Die Stellung von "Religion" in der Forschung zur Französischen Revolution (original) (raw)
Related papers
Grundzüge einer Religionsgeschichte der Französischen Revolution
This article puts the focus on the role of religion during the French Revolution. It tries to combine two often separated streams of research: the sacralisation of the nation and the pluralisation of religions. It will also be argued that there is not only one type of violent religion during revolution. "Religion" does not necessarily lead to violent conflicts but there are other kinds of religion during revolutions: for example religions of political indifference as well as concepts of universal religion.
Religion und Politik. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn der Französischen Revolution
Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn der Französischen Revolution Cuius regio, eins religio. Dieser berühmte Satz aus dem Augsburger Religionsfrieden (1555) war das politische Leitprinzip des Heiligen Römischen Reiches. In jedem der über dreihundert Reichsterritorien war eine der offiziell anerkannten Konfessionen -1555 die Katholiken und Lutheraner, nach dem Westfälischen Frieden (1648) kamen die Reformierten dazu -auch die Landeskonfession, also die Konfession des Fürsten wie des Volkes. Schon der Westfälische Frieden erkannte jedoch, daß ein solches Prinzip in der Praxis nur schwer umzusetzen war. Im Friedensvertrag wurde das Jahr 1624 als "Stunde Null" der jeweiligen lokalen Konfessionsverhältnisse festgelegt und konfessionelle Unterschiede in allen Ländern außer den katholischen Erbländern des Kaisers zugelassen. In den freien Reichsstädten wurde sogar zwischen drei Arten der Religionsausübung unterschieden: publicum religionis exercitium (freie öffentliche Religionsausübung), privatum religionis exercitium (Kirchen mußten ohne Kirchenturm und Glocken gebaut werden, Prozessionen und andere öffentliche Demonstrationen waren untersagt) und devotio domestica (das Recht, als Konfessionsanhänger im Land zu wohnen und öffentliche Gottesdienste auswärtiger Religionsverwandter besuchen zu dürfen). Eine solche Kategorisierung sollte aber keinesfalls als Zeichen einer wachsenden Toleranz verstanden werden. Konfessionell gemischte Gebiete blieben die Ausnahme und waren von allen Seiten eher unerwünscht. Als zum Beispiel 1685 der französische König Ludwig XIV. die Privilegien aufhob, die 1598 sein Großvater den Hugenotten im Edikt von Nantes verliehen hatte, gab es in Europa wenig Empörung. Die Aufhebung wurde als selbstverständliche und wichtige Maßnahme angesehen, um die allgemeine Ordnung aufrecht zu erhalten. Leitbilder der Toleranz, wie sie bei dem englischen Philosophen John Locke in seinen Leiters Concerning Toleration (1689-1692) zu finden sind, existierten kaum, Intoleranz und konfessionelle Homogenität blieben die Norm. Und sogar bei Locke sollte man vorsichtig sein: Toleranz, also die Duldung von "fremden" Konfessionen im "eigenen" Land, so Locke, konnte nur in Verbindung mit absoluter Loyalität zum Staat gestattet werden. Da aber Katholiken mit dem Papst ein 60 MILIEUS zweites Oberhaupt auf Erden besaßen, hielt Locke diese Loyalität bei ihnen für unmöglich, er schloß sie deshalb aus seiner Toleranzphilosophie aus. Wie außergewöhnlich erscheint dann das im Jahr 1752 verfaßte politische Testament des preußischen Königs Friedrich II. (1740-178Ö 1 ): "Katholiken, Lutheraner, Reformierte, Juden und zahlreiche andere christliche Sekten", schrieb er, "wohnen in Preußen und leben friedlich beieinander. Wenn der Herrscher aus falschem Eifer auf den Einfall käme, eine dieser Religionen zu bevorzugen, so würden sich sofort Parteien bilden und heftige Dispute ausbrechen". 1 Voll von aufgeklärtem Idealismus scheinen die Worte Friedrichs II. zu sein, vor allem im Vergleich mit den Ansichten seiner südlichen Nachbarin. Kaiserin Maria Theresia (1740-1780) in Wien duldete weder Protestanten noch Juden -"die Juden müssen alle hinaus". 2 Als ihr Sohn und Nachfolger Joseph II. (1764/80-1790) anfing, tolerante Ansichten zu vertreten, reagierte sie entsetzt. 3
What I try to argument in this draft-chapter of my dissertation is, that the studies of religion should more engage with the scientific history of sociology and history in order to understand the importance of the French Revolution for the theoretization of societies as modes of collective representations. By this I don´t want to reificate the dichotomy between modern vs. pre-modern societies nor the difference between sociology and anthropology. I deem a dukrheim-maussian socio-anthropological perspective as promising to overcome these theoretical oppositions in order to ask about the properties of human societies. But in order to do that, it is important ot investigate the empirical sources about the "reality" of religion before and after the French Revolution.
Jean-Jacques Rousseau: Die Religion im Dienste der Republik
Staat und Religion. Zentrale Positionen zu einer Schlüsselfrage des Politischen Denkens, 2017
Als einer der wenigen "Modernen, die eine antike Seele" haben, soll sich der 1712 in Genf geborene Jean-Jacques Rousseau selbst gesehen haben. 1 Tatsächlich ist sein politisches Denken einem denkwürdigen Spannungsverhältnis zwischen antiken und modernen Vorstellungen verhaftet. 2 Es ist von dem Versuch geprägt, eine bis in die griechische Antike zurückreichende Traditionslinie mit zeitgenössischen Ideen zu verbinden: die klassische Vorstellung einer geschlossenen politischen Ordnung mit ethischer Zielstellung auf der einen Seite mit der modernen Auffassung von Freiheit, Selbstbestimmung und notwendiger Zustimmung zu dieser Ordnung auf der anderen Seite. Rousseau wollte, "dass der Voluntarismus legitimiere, was er als Einheit und Geschlossenheit (…) des antiken Gemeinwesens, besonders von Sparta und Rom, ansah" (Riley 2012, S. 111). Unter diesen Bedingungen stellte er die Frage nach der besten Verfassung neu, als Frage nach den Bedingungen der Verwirklichung von Freiheit durch die Herrschaft der Gesetze. 3 Es verwundert nicht, dass Rousseaus Antwort auf diese Frage bald nach seinem Tod den französischen Revolutionären als Vorbild diente.
Eine Auseinandersetzung mit der Epoche der Aufklarung und der Franzosischen Revolution
In der Term Paper mit dem Titel " Eine Auseinandersetzung mit der Epoche der Aufklärung und der Französischen Revolution" werde ich die Rolle der Reformation und der Renaissance im Zeitalter der Aufklärung diskutieren. Ich werde auch das alte Regime Frankreichs und den Einfluss der Aufklärung auf die Französische Revolution erörtern, welche Philosophen einen Einfluss auf die Menschen in Frankreich hatten und was sie motivierte, eine der größten Revolutionen der Weltgeschichte, die Französische Revolution, zu starten. Ich werde auch auf einige der einflussreichsten Persönlichkeiten der Revolution wie Robespierre Maximilien und Jacques-Louis David eingehen.