Der römische ,Große Graben´ von Regensburg-Burgweinting (original) (raw)
Auf der inzwischen ca. 67 ha großen Grabungsfläche von Regensburg-Burgweinting wurden seit 2003 nach und nach Teile eines äußerst umfangreichen Befundes aufgedeckt. Der "Große Graben" fasst eine eine Fläche von ca. 28 ha ein. Auch wenn eine abschließende Klärung der Funktion dieser komplexen Grabenanlage bislang nicht vorgelegt werden kann, stellt sich angesichts ihrer Ausmaße und des damit verbundenen hohen Arbeitsaufwandes die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der hier aufgebrachten Arbeitsleistung, um diese Funktionalitäten zu gewährleisten, genauso wie die Frage, wer die Ressourcen hatte, ein solch gewaltiges System anzulegen. Die Analyse der Mollusken belegt, dass zumindest ein Teil des Grabens Wasser führte und auch als Trinkwasserquelle gedient haben könnte. Eine Datierung der Verfüllschichten des Grabens mit der Methode der optisch stimulierten Lumineszenz (OSL) lässt zu, eine römerzeitliche Datierung anzunehmen.
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Seit Ende 1994 finden im Nordwesten des Regensburger Stadtteils Burgweinting archäologische Ausgrabungen statt. Im Zuge der Entwicklung eines großen Neubaugebietes wuchsen sie zur größten Flächengrabung Süddeutschlands zusammen. Ein Alleinstellungsmerkmal dieser Maßnahmen mit höchster Bedeutung für die bayerische Landesarchäologie ist die Tatsache, dass dort mehrere archäologische Strukturen wie dörfliche Siedlungen und Bestattungsplätze in ihrer gesamten Ausdehnung untersucht und vollständig geborgen werden konnten. Die archäologisch fassbaren Hinterlassenschaften umspannen einen Zeitraum von rund 4000 Jahren und reichen von der ausgehenden Jungsteinzeit bis zu den Bajuwaren des frühen Mittelalters 1. Zu den herausragenden Befundkomplexen zählt ein Friedhof der jüngeren
Die Michelsberger Hockerbestattung von Regensburg-Burgweinting – Archäologie und Anthropologie
Aus der Grube "Objekt 3578" liegen demnach insgesamt folgende Funde vor (zur Lage der Gefäße 1-5 und des Mahlsteins s. Abb. 5). Gefäß 1 (Abb. 8,1): Tulpenbecher; Höhe: 17,3 cm; mittlerer Randdurchmesser: 17,3 cm. Vollständig erhalten, (durch Erddruck oder von Haus aus etwas oval verzogen, hart gebrannt; Farbe außen: mittel-bis dunkelbraun geflammt; Die Michelsberger Hockerbestattung von Regensburg-Burgweinting -Archäologie und Anthropologie Abb. 2: Regensburg-Burgweinting, Rathenaustraße, Lage des Befundes 3578 (roter Stern) im Grabungsareal (Vorlage: Fa. ARCHAIOS; Bearbeitung: N. Bößl). Abb. 3: Regensburg-Burgweinting, Rathenaustraße 2005, Befund 3578; Ansicht von Osten (Foto: Fa. ARCHAIOS). Abb. 4: Regensburg-Burgweinting, Rathenaustraße 2005, Befund 3578; Ansicht von Osten (Foto: Fa. ARCHAIOS). Die Michelsberger Hockerbestattung von Regensburg-Burgweinting -Archäologie und Anthropologie Abb. 7: Regensburg-Burgweinting, Rathenaustraße 2005, Befund 3578; Beigabengefäße (Foto: M. Nadler). Gefäß 3 (Abb. 8,3): Beckenförmige Schüssel; Höhe: 7,5 cm; mittlerer Randdurchmesser: 18,8 cm; unzerbrochen erhalten, nur kleine randliche Beschädigung und sekundäre Spannungsrisse, von Haus aus etwas verdrückt (s. Abb. 7), Randlippe unregelmäßig nach außen umgeschlagen, Boden leicht nach innen gedrückt; Farbe außen: schwarzbraun mit hellbraunen Flecken; Farbe innen: dunkelgrau-schwarz; Magerung, soweit feststellbar: Schamotte und kleine Quarzkörner bis 2 mm Größe; Oberflächen: gut geglättet, innen am Rand deutliche horizontale Glättriefen. Gefäß 4 (Abb. 8,4): Schöpfer mit breitem Grifflappen; Erhaltene Höhe: 4,4 cm; Durchmesser: 11,4-11,7 cm; im Fundzustand zerbrochen angetroffen, Grifflappen nach Bruchbild rezent verlorengegangen; Farbe außen: rotbraun; Farbe innen: dunkelbraun; Farbe Kern: grau; im Bruch ist an Außen-wie Innenseite eine deutliche Brennhaut erkennbar; Magerung: Schamotte und winzige Kieselchen; der Schöpfer weist am Boden starke Abplatzungen und seitlich Spuren stärkerer sekundärer Feuereinwirkung auf, die bei der Restaurierung leider weitgehend übergipst wurden. Gefäß 5 (Abb. 8,5): Doppelkonische Tasse mit scharf abgesetztem Rand und bandförmigem Henkel; Höhe: 6,7 cm; Rand-durchmesser: 7,8 cm; unzerbrochen erhalten, nur Henkel und größere Abschnitte der Randpartie fehlen, nach Bruchbild rezent verloren gegangen; Farbe außen, innen, Kern: dunkelgrau-schwarz; Magerung: feine Schamotte und viel feinster Quarzgrus; Oberfläche außen: gut und gleichmäßig geglättet; Oberfläche innen: sichtbare Riefen und Glättfacetten; Randlippe stellenweise deutlich kantig abgestrichen. Mahlstein (Abb. 10-11): Größte Abmessungen 37x25x19,5 cm; Gewicht: 22,6 kg; massiver Block mit unregelmäßigem, vermutlich nur geringfügig überarbeitetem Umriss; leicht gesattelte Reibfläche. Hellroter, feinkörniger, wenig poröser Granit mit auffällig großen Glimmerkomponenten, genaue Herkunft ohne nähere mineralogische Untersuchung nicht möglich, in Frage kommen Lagerstätten im Bayerischen bzw. Oberpfälzer Wald, in jedem Fall in einiger Entfernung jenseits der Donau.
