Postkoloniale Vermittlung und Bildungsarbeit im und am Museum (original) (raw)
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Postkoloniale Volkskunde. Eine Annäherung über das Museum.
Groschwitz, Helmut: Postkoloniale Volkskunde. Eine Annäherung über das Museum. In: Rolshoven, Johanna; Schneider, Ingo (Hrsg.): Dimensionen des Politischen. Ansprüche und Herausforderungen der Empirischen Kulturwissenschaft. Berlin: Neofelis Verlag 2018, S. 263-277.
Das Unbehagen im Museum. Postkoloniale Museologien
Das Unbehagen im Museum. Postkoloniale Museologien Hg. von schnittpunkt, Belinda Kazeem, Charlotte Martinz-Turek, Nora Sternfeld, Turia + Kant, Wien 2009. Mit Beiträgen von Martina Griesser-Stermscheg, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Serhat Karakayali, Jens Kastner, Belinda Kazeem, Christian Kravagna, Brigitta Kuster, Nicola Lauré al-Samarai, Charlotte Martinz-Turek, Peggy Piesche, Barbara Plankensteiner, Nora Sternfeld, Françoise Vergès, Marion von Osten, Regina Wonisch. Lektorat: Persson Perry Baumgartinger, Übersetzung: Barbara Schröder Entstanden in Kooperation mit translate. Beyond Culture: The Politics of Translation (translate.eipcp.net) Ethnologische Museen sind in den letzten Jahren international vor dem Hintergrund der postcolonial studies und des reflexive turn in der Museumstheorie zunehmend in ihrem Selbstverständnis diskutiert worden und in den Blick öffentlicher Kritik geraten. Einerseits wurden museale Repräsentationen und exotisierende Fremdzuschreibungen radikal in Frage gestellt, andererseits waren es auch Rückforderungsansprüche, die Thema einer immer lauter werdenden Debatte um die Rechtmäßigkeit der Bestände westlicher Museen wurden. Der Sammelband vereint Texte, die sich mit den Implikationen der Debatten in den postcolonial studies für die Ausstellungstheorie auseinandersetzen, und fragt nach Handlungsräumen, die sich aus dieser Kritik am Museum ergeben.
Exposé: Interkulturelles, postkoloniales historisches Lernen
Interkulturelles, postkoloniales historisches Lernen, 2022
Das Exposé skizziert den aktuellen Plan für ein Handbuch, das inter- (bzw. trans-) kulturelles Lernen zum Gegenstand hat, in dem jedoch die postcolonial studies nicht als ein Aspekt unter anderen genannt werden, sondern als Grundlage aller Ausführungen dienen.
2021
ISBN: 978-3-937624-72-3 Bestellung im Buchhandel oder über bestellung@pg-va.de Wie geht die Bildungsarbeit im ethnologischen Museum mit dem kolonialen Erbe der Institutionen um? Kann das ethnologische Museum ein Ort des Verlernens sein, und wenn ja, wie? Die zweibändige Publikation widmet sich der Vermittlungsarbeit in dekolonisierender Perspektive. Der erste Band, Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld, basiert auf einer qualitativen Interviewstudie mit Vermittler*innen in Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Analyse macht Vermittlung in ethnologischen Museen als Feld widerstreitender Wissensordnungen sichtbar, zwischen den Konventionen besucher*innenorientierter Museumspädagogik, Partizipation, reflexiven Ansätzen aus der Ethnologie und der postkolonialen Kritik. Im Double Bind zu handeln zeigt sich mit Rückgriff auf post- und dekoloniale Zugänge in der Pädagogik als zentral für eine pädagogische Ethik im ethnologischen Museum. Zugleich argumentiert die Studie mit historischen Kontextualisierungen, dass die Widersprüche selbst einer dekolonisierenden Lektüre unterzogen und verschoben werden müssen, um zu Handlungsräumen zu gelangen. Veröffentlichung: 26.07.2021 (Neuer Vertrieb: 30.5.2022) Sprache: deutsch 744 Seiten, Klappenbroschur ISBN: 978-3-937624-72-3 Bestellung im Buchhandel oder über bestellung@pg-va.de
Forum Classicum 2, 2024
Bedeutende archäologische Denkmäler in westlichen Museen stehen heute im Zentrum einer Debatte um Recht, Ethik und Politik: Wer hat einen berechtigten Anspruch auf ihren Besitz, wer darf sie sein Eigentum nennen? Am Beispiel des Pergamonaltars in Berlin, der Elgin Marbles vom Athener Parthenon in London und des Frieses von Gölbaşi Trysa in Wien soll die Komplexität der Diskussion aufgezeigt werden. Dabei wird ein Versuch unternommen, Differenzen zum ethnologischen Kulturgut und künftige Möglichkeiten des Umgangs mit den Archaeologica aufzuzeigen. In der Lehramtsausbildung und im Unterricht bietet sich daraus die Chance, aus vernetztem Denken vernetztes Lernen zu entwickeln: Die Sprache ist wie das Kunstgut Teil des antiken Erbes und diese Kontextualisierung bietet Lernenden einen leichteren Zugang. Außerdem lassen sich antike Texte wie Ciceros Rede gegen Verres konkret auf solche Debatten übertragen. Dieses Beispiel zeigt exemplarisch, dass die Aneignung von Kunst als Zeichen von Herrschaft bereits in der Antike gebräuchlich war. Schließlich verleiht der Streit um Kulturgüter der griechisch-römischen Kultur eine aktuelle Relevanz, die auch politische Auswirkungen hat.
