Der katholische Dialog mit den Altorientalen (original) (raw)

Evangelikal – Römisch-Katholischer Dialog

World of Theology Series, 2023

Die offiziellen Dialogtexte der Gespräche zwischen der Römisch-Katholischen Kirche und der Weltweiten Evangelischen Allianz – Der Dialog über Mission zwischen Evangelikalen und der Römisch-Katholischen Kirche (1977–1984) – Kirche, Evangelisierung und das Band der Koinonia (1993–2002) – Das christliche Zeugnis in einer multi-religiösen Welt (2011) – „Schrift und Tradition“ und „Die Rolle der Kirche für das Heil“: Katholiken und Evangelikale erkunden Herausforderungen und Möglichkeiten (2009–2016)

Ein religiöses Konzept und seine Übermittlung zwischen zwei Sprachen Altanatoliens

Die Welt des Orients 51, 2021

The mythological story between § 2 and § 9 of KBo 37.1 "Bilingual Ritual of the Foundation of a Temple or Palace" (CTH 726) deals with the building activities of the Sun-god for his temple in Liḫzina, however, the main theme of the overall composition is the temple of the Sun-god in Ḫattuša, as stated in § 10. Two Hattian passages are intended to provide the key to understanding the main idea of this composition. In § 4 and § 8, perhaps in connection with the god Ḫašamili and then Kataḫzipuri (= Kamrušepa), the goddess of magic, some deeds of mortals and gods in the we-form are told comparatively. Two simple and similar Hattian sentences in different text passages "We (= the humans) make it, the gods made it" can be modified in various ways to make the context more comprehensible. In this respect, a related statement "We (= the humans) did not make it, but the gods made it" in another building ritual composition KUB 2.2 I 35'-37' (and duplicates) "Laying the Foundation Stones of New Temples or Houses" (CTH 413.1) is relevant, since it too underscores a traditional relationship between mortals and gods regarding the sacred building activities.

Kirchenstreit und humanistischer Dialog: Piccolominis Libellus dialogorum

Formen, Entwicklungen und Funktionen, 2015

Kirchenstreit und humanistischer Dialog: Piccolominis Libellus dialogorum Wie werden humanistische Ansätze mit den Erwartungen eines nicht humanistischen, gar eines scholastisch eingestellten Publikums in Einklang gebracht? Als Paul Oskar Kristeller die gelehrten Textsorten des Spätmittelalters mit denjenigen des Humanismus verglich, beobachtete er, dass die Humanisten sich in manchen Kontexten -wie bei der Abfassung von Staatsbriefen -auf eine Veränderung der elocutio, weg von traditionellen Wendungen und Mustern, hin zu einer Befolgung antiker Vorbilder, begrenzen mussten, da außerliterarische Interessen ausschlaggebend waren. 1 Der humanistische Dialog erscheint ihm als eine neue Gattung, die sich nicht von einer mittelalterlichen Tradition habe absetzen müssen. 2 Die neuere Forschung zum Renaissance-Dialog hat diese Meinung revidiert 3 und die mittelalterlichen Dialoge als Kontrastfolie in den Blick genommen, dabei aber nur wenige mittelalterliche Texte -die außerdem manchmal aus ganz anderen Bereichen als die untersuchten humanistischen Werke stammten -berücksichtigt. Nicht beachtet wurde bisher die kirchliche Polemik; in diesem Bereich wurden im 13. und 14. Jahrhundert etliche Dialogeeinige davon mit einer großen Verbreitung bis in die Neuzeit hinein -verfasst. Die innerchristlichen Streitgespräche bilden eine gut definierte Gruppe von Texten, die im 15. Jh. vor allem im Zusammenhang mit den Polemiken um die großen Konzilien gelesen wurden; wer ein solches Streitgespräch las, hatte klare Erwartungen an den Text und dessen Gestaltung, die aus seiner Lektüre-Erfahrung erwuchsen. Ein Humanist, der einen Dialog zu einem aktuellen Streitthema schrieb, sah sich deshalb in einer ähnlichen Situation wie der humanistische Kanzler, der Staatsbriefe abfasste: Er musste der zweckmäßigen Darstellung des Inhalts Vorrang geben und auf das Publikum, das den Text vor allem aus politischem Interesse lesen würde, Rücksicht nehmen. Den wohl 1

