Die Nonnen des ehemaligen Frauenklosters von St. Gallus (original) (raw)
Ab 1375 entstand in Überlingen eine „geistige Frauensammlung“ der Terziarinnen, welche in den dritten Orden des Heiligen Franziskus aufgenommen wurde und deren Kapelle St. Gallus geweiht war. Infolge der Stadterweiterung 1535 wurde das Kloster an einem neuen Standort errichtet und eine neue Kapelle geweiht. 13-14 Schwestern lebten in der frühen Neuzeit gleichzeitig im Konvent. Die Nonnen wurden auf dem städtischen Friedhof in einem separaten Areal beigesetzt, ab 1676 erstritten sie das Anrecht, bei ihrer eigenen Sammlung bestattet zu werden. Im Zuge einer durch Baumaßnahmen im Herbst 2016 verursachten Notbergung wurden die Skelettreste von elf teilweise gestörten Bestattungen freigelegt, dokumentiert und fachgerecht geborgen. Drei davon lagen übereinander, was auf eine dichte Belegung des Friedhofareals hindeutet. Es handelt sich bei den Bestatteten ausschließlich um weibliche erwachsene Individuen, die zwischen 1676 und 1808 dort beigesetzt wurden und aufgrund der Lage und ihrer Beigaben (Abb. 3) als Nonnen angesprochen werden (Fellgiebel et al. 2017). Im Rahmen einer anthropologischen Abschlussarbeit (B.A.) wurden alle Befunde gereinigt, präpariert und die Primärdaten wie Sterbealter, Geschlecht, Metrik und Pathologien erhoben.
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Klaras Kloster als Modell für die ersten Damianitinnen
Veröffentlichungen der Johannes-Duns-Skotus-Akademie für franziskanische Geistesgeschichte und Spiritualität Mönchengladbach 32), Mönchengladbach 2013, 31-61. /31/ In diesem Aufsatz werden drei Themen angesprochen: 1 -erstens: In wie weit war San Damiano Modell für die anderen Damianitinnenklöster? Gibt es Quellen dazu und sind sie unseres Vertrauen wert? -zweitens ist dies eine gute Gelegenheit, einige unbekannte Dokumente zu präsentieren: (a) die Version der Hugolinregel, die 2000 veröffentlicht wurde und die in den deutschen Ländern kaum wahrgenommen wird, (b) das privilegium commune Religiosam vitam eligentibus für San Damiano, das unlängst wiederaufgefunden und veröffentlicht wurde, und (c) das Vidimus, die notarielle Abschrift, die Kardinal Rainald in Juli 1254 davon machen lieβ. Gezeigt wird, warum er das gemacht hat und aus welchen Gründen es zur österreichischen Judenburg kam. -drittens: Bei der Besprechung der Dokumente wird klar werden, dass die Art und Weise, wie ich Klarissengeschichte treibe, sich deutlich unterscheidet von den Überzeugungen, die im deutschen Sprachgebiet Gang und Gäbe sind. Ich hoffe, das ohne Gelehrtenstreit und überzeugend tun zu können. Einige Beschränkungen sind nötig: Agnes' Kloster in Prag, wo der Einfluß von San Damiano am klarsten war, wird kaum besprochen. Auch werden nicht alle frühen Quellen, in denen der ordo sancti Damiani erwähnt wird, besprochen. 2 1 Ich bedanke mich herzlich bei DDr. C.M. Wulf, die den deutschen Text dieses Artikels gründlich korrigiert hat. Die erwähnten Internetquellen wurden Oktober 2012 konsultiert und Oktober 2013 kontroliert. 2 Siehe Anm. Error: Reference source not found. 3 Hugolins Regel (= HugReg) 6,1. Eine neue Edition dieser Regel erscheint demnächst in G.P. FREEMAN: Il cingolo di Chiara. Documentazione sui primordi dell'Ordo sancti Damiani. Mailand 2014, Kap. 2: La Forma vite del cardinale Ugo per le suore incluse di San Damiano. Vgl. Klara-Quellen. Die Schriften der heiligen Klara, Zeugnisse zu ihrem Leben und ihrer Wirkungsgeschichte im Auftrag der Provinziale der deutschsprachigen Franziskaner, Kapuziner und Minoriten herausgegeben von Johannes SCHNEIDER und Paul ZAHNER (Zeugnisse des 13. und 14. Jahrhunderts zur Franziskanischen Bewegung, 2). Kevelaer 2013, 477. 4 BF [= Bullarium Franciscanum, I-IV, Rom 1759-1768, Reprint Assisi 1983] I, 748. Die "arctior regula" in G. (= F.M.) DELORME: Supplément au Bullaire Franciscain, à propos du Monastère de Sainte-Claire de Toulouse, in: France Franciscaine 3 (1914) 12-44, 129-166, hier: 129-131. Die Genehmigung, den Gürtelstrick zu tragen, wurde Hugolin gegeben hatte, kommt der Gürtelstrick nicht vor. Deshalb müssen die Schwestern das Problem lösen, dass die Regel Hugolins, die sie als die Regel der hl. Klara betrachten, Klaras Kleidung nicht vorschreibt. Der Papst erlaubt auf ihre Bitte hin, dass die Schwestern sich kleiden, wie sie gewöhnt sind, und verbietet, dass sie daran gehindert werden.
Nonnosa und ihre Identitäten: ein spätantikes Fallbeispiel aus der Katakombe San Gennaro in Neapel
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Nonnosa and her identities: a late antique case study from the San Gennaro catacomb, Naples Abstract ‒ A tomb painting in the San Gennaro catacomb in Naples depicts a late antique Christian family, consisting of father, mother and an infant daughter named Nonnosa. Referring to research on intersectionality – especially the multilevel analysis represented by Nina Degele and Gabriele Winker –, this paper aims at investigating Nonnosa’s various social identities. What can be said about Nonnosa’s gender, class, ethnicity, nationality, age, religion and ontological status? And how do these systems of discrimination intersect in Nonnosa’s case? It will be shown that almost all of these elements help to construct Nonnosa as someone socially superior. The only exceptions from the rule, Nonnosa’s age and gender, are downplayed and even inverted. It has to be said, however, that this highly positive result is only valid on the level of representation. The tomb painting does not provide any information related to the level of structures or to the level of self-perception. The same goes for the level of representation’s relationship to the other levels: Here, too, we are left with more questions than answers.
Conversi und conversae in den Nonnenklöstern der Zisterzienser
2008
Die Tagung und die Drucklegung der Beiträge dieses Bandes wurden von der Klosterkammer Hannover unterstützt. Titelbild: Kloster Ebstorf, Langes Schlafhaus, restaurierte Nordfassade im Bereich des Alten Refektoriums mit 1., 3. und 4. Bauphase. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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in: M. Tellenbach/R. Schulz/A. Wieczorek (eds), Die Macht der Toga. Exhibition Catalogue, Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim/Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, 189-193, 2013