Die "Bauhistorische Untersuchung" als Denkmal-Wissenschaft (original) (raw)
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Denkmalpflege, 2017
Alle zwei Jahre konzipiert und organisiert eine der Arbeitsgruppen der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger der Bundesrepublik Deutschland (VDL) die Ausstellung für deren Stand auf der Messe »denkmal« in Leipzig. Im Jahr 2016 war dies nach über einem Jahrzehnt erneut die Arbeitsgruppe (AG) »Historische Bauforschung«, welche seit 1996 besteht und aus Bauforschern aller deutschen Denkmalfachbehörden gebildet wird. Neben dem fachlichen Austausch über die Landesgrenzen hinweg formuliert die AG gemeinsame Standards, um die Qualität von bauhistorischen Unter-suchungen zu sichern, und gibt Empfehlungen in Form von Arbeitsblättern, welche von Denkmalbehörden, Architekten, Wissenschaftlern und Denkmaleigentümern genutzt werden können. Ausstellung In ihrer Ausstellung »Historische Bauforschung schafft Grundlagen« stellte die AG sich und ihre Aufgabengebiete anhand aktueller Beispiele aus der gesamten
Denkmal als Protest Ana Krstic , 2018
Während der Podiumsdiskussion “Global Collections/ Nineteenth-Century Museums: Rethinking Berlin’s Museum Landscape” am 5. April diesen Jahres im Rahmen des Begleitprogramms der Ausstellung "Beyond Compare: Art form Africa in the Bode -Museum", adressierten die Kuratoren Alisa LaGamma (The Metropolitan Museum of Art, New York) und Nomusa Makhubu (Michaelis School of Fine Art, Cape Town) in ihren abschließenden Worten die Frage nach zukünftigen Transformationen der Museen. Die Kuratoren erwähnten einzelne Programme, die von den musealen Institutionen, die sie jeweils repräsentierten, organisiert wurden, in denen Künstler dazu eingeladen wurden, die Sammlungen als Forschungsort zu benutzen und neues kulturelles Wissen durch ihre Arbeit innerhalb dieser Institutionen zu produzieren. Als Künstlerin frage ich mich, ob die Kunst wirklich der Institution des Museums helfen kann, eine Institution, deren Konzept gegenwärtig grundlegend diskutiert und in Frage gestellt wird? Kann die Kunst zu einer Transformation des Museums beitragen, kann sie helfen, das Museum vor dem Aussterben zu bewahren, dass ihm aufgrund seiner rigiden, wiederholenden und ausschließenden Praxis droht? Sind es nicht gerade die strukturellen Probleme, die diese Institutionen am meisten bedrohen? Warum umgibt die kulturellen Institutionen eine so große Prekarität? 1 Sollte sich Kunst in die kulturelle Produktion einmischen, wenn sich bereits die Wissenschaft der Politik hingibt? Soweit die Idee, Künstler in ein Museum einzuladen um mit seinen Ressourcen und vor Ort zu arbeiten eine prinzipiell gute Idee ist, soweit sollte sie auch ganz klar so strukturiert und organisiert sein, dass es der Kunst gelingen kann, das Machtgefüge und die bestimmenden Diskurse der Institutionen aufzubrechen und zu verändern. Diese Einladung sollte nicht durch das Museum erfolgen, sie sollte nicht nur dazu dienen die gängigen Ansichten aufzufrischen, neu zu dekorieren oder das bereits Erfundene noch einmal zu erfinden. Die Bedingungen der Zusammenarbeit sollten auf einer gleichberechtigten Basis ausgehandelt werden. Im meiner Masterarbeit möchte ich einige Probleme anreißen, die mit der gerade formulierten Problematik in Beziehung stehen: Ich werde mich auf die Kritik der öffentlichen Ausschreibungdes Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung für den Kunst-Am Bau Wettbewerb im Rahmen des Humboldt Forums im wiedererrichteten Gebäude des Berliner Schlosses konzentrieren. Auf diese Weise möchte ich versuchen, gemeinsam mit anderen Kulturarbeitern und Aktivisten Vorstellungen, Möglichkeitsräume und Diskussionen zu entwickeln, wie eine solche Art von kritischer kultureller und künstlerischer Arbeit realisierbar werden könnte und welche die nötigen Bedingungen dafür wären. Die Kritik des offenen Wettbewerbs, ausgelobt durch ein Bundesministerium, ist in diesem Fall der Ausgangspunkt, um die Machtstrukturen die hinter einem solchen Aufruf stecken, zu benennen und den Rahmen des vielfach kritisierten kulturellen Großprojektes Humboldtforum in Frage zu stellen. Zugleich ist die meine Kritik der Rahmen, in dem ich selbst die öffentliche Ausschreibung beantworten möchte, um dadurch alternative Vorschläge zu entwickeln und den Aufruf selbst umzuformulieren.
