Sozialwissenschaften – mit oder ohne ‚Gesellschaft'? (original) (raw)

Die Gesellschaft als Labor? Wissenschaftsforschung meets soziologische Theorie

2015

Die Ad hoc-Gruppe Wissenschaftsforschung meets soziologische Theorie befasste sich mit den Folgen der grosflachigen Ubertragung von Ansatzen in den Science Studies auf die allgemeine soziologische Theorie sowie auf soziologische Kritikansatze. Im Fokus standen dabei weniger Fragen der Angemessenheit einzelner Konzepte der Science Studies wie etwa die Frage der Konzentration auf Objekte, sondern eher eine Theoriefolgenabschatzung. Diese lasst sich mithilfe des aus der objektualen Soziologie selbst stammenden Begriffs der „Ubersetzung“ fassen. Danach fuhrt die Ubertragung von Konzepten aus einem Register in ein anderes zu einer „Artikulation“ neuer Positionen, aber auch zu einer „Disartikulation“ im Verhaltnis zu bestehenden Ansatzen. So wird an die aus den Science Studies kommende Dingsoziologie die kritische Frage gerichtet, worin ihre Ubersetzungskosten bestehen.

„Was mich eigentlich interessiert, ist das Gesellschaftliche“

2020

Marietta Auer: Das war eine lebensprägende Erfahrung. Ich war sehr jung, habe mit 17 angefangen zu studieren, und an der Schule hatte ich mich furchtbar gelangweilt. An diese Uni zu kommen, das ganze Wissen, die Bibliothek – das war extrem bewusstseinserweiternd. Dabei war vieles in der Rückschau überhaupt nicht gut. Vieles an den Vorlesungen war unglaublich lieblos gemacht, sehr konservativ bis nachgerade reaktionär, die Kommilitonen waren vielfach arrogant, unfreundlich und verwöhnt. Aber die Grunderfahrung war dennoch: ein enormer Freiheitsgewinn und Erwachsenheitsspaß. Super!

Auf abgründigen Pfaden in die Sozialwissenschaft?

Journal für Psychologie, 2019

In der Lehre zur Einführung in qualitative Forschungsmethoden, meist zu Beginn eines wissenschaftlichen Studiums, sehen sich Dozierende zuweilen mit einer studentischen Skepsis gegenüber den pluralistischen Wahrheitsansprüchen sozialer Wirklichkeiten und ebenso gegenüber abstrahierten Analyseergebnissen einer qualitativ forschenden Sozialwissenschaft konfrontiert. Anhand einer ausführlichen Reflexion über Gültigkeit und Legitimation von Wahrheitsansprüchen sozialwissenschaftlicher Methoden versucht dieser Beitrag, derlei artikulierte Vorbehalte systematisch zu fassen und auf der Grundlage eigener Lehrerfahrungen didaktische Erwiderungsmöglichkeiten vorzustellen, um Studierenden eine konstruktivistisch-sozialwissenschaftliche Haltung nahezubringen.