Kunstrezeption und Textproduktion: Sprach- und Kulturmittlung im Museum
IDT 2017 Band 2 Sektionen, 2017
This article describes a situational translation project conducted as part of the interpreting and translator training at Belgorod National Research University. The action-oriented teaching concept shall complement the rather frontal teaching concepts that are more common in the Russian Federation. It focuses on a higher level of participation and self-control of the students by combining the planning and execution of each step with feedback and group phases. To do this, it uses the free Internet platform "izi.travel", where numerous tourism institutions provide audio guides. In the translation project special attention was paid to coaching. The evaluation of the results took place within the framework of a comprehensive final discussion in which the participants assessed their learning process and their competence development.
3. Das Museum als bürgerliche Bildungs- und Sammlungsinstitution (1821–1850)
Dinge sammeln, Wissen schaffen, 2017
Mit der Eröffnung des Naturwissenschaftlichen Museums bestand im Kanton Basel erstmals eine öffentliche Sammlungsinstitution, deren Hauptzweck in der Lehre und Forschung in den naturwissenschaftlichen Fächern auf Basis von Sammlungen und Sammlungsgegenständen bestand. Bernoulli und Merian waren nicht nur die ersten Professoren für naturwissenschaftliche Fächer an der Universität, sie waren auch die ersten Personen in der Stadt Basel, die beruflich für die Verwaltung eines Museums zu sorgen hatten. Als solches trugen sie die Verantwortung für den Unterhalt und die Aufbewahrung der ihnen anvertrauten Sammlungen und Objekte. Dafür bedurfte es aber eine Professionalisierung der Arbeit im Museum. Die erste Maßnahme hierzu bildete die Formulierung eines Museumsgesetzes, durch welche der Betrieb im Museum, sein Zweck und sein Verhältnis zu den bestehenden Bildungsinstitutionen geregelt und schriftlich festgehalten werden sollte. Eine weitere Maßnahme der Museumsverantwortlichen war es, die Öffentlichkeit, das heißt die Bürgerschaft, zur Förderung des Musemsbetriebs zu mobilisieren. Die gewünschte Unterstützung bestand zum einen in der finanziellen und materiellen Unterstützung des Museums durch Schenkungen von Geld, Büchern oder Sammlungsgegenständen. Zum anderen sollte die Bürgerschaft aktiv an dem sich aus dem Naturwissenschaftlichen Museum entwickelnden Diskurs über den Nutzen und die Notwendigkeit des naturwissenschaftlichen Wissens partizipieren. Dies konnte aber nur erreicht werden, wenn die Öffentlichkeit vom allgemeinen Nutzen des Museums und den durch sie repräsentierten Wissensbereichen für die ganze Gesellschaft überzeugt werden konnte. Die Überzeugungsarbeit war umso mehr nötig, als dass der allgemeine Nutzen der Naturwissenschaften unter der Bürgerschaft Basels nach wie vor infrage gestellt wurde. Im folgenden Teil geht es somit um jene Prozesse, Strategien und Praktiken, durch welche die Museumsverantwortlichen das Museum als die zentrale Sammlungs-und öffentliche Bildungsinstitution in den Naturwissenschaften zu etablieren und gleichzeitig die Öffentlichkeit vom Nutzen der Wissenschaften für die ganze Gesellschaft zu überzeugen versuchten.