“Von der Schranke zum Lettner, vom Baldachin zur Kanzel. Ein neuer Blick auf Ausstattungsstücke in der Maulbronner Klosterkirche" (original) (raw)

2013, “ Denkmalpflege in Baden-Württemberg”, Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege

Derzeitige Instandsetzungs- und Restaurierungsmaßnahmen an der Klosterkirche waren der Anlass für eine Bauforschung am Kirchenbau und an verschiedenen Ausstattungselementen, die durch das Institut für europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg durchgeführt wurde. Von den vielfältigen Ergebnissen sollen im Folgenden zwei äußerst spannende Teilbereiche herausgegriffen werden. Die vermeintlich romanische Chorschranke in der Maulbronner Klosterkirche, die in der Kunstgeschichte als ein Paradebeispiel einer Schranke des zwölften Jahrhunderts gilt, erweist sich in der überkommenen Gestalt als eine erst in spätgotischer Zeit zusammengesetzte Lettnerfront. Auch sind die beiden in der Klosterkirche stehenden Altarbaldachine des frühen 16. Jahrhunderts mehr, als sie scheinen: Sie dienten nach der Reformation als Unterbauten von Kanzeln – ein Zustand, der mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert in Vergessenheit geriet.

Müstair – Ulrichs- und Niklauskapelle. Baugeschichte – Bauweise – Baudekor

Norbert Börste / Stefan Kopp (Hg.): 1000 Jahre Bartholomäuskapelle in Paderborn: Geschichte – Liturgie – Denkmalpflege, 2018

Abstract english / deutsch The Ulrich and Niklaus Chapel in Müstair Abbey is a building that was successively extended between 1035 and 1070 and converted into a noble double chapel within the former episcopal secondary residence. Thanks to building surveys, the construction progress and building techniques of a domed room around 1040 have been recorded quite well. In the 12th century, St Ulrich's Chapel was given a fantastic architectural decoration of stucco and wall paintings. ________________ Die Ulrichs- und Niklauskapelle im Kloster Müstair ist ein zwischen 1035 und 1070 sukzessive ausgebauter und zur herrschaftlichen Doppelkapelle umfunktionierter Bau innerhalb der damaligen bischöflichen Nebenresidenz. Dank Bauuntersuchungen konnte der Baufortgang und die Bautechnik eines überkuppelten Raums um 1040 recht gut erfasst werden. Die Ulrichskapell hat im 12. Jahrhundert einen phantastischen Baudekor aus Stuck und Wandmalereien erhalten.

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