Christliche Erbschaft der Rhetorik im Mittelalter

Grundriß der Rhetorik, 2011

Die Geschichte der Rhetorik im Mittelalter ist geprägt durch das Zusammentreffen der überkommenen antiken Kultur mit der christlichen Lehre. Der Kirchenvater Hieronymus (ca. 345-420) verglich das christliche Erbe an den Wissensdisziplinen der Antike mit der Behandlung einer gefangenen Frau. [ 1] Er deutete eine Bibelstelle allegorisch und lieferte damit ein im Mittelalter oft wiederholtes Argument: Wer in einem Kriege Gefangene genommen und ein mitgefangenes »Weib von schöner Gestalt<< liebgewonnen habe, der mag sie getrost in sein Haus nehmen. »Und sie schere dann ihr Haupt, beschneide ihre Fingernägel, lege ihre Gefangenenkleidung ab, verbleibe in deinem Hause und betrauere noch einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter. Danach magst du zu ihr eingehen und sie ehelichen, daß sie dein Weib sei.<< [2] Hieronymus ist der Übersetzer der Vulgata, des Bibeltextes, der die zahlreichen schlechten und anonymen lateinischen Übertragungen, die in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten kursierten, verdrängte und dessen Latein zur Grundlage der Gelehrtensprache des Mittelalters wurde; die Vulgata stellt auch den maßgeblichen Bibeltext der römisch-katholischen Kirche dar. Hieronymus nimmt mit diesem Gleichnis eine vermittelnde Position im Streit um die Rolle der >>heidnischen Wissenschaften« in der christlichen Kultur ein, der von der Zeit des Urchristentums bis weit ins Mittelalter reichte; in ihm wurde immer wieder die in der Heiligen Schrift offenbarte göttliche Weisheit der Christen mit der heidnischen Menschenweisheit konfrontiert. So legt etwa Tertullian (ca. 160-220), der älteste lateinisch-christliche Autor[3], von dem Schriften erhalten sind, in seinen Ausführungen >>De praescriptione haere-ticorum<< (Prozeßeinrede der lrrlehrer) dar, daß jegliche Abweichungen von der kirchlich-apostolischen Wahrheit als Irrlehre zu gelten hätten. Er kritisiert besonders den Rückgriff auf antikes Kultur-und Gedankengut und führt als warnenden Beleg die Äußerungen des Paulus im Brief an die Kolosser an. Der Apostel sei in Athen gewesen, und er warne doch vor jenen, die durch Philosophie und leeren Trug versuchten zu täuschen (Kol. 2,8). >>Was hat Athen mit Jerusalem zu schaffen, was die Akademie mit der Kirche, was die Häretiker mit den Christen?<< fragt Tertullian mit rhetorischem Geschick. Nicht minder beredsam fährt er fort: Mögen die Ketzer »meinethalben, wenn es ihnen so gefällt, ein stoisches und platonisches und dialektisches Christentum aufbringen! Wir indessen bedürfen seit Jesus Christus des Forschens nicht mehr, auch nicht des Untersuchens, seitdem das Evangelium verkündet worden. Wenn wir glauben, so wünschen wir über den Glauben hinaus weiter nichts mehr. Denn das ist das erste, was wir glauben: es gebe nichts mehr, was wir über den Glauben hinaus noch zu glauben haben.<<[4] Der Unwille der frommen Eiferer richtete sich besonders gegen die Hauptdisziplinen der antiken Kulturüberlieferung, gegen die Grammatik, Dialektik und die G. Ueding und B. Steinbrink, Grundriß der Rhetorik © Springer-Verlag GmbH Deutschland 2005 Einleitung 49 Rhetorik. Was brauche man die alte Grammatik? Oder, so fragt etwa Arnobius aus Sicca (um 300), einst Rhetor in Sicca Veneria, nach seiner plötzlichen Bekehrung aber ein Feind aller heidnischen Überlieferung und Verfasser einer Schrift >>Gegen die Heiden<< (Adversus gentes [nationes], ca. 303 verf.), oder werde etwa die Wahrheit einer Aussage durch einen grammatischen Fehler gemindert? Dialektik wird als Schlinge und Falle für Gutgläubige angesehen, die Rhetorik schließlich sei, so Titianus (ca. 300), zur Ungerechtigkeit und Verleumdung erfunden. [5] Titus Flavius Clemens von Alexandrien (um 150-215) verfaßte eine »Mahnrede an die Heiden<< (Protreptikos pros tus Hellenas, entst. 