Schmid Keiser Liturgie trifft Lebenswelt online (original) (raw)

LS 05 2020 Schmid Keiser Literarische Stimmen zum verborgenen Klang der Welt

Lebendige Seelsorge, 2020

Literatur und Theologie weisen Wege zu subjektiver Wahrnehmung verschiedenster Klang-Welten und Klang-Sprachen. Ob erinnernd an die Klänge in Gottesdiensten, ob verschlüsselt im Gedicht oder in objektivierende Anschauung gebracht, eine freie Auswahl von Stimmen der Gegenwart bereichert den Blick.

Pro mundi vita : Eucharistiefeier und ethische Lebensgestaltung

2011

Die Feier der Eucharistie greift irdische Materialien und elementare menschliche Vorgänge auf und macht sie zu Zeichen der Präsenz Jesu Christi und seines Heils wirkens. Zugleich will sie in ihren Gebeten und Symbolen auch Stärkung verantwort licher Lebensgestaltung sein und als Ausgangspunkt des Dienstes an der Verwand lung der Welt in Alltag, Beruf und Politik entdeckt werden. Insofern sind Versamm lung, gemeinsames Mahl, Versöhnung und Frieden, Sättigung der Hungrigen nicht nur Inhalte eines Zuspruchs für einen selbst, sondern auch Auftrag zu entsprechen dem Handeln. Um diese Implikationen explizit zu machen und als Profil einer erneu erten eucharistischen Frömmigkeit sichtbar zu machen, dient das Leitwort des Eucharistischen Weltkongresses "Für das Leben der Welt" als programmatischer Aus gangspunkt der folgenden Überlegungen, die auch auf die Festschrift der Theologi schen Fakultät der Universität München Bezug nehmen. Das Motto des Eucharistischen Weltkongresses in München 1960, der großen Brotrede im Johannesevangelium (Joh 6,51) entnommen, ist sprachpragmatisch gleichermaßen Zu sage, die aktivierend vergegenwärtigt wird, wie Bekenntnis, das denen angeboten wird, die diese Zusage glaubend auf sich beziehen. Es will aber ganz offensichtlich auch eine Gesamtrichtung markieren, nach der diejenigen, die in der Eucharistiefeier Gemeinschaft mit Christus und Anteil an seinem Leben erlangen, ihre Lebensführung und ihr Handeln nachfolgend ausrichten sollen, nämlich "für das Leben in der Welt". Die Hingabe Jesu Christi in den Tod und ihre Feier in der Eucharistie werden also als ein "Für" etwas ande res, die Welt, akzentuiert und als Zielform christlicher Existenz genommen. Darin liegt faktisch, wenn auch bloß angedeutet, eine doppelte Distanzierung. Nämlich zum einen von einer Frömmigkeit, die den Sinn der Zusage auf das eigene Heil konzent riert, und zum anderen von einer Frömmigkeit, deren innere Zielrichtung der Rückzug aus der Welt und die Distanz von ihr darstellt. Beide Formen von Frömmigkeit waren am Vorabend des II. Vatikanischen Konzils im Wahmehmungskreis auch der Durchschnitts katholiken durchaus präsent: die eine optisch durch den auf den Volksmissionskreuzen fast aller Pfarrkirchen aufgebrachten Spruch "Rette deine Seele", die andere durch die Sprache des Gebets, in der die Rede von "der Welt" ein Synonym war für Uneigentlich keit, Ablenkung vom Wesentlichen, Verführung bis hin zu Verdorbenheit. "Für das Leben in der Welt" ist demgegenüber das mit dem Evangelium formulierte Programm, mit dem in der Eucharistie gegenwärtigen Christus die Welt am Leben zu er halten und sie zu durchwirken. Oder, wie man mit traditionellen Formeln sagen konnte, die Welt zu "retten", mit dem Geist der Liebe zu "durchdringen", sie "zu erneuern" und "zu heiligen". Solche Formeln rufen allerdings leicht Herrschafts-und Eroberungskonnotationen und Allmachtsfantasien hervor und verstellen dann unter Umständen, dass das 132 Konrad Hilpert "Für" auch stellvertretend, solidarisch, dienend, Verbindung schaffend oder auch bloß akzeptierend gemeint sein kann-aus der Kraft heraus, welche die Teilnahme an der Fei er der Eucharistie freisetzt.1

Liturgia "virtuale"? - "Virtual" Liturgy?

(Ecclesia orans. Studie e ricerche 5), EDI, Napoli, 2022

The pandemic caused by the coronavirus has forced significant changes in the Church's liturgical life. Various forms of liturgies in the digital world aimed to replace celebrations with the physical presence of the people, and there will simply be no going back to normal. Virtual liturgical space has become a reality that cannot be denied. The contributions collected in this volume attempt to evaluate the issue from anthropological, historical and liturgical-pastoral perspectives.

Synodaler Weg in weltkirchlicher Perspektive

Zurück in die Zukunft? Die Niederlande und der Synodale Weg, in: Theologie der Gegenwart 66 , 2023

Die Niederlande und der Synodale Weg Wie reagieren niederländische Katholiken auf den Synodalen Weg in Deutschland? Die prekäre Situation ihrer Kirche und die enttäuschten Erwartungen an Synodalität beim Pastoralen Konzil im eigenen Land in den 1960er/1970er Jahren prägen die Meinungen: Es gibt kritischen Widerspruch und skeptischen Beifall.