Triage. Charakteristika und Gegenwart eines ordnungsstiftenden Verfahrens. (original) (raw)
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Grundlegende ethische Gedanken zur Triage-Gesetzgebung
Pastoraltheologie, 2023
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie hat die deutsche Bundesregierung im November 2022 ein sogenanntes Triage-Gesetz verabschiedet. Die kurzfristige Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten wird als Zuweisungskriterium in einer Kurzzeitsituation definiert. Zudem wird die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung ausgeschlossen. Der Artikel stellt dieses Gesetz in den breiteren Kontext der medizinethischen Rationierungsdebatte und zieht eine positive Gesamtbilanz des Gesetzes. 1. Hintergründe 2. Mögliche Kriterien 3. Weitere ethische Aspekte
Die "Dialogische Trias" in der Praxis [2023]
Phänomenal - Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie, 2023
Summary in English (article is in German) In this article, the author aims to present the practical implications of the concept of the dialogical triad (see Stemberger 2022) against the background of a therapeutic process. In essence, it is assumed that the development and promotion of constructive and objective "inner" dialogues contribute to clients learning to accept themselves more and more and thus also being able to shape their interpersonal relationships more satisfactorily. This applies equally to therapists: if they conduct their own "inner" dialogs objectively, this contributes to the development of their positive effect in the therapeutic process in their therapeutic relationships. Zusammenfassung: Mit diesem Beitrag will die Autorin auf dem Hintergrund eines therapeutischen Prozesses die praktischen Implikationen des Konzepts der dialogischen Trias (vgl. Stemberger 2022) darstellen. Im Kern wird davon ausgegangen, dass die Entwicklung und Förderung konstruktiv-sachlicher „innerer“ Dialoge dazu beitragen, dass Klientinnen sich zunehmend selbst akzeptieren lernen und darüber auch ihre interpersonellen Beziehungen zufriedenstellender gestalten können. Dies gilt gleichermaßen für Therapeutinnen: wenn sie ihre eigenen „inneren“ Dialoge sachlich führen, trägt dies dazu bei, dass sich in ihren therapeutischen Beziehungen ihre positive Wirkung im Therapieprozess entfalten kann.
TRE als ergänzende Methode für die erfolgreiche Krisenintervention
Tobias Emmert, 2023
Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Verständnis für das Potential der Tension and Trauma Releasing Exercises (TRE) im Bereich der Krisenintervention zu schaffen. TRE ist eine Selbsthilfemethode, die sowohl von Krisen und Traumata Betroffene, als auch helfende, von Sekundärtrauma bedrohte Berufsgruppen unterstützen kann. Sie fördert den Bewältigungsprozess und versucht, die Folgen solcher Ereignisse zu mildern. Ausgehend von den Forschungsfragen und Hypothesen erstellte ich einen Interviewleitfaden für ein halbstrukturiertes Interview, um experimentelles Expertenwissen anhand dreier Befragungen zu erheben, um so die Hypothesen zu überprüfen. Die Erhebung der Experteninterviews bestätigen die Hypothesen und zeigt auf, dass TRE einzigartig ist, da es das neurogene Ziffern und die organismische Selbstregulation (bottom-up) mit einer alltagspraktische Anwendung (individuell und kollektiv) kombiniert und verfügbar macht. Der große Wert liegt darin, dass TRE sowohl als akute Kriseninterventionsmethode, als auch als Selbsthilfewerkzeug und als begleitende Methode in therapeutischen Setings eingesetzt werden kann.
Was heißt „Vorhandensein“? Die kulturwissenschaftliche Relevanz einer Klärung
Zeitschrift für Semiotik, 2023
Ging es um einen Text, zu dem aus Veröffentlichungen Heideggers Äußerungen vorhanden waren, durfte nie eine derartige Deutung zitiert werden, Heidegger wollte nicht das hören, was er dazu gesagt hatte, sondern was wir aus dem Text herauszulesen imstande waren (Arendt 1969: 893-904). Summary. This contribution builds on the idea of integrating truth-fulfilling entities into a truth-conditional semantics. It asks which kind of truth conditions are to be considered for statements of something being really there-as opposed to just being an intentional object. The adverbial theory of perception treats experiences, for example appearances (visual experiences), as 'adverbially' classified. As a further approach towards how an object is related to its appearance (being experienced visually), semantical externalism is considered. On this basis, it is proposed that the notion of existence can be understood as a disposition to be experienced: y being really there is explicated as a disposition to experiences that are adverbially characterized as y-experiences. This approach helps to understand the different perspectives of the natural sciences and the arts and humanities. While the natural sciences are directed towards y, the arts and humanities primarily deal with y-experiences. Zusammenfassung. Dieser Beitrag baut auf der Idee auf, Wahrmacher in eine Wahrheitsbedingungen-Semantik zu integrieren. Speziell geht er der Frage nach, Wahrheitsbedingungen welcher Art für Aussagen in Frage kommen, die einer Sache Vorhandensein-im Unterschied dazu, bloßes intentionales Objekt zu sein-zuschreiben. Die adverbiale Theorie der Wahrnehmung behandelt Erleben, zum Beispiel Erscheinungen (visuelles Erleben), als ‚adverbial' klassifizierbar. Als weiterer Ansatz zur Charakterisierung des Verhältnisses einer Erscheinung (visuelles Erleben) zu dem jeweils Erscheinenden wird der semantische Externalismus berücksichtigt. Auf dieser Grundlage wird Vorhandensein von y als Disposition zu y-Erleben begriffen: Dass y vorhanden ist, wird als Disposition zu sol
Anarchie als herrschaftslose Ordnung?, 2019
Ist eine Gemeinschaft der Freien und Gleichen überhaupt möglich? Ein altes Argument behauptet, dass aus Freiheit und Gleichheit Tyrannei folgt. Jo Freemans Analyse der "Tyrannei der Strukturlosigkeit" konkretisiert dieses Argument und schlägt formelle Strukturen vor, die die unsichtbare Macht der informellen Strukturen in Zaum halten sollen. Anarchisten bewerten Freemans Analyse unterschiedlich, stimmen aber größtenteils zu, dass Regeln und Rollen dabei helfen können, soziale Dynamiken in eine herrschaftsfreiere Richtung zu lenken. Soziologische Erwägungen ergeben, dass auch in der anarchistischen Szene Machtunterschiede unvermeidlich sind, doch laut Foucault kann Macht auch produktiv gemacht werden. Daher stellt sich die Frage, welche Regeln und Rollen Anarchisten in ihren Gruppen errichten können, um mithilfe der entstehenden Machtbeziehungen Personen zu konstruieren, die sich an gemeinsame Beschlüsse auch ohne Androhung von Strafe halten können. Peter Gelderloos' Konsensmodell ist ein Beispiel für solche Strukturen der Tyranneilosigkeit.