Zum Schutze Haithabus – Die Rekonstruktion eines auf visueller Kommunikation basierenden Verteidigungssystems an der Schlei. Arkæologi i Slesvig/Archäologie in Schleswig 16, 2016 (2017), 27–48. (original) (raw)

Die Gefässe mit Netzbindung in der Sammlung zum Goldenen Leuen in Diessenhofen. In: Vom Bodenfund zum Buch. Archäologie durch die Zeiten. Festschrift Andreas Heege. Historische Archäologie 2017, 493-502.

Die Sammlung zum Goldenen Leuen im Schweizerischen Diessenhofen, Kanton Thurgau, beinhaltet neben hunderten von pharmazeutischen Gefässen und Geräten auch fünf Steinzeuggefässe mit Netzbindungen aus Eisendraht, die in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren und wohl in Betschdorf im Elsass hergestellt wurden. Die Gefässe gehörten nachweislich zum Bestand des Laboratoriums der Brunner’schen Apotheke. Repariert wurden die Gefässe nicht aus Armut oder aufgrund ihrer schlechten Verfügbarkeit, sondern weil ihr Gebrauchswert hoch war und wohl auch, weil im benachbarten Gailingen viele Trödler lebten, die unter anderem Reparaturen mit Netzbindungen ausführen konnten. Die Technik der Netzbindung ermöglichte es erstmals, Gefässe mit hartem Scherben wie Steinzeug überhaupt zu reparieren. Künftige Forschungen werden zeigen, ob die Verbreitung der Netzbindung im Laufe des 19. Jahrhunderts auch von der Verfügbarkeit und dem Preis von Draht abhängig war.

Die Strebe eines kleinen Statuenschreins? Zu einer beschrifteten hölzernen Leiste des Alten Reiches im Ägyptischen Museum der Universität Bonn, in: R. Bußmann et al. (eds.), Spuren der altägyptischen Gesellschaft. Festschrift für Stephan J. Seidlmayer, ZÄS Beihefte 14, Berlin 2022, pp. 209–224.

R. Bußmann, I. Hafemann, R. Schiestl & D.A. Werning (eds.), Spuren der altägyptischen Gesellschaft. Festschrift für Stephan J. Seidlmayer, ZÄS Beihefte 14, Berlin, 2022

A small wooden bar inscribed with a sequence of well-known titles is discussed in terms of prosopography and its possible contextualization. The artefact of unknown provenance is currently kept at the Egyptian Museum of Bonn University. Since no name is preserved, the titles are first discussed in order to identify a potential owner and determine a general date. While no definite owner can be presented, the dating can be narrowed down to the late Old Kingdom. In a second step, potential parallels for the wooden strip are discussed, focusing mainly on the eviden- ce from Elephantine and the Qubbet el-Hawa. It is eventually argued that the wooden strut was part of a small shrine for the use in ritual contexts. Since no unambiguous relationship to the First Cataract can be established, the wooden element seems to represent an additional piece of evidence for the existence of such shrines in other parts of Egypt during the Old Kingdom.

Die Herpetologie immer im Blick. Historische Wandtafeln zu Schulungszwecken

Im vergangenen Jahrhundert bediente man sich neben Lehr-und Schulbüchern, Alkohol- und Hartgummipräparaten auch zoologischer Wandtafeln, um Kenntnisse über die Anatomie, Morphologie und Systematik von Amphibien und Reptilien zu erwerben. Über 300 dieser historischen Großformatbilder wurden an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena wiederentdeckt. Besondere Aufmerksamkeit verdienen zwei Serien mit Arbeiten des Botanikers Paul Pfurtscheller (1855– 1927) und des Zoologen Rudolf Leuckart (1823–1898), welche die wissenschaftliche und die künstlerisch-ästhetische Qualität zoologischer Wandbilder und Lehrtafeln um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert prägten.

Scholz, R., Bekić, L., Pešić, M. - Fotobasierte Dokumentationsmethoden in der limnischen und maritimen Archäologie, Skyllis 16/1, 2016. 9-19.

Die Insel Veruda ist ein beliebtes Ferienziel der Einwohner der Stadt Pula (Kroatien). Im Herbst 2013 führten Archäologen des Internationalen Zentrums für Unterwasserarchäologie (ICUA) in Zadar einen Survey im Umfeld dieser Insel durch. Dabei wurde eine Ansammlung von Ballaststeinen, unter denen sich Teile einer Schiffskonstruktion zeigten, entdeckt. Neben vielen archäologischen Kleinfunden stellte sich heraus, dass das Wrack in einem relativ guten Erhaltungszustand war. 2016 wurde das Veruda-Forschungsprojekt vom ICUA gemeinsam mit der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Institut (RGK) und der Fakultät für Informatik/Mathematik der Hochschule für Technologie und Wirtschaft Dresden (HTW Dresden) gestartet. Ein völlig neues System der digitalen Dokumentation wurde entwickelt und im Frühling 2016 angewandt. Die gesamte Holzkonstruktion wurde aufgedeckt und ein sehr genaues 3D-Modell einschließlich Zeichnung mittels Structure from Motion erstellt. Während der Freilegung wurden zahlreiche Artefakte gefunden und es scheint, das Schiff trug eine Ladung Metallschrott, geschmolzenes Kupfer und Halbfabrikate aus Kupfer und Bronze. Einige Scherben nachmittelalterlicher Keramik- und Glassachen können in die 2. Hälfte des 16. und den Anfang des 17. Jhs. datiert werden.