Münzverteilung ausgewählter Militär- und Siedlungsplätze zur Zeit der Markomannenkriege (gemeinsam mit S. Groh), in: S. Groh, Im Spannungsfeld von Macht und Stratgegie. Die legio II Italica und ihre castra, Forschungen in Lauriacum 16 (Linz 2018), 105-109; 220-222 (original) (raw)
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Die legio 111talica und ihre castra von Locica (Slowenien), Lauriacum/Enns und Albing (Österreich) 112 Albing 7. Exkurs: Legionslager von Albing -Funde aus den principia Helga Sedlmayer 7.1 Albing -Funde und Befunde des Jahres 2007 im Überblick Im Jahre 2007 wurden archäologische Untersuchungen im Areal der principia des Legionslagers von Albing auf der Parz. 909 vom Archäologie Service im Auftrag des Bundesdenkmalamtes durchgeführt 491 . Aus den Grabungen auf Parz. 909 und einer Begehung im nächsten Umkreis der Sondage liegen rund 100 näher bestimmbare Funde vor, davon sind 10% (früh)neuzeitlich, drei Funde stammen aus prähistorischer, wahrscheinlich spätbronzezeitlicher Periode, ein Randfragment sowie weitere Wandteile datieren in die späte La-Tène-Zeit (Abb. 111/10), den größten Anteil repräsentieren römische Artefakte. Das Hauptkontingent bildet unter Letzteren die Baukeramik mit 58 näher bestimmbaren Fundstücken, die in 23 Fällen einen Herstellerstempel aufweisen. Die wenigsten Artefakte aus den Grabungen 2007 stammen allerdings aus einem konkreten archäologischen Kontext. Baukeramik liegt aus den Mauerbefunden SE 5=Fnr. 7 und SE 74=Fnr. 34 vor, bei denen es sich jeweils um Caementitium-Gussfundamente einer den Hof der principia umgebenden Porticus (Kap. 4.2.3) handelt. Typisch für die Mehrzahl der im Kontext der Mauer SE 5 angetroffenen Baukeramikbruchstücke ist eine relativ einheitliche Größe von 5,5-12,5 cm und Mörtelablagerungen sowohl auf allen intakt erhaltenen Seiten als auch auf den Bruchkanten: SE 5=Fnr. 7/1-9: 7 Plattenziegel, 1 Tegula, 1 Mauerziegel, Bruchstücke von 5,5-12,5×5,1-9,7 cm (Abb. 107/16. 22-23; 110/2=111/1; 110/15; 111/1). Das massive Caementitium-Fundament SE74 war über dem kompakt erhaltenen Teil mit einer Lage bröselig erodierten Mörtels bedeckt, in dem sich auch Ziegelbruch befand, was auf den Grabungsfotos im Profil gut ersichtlich ist. Bei der Freilegung dürften die Funde aus dieser Erosionsschicht allerdings nicht konsequent dem Bef. 74 zugeordnet worden sein. Vermutlich stammen die unter Fnr. 36 und 40 zusammengefassten Funde vom Aushub ursprünglich aus diesem Kontext; sie sind gleich wie jene aus SE 5=Fnr. 7 charakterisiert: Fnr. 36/1-3 und 40/1-4: 7 Plattenziegel, Bruchstücke von 8,1-12,1×7,7-9,0 cm, Kalkmörtel/-sinter auch auf Bruchflächen (Abb. 107/13-14.19). Betrachtet man die übrigen, ohne Kontext aus der Sondage 2007 vorliegenden Ziegel, so ist auch für diese in der Mehrzahl der Fälle eine relativ kleinstückelige Erhaltung sowie eine Lage mit Kalkmörtel/sinter auf intakten wie auch antik gebrochenen Flächen aufzuzeigen (Kap. 7.9). Dies ergibt ein interessantes Indiz für die Bautechnik der Fundamentmauer, zumal deren Caementitium-Mischung auch zerschlagenen Ziegelbruch handlicher Größe beinhaltete. Die Ziegelkomponente war zwar keineswegs so dicht wie bei einem Wasserzement (coccio pesto), dürfte aber vom Prinzip her aus ähnlichen Anforderungen heraus beigemengt worden sein. M. von Groller dokumentierte für Teile der Mauerbefunde eine Festigung des Untergrunds durch Holzpilotage 492 , die ähnlich der Baukeramik-Beimengung der 2007 dokumentierten Caementitium-Fundamente auch aus der notgedrungenen Stabilisierung in einem von Staunässe betroffenen Milieu resultierte. Einem solchen Bedarf könnte vielleicht auch eine mehrreihige und in regelmäßigen Abständen parallel zur Mauer SE 74 eingetiefte Konstruktion mit Holzständern gedient haben, die weitläufig im Areal des Hofs der principia untersucht werden konnte. Interessant für die relativchronologische Einordnung dieser Ständer ist die Beobachtung, dass im Falle der Pfostengrube IF 190 zwei Drittel des unteren Abschnitts humos verfüllt (SE181) waren, hingegen das oberste Drittel mit Mörtel (SE 128). Die Ständer könnten also Teil der Maßnahmen zur Festigung des Baugeländes gewesen sein, vor der Anlage des tatsächlichen Bodenbelags. Leider ist das Fundmaterial aus der Verfüllung dieser Pfostengruben (SE 37. 40. 41. 46. 52. 65) sehr 491 Krenn et al. 2007. Eine Auswahl von Funden vorgelegt in: Hinker 2016. 