195) und verkündete, daß das Evangelium, nicht aber die Rhetorik und Philosophie zum besseren Menschen leite; Caecilius Cyprianus Thascius (um 200-258), auch ein Bekehrter, wendet sich ebenso gegen die heidnische Philosophie wie später Lucius Caecilius Firmianus Lactantius (t ca. 330), der in seinen »Göttlichen Unterweisungen« (Divinae institutiones) aus der Widersprüchlichkeit der Philosophen auf die Unwahrheit der heidnischen Lehren schlechthin schloß und diesen die wahre, christliche Weisheit entgegensetzte. [6] Die Abwertung der sapientia saeculi, des weltlichen, menschlichen Wissens, gegenüber der sapientia spiritualis, der geistlichen, göttlich inspirierten Einsicht, resultierte aus der Stellung des frühen Christentums gegenüber dem Staat und der in ihm präsenten Tradition und Kultur; wie man der christlichen und nicht der weltlichen Weisheit folgte, so setzte man dem weltlichen Reich das Reich Gottes entgegen und leitete daraus die Verweigerung des Kaiseropfers und die Absage an die späteren kaiserlichen Vergötterungsansprüche ab. Die Ausschreitungen gegen die Christen und die Verfolgungen unter Decius, Valerian und Diokletian im 3. und zu Beginn des 4. Jahrhunderts folgten letztlich aus dieser Oppositionsstellung. Nach dem Toleranzedikt von Mailand (313) und der gewährten Religionsfreiheit unter Konstantin, nach der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion unter Theodosius (381) schließlich änderte sich diese Situation. Zwar gab es, wie es zuvor ja auf der anderen Seite auch Fürsprecher der antiken Kultur gegeben hatte, noch immer die ablehnende Haltung zu den heidnischen Wissenschaften, es mehrten sich aber jene Stimmen, die für eine differenziertere Auseinandersetzung mit dem antiken Erbe eintraten, die, wie der eingangs zitierte Hieronymus, eine vermittelnde Sichtweise befürworteten. Das vierte Jahrhundert war dabei das für die Begründung der christlichen Kultur und die »Entwicklung der alten katholischen Kirche wichtigste. Der Kampf gegen den Hellenismus war so gut wie überflüssig geworden: auf diesem Gebiet war die Kirche längst aus der >militans< eine >triumphans< geworden.<< [7] Zur Entwicklung einer christlichen Kultur reichte nicht länger das bloße Bekenntnis zur Heiligen Schrift; das konnte die »gebildeten Heiden<< kaum von den Vorzügen der christlichen Lehre überzeugen, bemängelten sie doch die ungeschliffene literarische Form der Heiligen Schriften und auch die schlechten Übersetzungen. So ist es kaum verwunderlich, daß die größten und wirkungsvollsten Prediger, die die alte Kirche hervorbrachte, Gregor von Nazianz (329/30-390/91), Basileios der Große (um 330-407) und loannes Chrysostomos (347-407), das Bekenntnis zum Christentum mit einer ausgezeichneten hellenistischen Bildung verbanden, sie waren »ausgerüstet mit den seit Jahrhunderten im Kampfgetümmel und Siegesjubel erprobten Waffen hellenistischer Rhetorik.<<[8] Grundlegend für die Einstellung der christlichen Kirche zur antiken Bildung wurde ein Traktat von Basileios über den nützlichen Gebrauch der heidnischen

Dialoge und Dialog: Literarische Dialoge über Christentum und Judentum im lateinischen Mittelalter

Delgado, Mariano / Emmenegger, Gregor / Leppin, Volker (edd.), Apologie, Polemik, Dialog. Religionsgespräche in der Christentumsgeschichte und in der Religionsgeschichte, Basel 2021, pp. 143–163

The essay considers literary dialogue as a particular framework for “exchange” with Judaism in the Middle Ages. Although writers relate such conversations to real historical contexts, mimetic pretense is, in fact, subordinate to well-established and recognizable literary conventions. The high-medieval dialogues in question emerged in the milieu of the schools and attracted readers in religious houses. The works spoke to Christian interests and reflect contemporary theological concerns, not however in areas like exegesis, where some real exchange with Judaism occurred. In the later Middle Ages, dialogues were not written at universities. They show only minimal attention to the expected form and content, and mostly enact polemical attacks rather than any pretense to conversation.