Ibliomarus, a Treverian merchant who became decurio kanabarum at Apulum under Commodus (CIL III 1214). His sons, Aquileiensis and Pulcher, rose to the equestrian order. The first one fulfilled the militiae equestres (AE 1971(AE , 385 and 1992(AE , 1487, the second one seems to have exercised a procuratorian charge (CIL III 1157). There are moreover other Fabii at Apulum, who could belong to the same family. In particular Fabia Lucilla, a daughter and wife of equestrian rank, honored as mater collegiorum fabrum et centonariorum in Colonia Aurelia Apulensis (CIL III 1297), is surely a descendant of Ibliomarus. This case-study demonstrates the social advancement of immigrants in the local gentry, and some kinships between the elite from the canabae of the Legio XIII Gemina and the aristocrats of the neighboring town Apulum.

Neuer Wein in alten Schläuchen?

transcript Verlag eBooks, 2011

übertiteln ihr guest editorial in Anthropology Today im Dezember 2008 mit "Anthropology in the financial crisis" 2 und rufen die Fachkolleginnen dazu auf, sich mit der aktuellen Finanzkrise und den Folgen, die diese gerade auslösen, mit dem theoretischen und empirischen Instrumentarium der ökonomischen Anthropologie auseinanderzusetzen. Sie verweisen darauf, dass die "beste Zeit" der ökonomischen Anthropologie mit der Energiekrise in den 1970er Jahren zusammenfiel und dass sie seither durch die neoliberale Hegemonie der Ökonomen marginalisiert worden sei. 3 Hart und Ortiz empfehlen einen fachspezifischen theoretischen Zugang und, darauf aufbauend, ein neues Engagement für die politische Ökonomie. Dass sie als Einstieg für zukünftige Forschungen Marcel Mauss 4 und Karl Polanyi 5 vorschlagen, scheint mir deshalb kein Zufall zu sein, weil beide explizit eine Erklärung für die Katastrophen ihrer Zeit suchten. 6 Wie sieht es nun mit der kultur-und sozialanthropologischen Auseinandersetzung mit Phänomenen des Wirtschaftslebens nach der Jahrtausendwende aus? Hat sie innerhalb des Faches oder nach außen gerichtet etwas zu sagen? Schon eine kursorische Durchsicht von Neuerscheinungen aus der ökonomischen Anthropologie bringt Erstaunliches zutage: Überraschend ist zum einen die schiere Anzahl an Veröffentlichungen ab den späten 1990er Jahren, 7 zum anderen-konzentriert man sich auf 1 Für ausführliche Kommentare zu Vorversionen dieses Artikels möchte ich Thomas Fillitz, Elke Mader und Sabine Strasser besonders danken. Sie haben alle drei auf ihre-sehr unterschiedliche-Weise viel zu seiner jetzigen Form beigetragen. Erich Landsteiner gebührt mein Dank für die Ermutigung, die redaktionelle Betreuung und vor allem für seine Geduld, Wolf Zemina für seine unermüdliche private wie berufliche Unterstützung. 2 Keith Hart/Horacio Ortiz, Anthropology in the financial crisis, in: Anthropology Today 24 (2008) H. 6, 1-3. 3 Ebd., 3. 4 Marcel Mauss, The Gift. The Form and Reason for Exchange in Archaic Societies, [1925] New York-London 1990. 5 Karl Polanyi, The Great Transformation. Politische und ökonomische Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen, [1944] Frankfurt a. M. 1978. 6 Mauss für den Ersten Weltkrieg, Polanyi für die Weltwirtschaftskrise und beide Weltkriege. Ersterer thematisierte seine Betroffenheit und das daraus folgende Forschungsinteresse im Schlussteil der Gabe, zweiterer in der Einleitung zur Great Transformation. 7 Eine Recherche im Anthropological Index Online weist für den Zeitraum 2000-2009 754 Journalartikel aus, die mit "economic anthropology" beschlagwortet sind, davon 93 in sieben Top-Journals (American Anthropologist, Current Anthropology, Social Anthropology, Anthropos, American Ethnologist, Ethnology, Research in Economic Anthropology). So zu finden beim

Tuotilo und das Evangelium longum: Alte und neue Wege ihrer Erforschung

Research on the Evangelium longum has been dominated and narrowed by the literal reading of the famous passages on Tuotilo in Ekkehart's Casus sancti Galli. This paper opens new perspectives on this topic by shifting the focus from the artist, the ivory plates, and the book as a treasure onto the liturgical context, the liturgical text and its perfomance in liturgy, as indicated by the neumes and litterae significativae in some pericopes.