Sektion »Neuer Besitzer, neue Bedeutung? Sammlungsgeschichte und Objektbiographie« (original) (raw)
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Summary: A bronze boy's head from the holdings of the Antikensammlung - Staatliche Museen zu Berlin forms the subject of the present study. Long regarded as a Greek original of the Severe Style, the head has been considered a classicist work of the Roman period for a little more than thirty years. In addition to the changes in its historical classification in the course of more than one hundred years of archaeological art studies, the question of its origin will be examined here. The collection history of the hitherto provenanceless head proves to be extremely interesting and complex. Following the preliminary work of Norbert Franken, who traces the history of the head back to the year 1801, Astrid Dostert succeeds in proving that the bronze, which was supplemented as a female bust at the time, was once part of the important collection of antique sculptures owned by the French cardinal, diplomat and scholar Melchior de Polignac (1661 - 1741), which was acquired by Frederick II for the Royal Prussian Art Collections one year after the collector's death. The study ends with a technical description of the condition and the interpretation of technical manufacturing features by the metal conservator of the Collection of Classical Antiquities, Uwe Peltz. Zusammenfassung: Ein bronzener Knabenkopf aus dem Bestand der Antikensammlung – Staatliche Museen zu Berlin bildet den Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Der lange als ein griechisches Original des Strengen Stils angesehene Kopf gilt seit etwas mehr als dreißig Jahren als ein klassizistisches Werk römischer Zeit. Neben dem Wandel seiner historischen Einordnung im Verlauf von über einhundert Jahren archäologischer Kunstwissenschaft soll hier vor allem die Frage seiner Herkunft untersucht werden. Dabei erweist sich die Sammlungsgeschichte des bislang provenienzlosen Kopfes als überaus interessant und vielschichtig. Nach den Vorarbeiten von Norbert Franken, der die Geschichte des Kopfes bis in das Jahr 1801 zurückverfolgt, gelingt Astrid Dostert der Nachweis, daß die seinerzeit als Frauenbüste ergänzte Bronze einst Teil der bedeutenden Sammlung antiker Skulpturen aus dem Besitz des französischen Kardinals, Diplomaten und Gelehrten Melchior de Polignac (1661 – 1741) war, die ein Jahr nach dem Tode des Sammlers durch Friedrich II. für die königlich-preußischen Kunstsammlungen erworben wurde. Die Untersuchung endet mit einer technischen Zustandsbeschreibung und der Interpretation herstellungstechnischer Merkmale durch den Metallrestaurator der Antikensammlung Uwe Peltz.
Martin Fitzenreiter, Allerhand Kleinigkeiten, Internet-Beiträge zur Ägyptologie und Sudanarchäologie 20 (IBAES 20), 2018
Gunnar Sperveslage, Köln Titelbild Rahmen mit Objekten der Antikensammlung von Charles Schoeller, Montierung um 1900. (Foto: Ägyptisches Museum der Universität Bonn / Ayla Schwarz) Der vorliegende Band enthält die Textfassung des im Internet veröffentlichten Werkes. Die aus dem Format PDF gedruckte Textfassung entspricht der im Internet unter oben angegebener der Adresse abrufbaren Originalfassung. Bei Zitierung der Arbeit ist bitte immer die URL der Originalfassung anzugeben (zum Zitieren von Internetpublikationen allgemein siehe das Vorwort von IBAES I). Empfohlene Zitierweise: Martin Fitzenreiter: Allerhand Kleinigkeiten, IBAES 20, Internetfassung: URL: http://www2.rz.hu-berlin.de/nilus/net-publications/ibaes20, Berlin, 2018, Printfassung: GHP, London, 2018 Alle Rechte beim Autor. v Allerhand Kleinigkeiten Allerhand Kleinigkeiten: seinen wissenschaftlichen Freunden und Bekannten zu seinem 70. Geburtstage am 5. Oktober 1933 überreicht -so überschrieb Ludwig Borchardt eine Sammlung von Aufsätzen, die zu publizieren vor allem ein Geschenk an sich selbst war. In einem Alter, in dem man die körperlichen und geistigen Kräfte schwinden sieht, wächst das Bedürfnis, eine gewisse Ordnung in das Leben zu bringen. Dazu zählt, allerlei Schriften zu sichten, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben und aus diesen oder jenen Gründen nicht veröffentlicht wurden. Sei es, dass ein geplanter Sammelband nie erscheinen wird, dass der Text der peer review nicht standgehalten hatte oder dass er sonst keinen Platz in einer geeigneten Publikation fand. Zu solcherart Kleinigkeiten zählen auch Vorträge, die, einst gehalten, es dann doch nicht zur Reife einer konturierten Erkenntnis gebracht haben, aber doch Gedanken enthalten mögen, die in den Papierkorb zu entsorgen schade wäre. Am Ende mag es einfach das Bedürfnis gewesen sein, den Schreibtisch endlich einmal aufzuräumen, dass ich die hier versammelten Beiträge zusammengestellt habe.
Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 32/3, 2021
The goldsmith and autodidact Johann Nepomuk Tinkhauser (1787–1844) left numerous traces in the small town of Bruneck in the Puster Valley in South Tyrol, not least in the city archives. Above all, he is remembered as a collector, who collected numerous objects of art and folk handicrafts as well as manuscripts and printed books. Tinkhauser kept a “record book” in which he documented information about family assets and family events. This book also contains inventories that refer in part to the current household, in part to the collection. In 1910, the collection was purchased by the city of Bruneck and provided the basis for a local museum. In the course of the founding of a museum association in 1912, inventories of the holdings were produced, which differ from Tinkhauser’s listings. In 1990, after several relocations and losses, new inventories were compiled. The paper compares the inventories of the nineteenth and twentieth centuries, their purposes and types as part of initially private and subsequently public art collections.
Es ist seit beinahe eineinhalb Jahrzehnten Tradition geworden, dass die international renommierte Museumszeitschrift MUSEUM AKTUELL eine Nummer pro Jahr der vielfältigen österreichischen Museumslandschaft widmet. In diesem Jahr sind es die archäologischen Museen Österreichs-eine wunderbare Idee. Archäologie ist für viele Menschen das Synonym für prähistorische Funde oder zumindest frühgeschichtliche Epochen. Viele der österreichischen archäologischen Museen beherbergen jedoch auch Objekte aus der Mittelalter-und Neuzeitarchäologie, der Montanarchäologie, der Stadtkernforschung, aber auch der Burgen-und Kirchenarchäologie. Je nach Standort des Museums werden insbesondere autochthone Grabungsfunde von der frühen Geschichte der Menschheit oder vielfach sogar aus der Vorgeschichte bis in die Gegenwart präsentiert. Die Industriearchäologie, der neuste Zweig der Archäologie, erlebt heutzutage geradezu einen Boom. Sind es früher die großen Bundesmuseen, wie das Kunsthistorische oder das Naturhistorische Museum und die Landesmuseen gewesen, die archäologische Sammlungen anlegten, so finden sich heute zahlreiche kleinere, aber nicht unwichtigere archäologische Museen, die vor allem regionale Grabungsergebnisse aufbereiten und einem interessierten Publikum präsentieren. Die Palette reicht dabei, neben vielen anderen, vom Weinstadt-Museum Poysdorf, über das Domgrabungsmuseum Salzburg, bis zum Keltenmuseum Hallein, vom Römermuseum in Tulln, bis zum Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek, das im April 2021 nach einem großen Relaunch seine Tore wieder für das Publikum geöffnet hat. Waren es im ostösterreichischen Raum insbesondere die Römer, die eine ungeahnte Vielzahl archäologischer Objekte hinterließen, so sind für den österreichischen Zentralraum vor allem keltische und bronzezeitliche Funde charakteristisch. Mit dem römischen Municipium Claudium Aguntum in Osttirol nahe Lienz ist vermutlich eine der größten römischen Siedlungen nördlich der Alpen aus augustäischer Zeit permanent in Ausgrabung. Das Museum Aguntum vermittelt die Grabungsergebnisse und das notwendige historische Wissen dazu in vorbildlicher Weise. Die Pandemie hat auch bei den vielen österreichischen Museen Spuren hinterlassen. Besonders das Ausbleiben der Touristinnen und Touristen in Österreich stellen die Museen vor erhebliche Herausforderungen. Dennoch, viele Häuser haben diese Zeit genutzt, um sich neu aufzustellen und notwendige Renovierungs-sowie Adaptierungsarbeiten professionell voranzutreiben. Ich darf Sie, liebe Leserinnen und Leser, sehr herzlich einladen, sich ein persönliches Bild von den österreichischen archäologischen Museen und den vielen anderen musealen Einrichtungen des Landes zu machen. Dazu, und auch zur spannenden Lektüre dieser Zeitschrift, wünsche ich Ihnen viel Vergnügen.
Neuzeitliches Nachlassbewusstsein (2017)
Neuzeitliches Nachlassbewusstsein. Über die Entstehung eines schriftstellerischen, archivarischen und philologischen Interesses an postumen Papieren. In: Kai Sina und Carlos Spoerhase (Hg.): Nachlassbewusstsein. Literatur, Archiv, Philologie 1750–2000. Göttingen 2017, S. 21–48.
Vom Original zum Ausstellungsobjekt: Restaurierung, Rekonstruktion oder Konstruktion.
LOK MOTIVE, 2008
Der III.-Klasse-Wagen Cu 9424 der Wiener Stadtbahn war ein Transportmittel für die breite Bevölkerung und steht dem Hofsalonwagen der Kaiserin Elisabeth im Technischen Museum Wien kontrastierend gegenüber. Nachdem der Stadtbahnwagen außer Betrieb gestellt wurde, schwand das Interesse an einer adäquaten Erhaltung des Zustandes, ein Schicksal, das viele Wagons heute teilen. Dementsprechend stellte dieses Exponat für alle an der Restaurierung beteiligten Personen eine große Herausforderung dar. Im Zuge der Restaurierung kam es zu einem Gespräch zwischen dem Kulturhistoriker Nikolaus Reisinger und den beiden Restauratorinnen Valentina Ljubić und Ursula Dorfner.