Baugeschichte Bauforschung Denkmalpflege an der Technischen Universität München 1868-2018
2018
Mit einem Vorwort von Prof. Dr.-Ing. Manfred Schuller; Der Lehrstuhl für Baugeschichte, Historische Bauforschung und Denkmalpflege der Technischen Universität München geht auf eine über hundertjährige Tradition zurück. Die Geschichte des Bauens, die Methoden der Baudokumentation, historische Bauformen und Baukonstruktionen sind seit Gründung der Polytechnischen Hochschule München im Jahr 1868 ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung angehender Architektinnen und Architekten. Das Institut hat zudem zahlreiche Persönlichkeiten hervorgebracht, die später als Professoren im In- und Ausland, in Denkmalbehörden oder anderen Forschungsinstituten tätig waren bzw. sind und im Rahmen dieser Tätigkeiten ein breites Spektrum an Forschungsergebnissen hervorgebracht haben. Dieses Heft möchte die Geschichte und Entwicklung des Faches an der TUM nachzeichnen und einen Überblick über seine Inhalte, Schwerpunkte sowie die damit verbundenen Personen geben.
N.i.Ke. Schriftenreihe des Netzwerks zur interdisziplinären Kulturguterhaltung, 2017
„Material“ ist ein schillernder Begriff. Er kann den physikalisch-chemischen Aufbau der Grundstoffe von Gegenständen oder Objekten meinen, aber auch die Zusammenstellung von Informationen zu einem bestimmten Thema oder einfach eine Ansammlung von Gegenständen wie beispielsweise „belastendes Material“ oder „archäologisches Material“ – ganz ohne Berücksichtigung, aus welchem Material diese bestehen. In der Archäologie kommen alle diese Bedeutungen des Begriffs zum Tragen, von der stofflichen Zusammensetzung bis hin zu kulturwissenschaftlichen Ansätzen, die Material eben als Ansammlung von Objekten in einem bestimmten Zusammenhang begreifen. Im Beitrag werden der Weg zweier Objekte von ihrer Auffindung bis zur Auswertung nachvollzogen und – im weitesten Sinne – die unterschiedlichen Kategorien des Begriffs „Material“ dabei berücksichtigt. Die beiden mittelalterlichen Objekte – ein Lederschuh aus Eberswalde und ein Keramikgefäß vom „Teufelsberg“ in der Niederlausitz – bieten bereits hinsichtlich ihrer Fundorte unterschiedliche Bedingungen hinsichtlich der Materialität: Der Schuh konnte nur im Feuchtboden bis heute erhalten bleiben, das Keramikgefäß stammt aus dem trockenen Milieu einer Sanddüne. Die Materialität der Objekte erfordert einen differenzierten konservatorischen Umgang. In ihren jeweiligen Kontext gestellt und mit Vergleichsmaterial konfrontiert, können Aussagen zur Datierung, zur Herstellung u.a. getroffen werden. Darüber hinaus lassen die Objekte vor dem Hintergrund von Schrift- und Bildquellen eine sozial- und kulturgeschichtliche Deutung zu. Nach der kulturhistorischen Einordnung landen die Objekte in Form von Zeichnungen, Fotografien und Beschreibungen sowie Texten zur Deutung zwischen Buchdeckeln. Der Erforschung ist aber damit noch kein Ende gesetzt. Die Funde werden entsprechend ihrer Materialität und daraus resultierender konservatorischer Bedingungen im Landesfundmagazin aufbewahrt. Sie können jederzeit aus anderen Blickwinkeln betrachtet und es können neue Fragen an sie gestellt werden.