Zwei lampenförmige Geweihobjekte aus der Münchner Schotterebene (original) (raw)

Während verschiedener Großbauprojekte konnten in den Jahren 2012 und 2015 im Umland der bayrischen Landeshauptstadt München zwei spätrömische Nekropolen des 4. und frühen 5. Jh. freigelegt werden. Neben dem sonst für die Region üblichen und von Erwin Keller definierten, typischen Beigabenspektrum fanden sich in zwei Gräbern identische, lampenförmige Objekte, welche bis dato als „mobile“ Räuchergefäße angesprochen wurden. Bei den beiden aus Geweih gefertigten Objekten handelt es sich um, für den süddeutschen Raum bis dato singuläre Stücke, welche sich möglicherweise nur aufgrund besonderer Bodenbedingungen erhalten haben. Trotz der Beifunde (Zwiebelknopffibel und cingulum militae) welche die Verstorbenen als angehörige des römischen Militärs ausweisen, scheinen die Objekte aus dem skandinavischen Raum zu stammen, wie Vergleichsfunde zeigen.