492 Von Groller 1907b, 166 Abb. 82. Typ 2 mit der verkürzten Schreibweise LEG(io/nis) II Ita(lica/licae) ist am häufigsten (Abb. 107/2-9.11.13-17; wahrscheinlich Abb. 107/10.12). Das Formular füllt die Kartusche zumeist völlig aus, sodass das anlautende L wie auch der Endlaut A einen Teil des Rahmens bilden. Variationen ergeben sich durch den Zuschnitt ohne und, höchst selten, mit Serifen sowie durch die Ausmaße. So schwankt 493 Hinker 2016, 192. 494 Retrograde Stempeltexte liegen in Albing nicht vor. Der in Hinker 2016, 184 "Kat. 26" für den Fundplatz Albing angeführte retrograde Stempel stammt richtigerweise aus Ločica. 495 Petrovitsch 2006, 327-331 Nr. 1-8.12.14/a.14/q (Ločica). 496 Von Groller 1907b, 172 Abb. 84/2-3 (= Deringer 1965, 35 Abb. 5/62); zudem ein weiterer Altfund: Deringer 1965, 35 Abb. 5/220 (Albing). 497 Brandl 1999, 75 Abb. 86 (Albing). 498 BDA Fundmeldung 1989, zeichnerische Dokumentation Nr. 14-17 (Albing). 7.9 Albing -Katalog der römischen Funde aus den Grabungen (Parz. 909) und einer Begehung (Parz. 894) im Jahr 2007
Neue Forschungen zur Münzprägung der Römischen Republik. Beiträge zum internationalen Kolloquium im Residenzschloss Dresden 19.-21. Juni 2014., 2016
Untersuchung der Münzgruppen RRC 516 und 517. Anhand der Analyse der Stempelstellung sowie der unterschiedlichen Münzbilder und Stile der verschiedenen Subtypen werden zum Teil neue Lokalisierungen und Feindatierungen vorgeschlagen. Dies wird in einen Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Lucius Antonius und Octavian gebracht, woraus sich ein aufschlussreiches Bild von den Finanzen der Triumvirn in diesem Jahr ergibt. All in all, it appears that a respective series of coins existed for the early escalation levels of the Italian conflict and for each target group: 1. The coins with the portraits of the two triumvirs for the joint payment of the winnings (RRC 517 / 1a, b; 2; 6-7 ). They form the largest group, which is understandable in view of the immense promises. 2. For L. Antonius of M. Antonius certain hand money to cover the claims of the Antonii veterans (RRC 517/3, 4a, b, 5a-c). 3. Coins minted for the same purpose by L. Antonius himself, mainly from the proceeds of the proscriptions (RRC 516 / 1-3). 4. Coins made by L. Antonius himself for the recruitment of non-soldier supporters (RRC 516 / 4-5). Looking at the year of the Perusinian War from the point of view of monetary history, our picture of M. Antonius' political action is given new facets. Not only do we find a meticulous preparation for the difficult tasks that he has set for his lawyers in Italy for the year 41. We also see M. Antonius as a loyal contractor who, as agreed, provided his counterpart, Octavian, with money to pay for the common army. M. Antonius was able to follow the events in Italy with some composure from the outside. Because on the one hand he could rely on his proven generals and their powerful troops, on the other hand - and that is of at least equal importance - certain M. Antonius through his distribution of money from afar decisively the events in the heartland.
Im Jahr 2015 begann das Österreichische Archäologische Institut (ÖAI), erstmals in seiner Institutsgeschichte, Feldforschungen in Frankreich. Im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes sollen mit überwiegend „non-invasiven“ Methoden der Feldarchäologie (geophysikalischen Prospektionen mit Magnetik und Radar, Surveys) aber auch invasiven Eingriffen wie Rammkernsondierungen, Metalldetektorprospektionen und kleinflächigen Grabungen grundlegende Fragen zur Stadtgeschichte geklärt werden. Von besonderem Interesse ist die Existenz eines am östlichen Stadtrand errichteten etwa 159 × 171 m bzw. 2,7 ha großen Militärlagers, von dem die Befestigungsanlagen, die Lagermauer und mehrere von der Mauer vorspringende Rechtecktürme, partiell noch obertägig erhalten und sichtbar sind. Teile des westlichen Vorfeldes, des Campus, die westliche Toranlage, die Porta Decumana, und Reste einer Verbauung im Lagerinneren wurden bislang durch Grabungen untersucht, die jedoch keine detaillierten Aussagen zur gesamten Innenbebauung, zum Truppenbesatz und zur Funktion des Auxiliarkastells erlaubten. Seit 2015 wurden weite Teile des Stadtgebietes und das Militärlager geophysikalisch prospektiert. Die ersten Ergebnisse werden in diesem Beitrag vorgestellt.