Ein Friedhof der späten Bronze- und Urnenfelderzeit in Regensburg-Burgweinting
Gräberlandschaften der Bronzezeit. Bodenaltertümer Westfalens 51 (Darmstadt 2012) 407-416
Dieses Werk wurde mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen mit einer Beteiligung der APRAB realisiert. | La publication de ces Actes a été financée par le Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen et a bénéficié du soutien de l'APRAB. Schriftleitung | directrices de la publication: Birgit Münz-Vierboom, Jana Sager Redaktion und Lektorat | secrétariat d'édition: Jana Sager | Laurence Garenne-Marot Layout | maquette: Barbara Schulte-Linnemann Satz | composition: Jana Sager Umschlaggestaltung | couverture: Barbara Schulte-Linnemann Druck | impression: Bonifatius, Druck -Buch -Verlag, Paderborn Schriftentausch | échange d'ouvrages: Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2012 Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2, UrhG werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen. Umschlagbild: Gräberlandschaft in Westfalen -ALS-Aufnahme einer Grabhügelgruppe in der Flur Zwietracht bei Bad Wünnenberg-Leiberg im Kreis Paderborn. In der Mitte der Hügel sind deutlich alte Suchschnitte zu erkennen, die W. Spancken um 1840 angelegt hat (Grafik: Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW, 2012; Bearbeitung: LWL-Archäologie für Westfalen/ B. Schulte-Linnemann). Gesetzt aus der Linotype Syntax Com und der Minion Pro (Adobe) ISBN 978-3-8053-4511-8 Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Association pour la Promotion des Recherches sur l' Âge du Bronze (APRAB) Continuité et discontinuité de l'espace funéraire dans le temps : quelques exemples en Alsace, en Lorraine et en Champagne humide Marie-Pierre Koenig, Suzanne Plouin, Jan Vanmoerkerke, Cécile Véber 317-344 Les nécropoles de l'Yonne au Bronze final : bilan critique des connaissances Fabrice Muller, Mafalda Roscio 345-354 Kontinuität trotz Diskontinuität? Der Wechsel von der Körper-zur Brandbestattung im Elbe-Weser-Dreieck und die semiotische Bedeutungsebene »Raum« Kerstin P. Hofmann 355-373 Von der Periode IV zu Periode VI -Gräberfelder am Nordharz. Mobilität, Diskontinuität oder Veränderungen in der »sacred landscape«? Immo Heske 375-397 Endneolithische und frühbronze zeitliche Gräber im Nordharz (Sachsen-Anhalt) -Kontinuität und Diskontinuität im 3. Jahrtausend v. Chr. Birgit Lißner Access to origins: on the meaning of continuity and discontinuity in the use of barrow 'cemeteries' Harry Fokkens 553-572 Les lieux naturels atypiques, sources du paysage rituel : le karst de la Rochefoucauld et la culture des Duffaits (Charente, France) Sébastien Manem 573-594 Lieux funéraires, paysages et territoires de l'âge du Bronze en Normandie Cyril Marcigny 595-617 Grab und Kultanlage der älteren Bronzezeit von Hüsby, Kreis Schleswig-Flensburgrituelle Landschaft oder eine Demonstration der Macht am Verbindungsweg zwischen Jütischer Halbinsel und Norddeutschland? Mechtild Freudenberg 619-639 Gräberfelder und Besiedlungs muster auf großen Flächengrabungen in der Niederlausitz Eberhard Bönisch 641-664 Europäische Landschaften der Bronzezeit | Paysages européens de l'âge du Bronze Alteuropäische Bronzezeit: Interaktionen und regionale Identitäten Albrecht Jockenhövel 667-690 Quelques réflexions sur les tumulus Henrik Thrane 691-696 Anhang | Annexe Die Teilnehmer des Kolloquiums in Herne | Les participants du colloque tenu à Herne 699-700
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