Katsiaryna Kanaplianik. 2016. Kognitionslinguistisch basierte Animationen für die deutschen Modalverben. Zusammenspiel der kognitiven Linguistik und des multimodalen Lernens bei der Sprachvermittlung (Transkulturelle Kommunikation 7). Berlin: LIT Verlag. 435 S. (original) (raw)

- MELO-PFEIFER, S. & HELMCHEN, Ch. (2018). Mehrsprachige Literalität in „visual narratives“ von mehrsprachigen Kindern in Rahmen des Koinos-Projektes. In Leseforum.ch, 2. URL: https://www.leseforum.ch/.

In diesem Beitrag berichten wir über ein im Rahmen des internationalen Koinos-Projekts entwickeltes pädagogisches Experiment, das sich unter anderem dem Aufbau grenzüberschreitender Gemeinschaften für die Praxis und Entwicklung in Bezug auf Multiliteralität widmet. Den Schwerpunkt unserer Untersuchung bildet eine quantitative und qualitative Analyse visueller Narrativen mehrsprachiger Kinder einer zweisprachigen Schule in der Hansestadt Hamburg. Die Analyse zeigt, dass sich die Kinder trotz der im Rahmen des Koinos-Projekts geschaffenen Freiräume für einen hybridisierten Sprachgebrauch oftmals für nebeneinanderstehende Darstellungen von Sprachen und semiotischen Ressourcen entscheiden, d.h. die verschiedenen Kontexte werden getrennt und ohne Verbindung zueinander dargestellt. Dabei spiegeln die von den Kindern offenbarten Literalitätspraktiken im Allgemeinen deren mehrsprachigen Kompetenzen wider. Gleichzeitig wird deutlich, dass sie Schwierigkeiten haben, die verschiedenen Sprachen in die verschiedenen Kontexte zu integrieren, die (sowohl im Klassenzimmer als auch in informellen Kontexten) als einsprachig und sogar undurchlässig für sprachliche Vielfalt dargestellt werden. Die Studie zeigt die Spannung zwischen einer nie dagewesenen Vielfalt der Schüler*innen (welche in den Bildern der Kinder deutlich wird) und den Tendenzen zur Vereinheitlichung/Standardisierung von Sprachen und Lehrplänen, die bereits in der Grundschule zu verzeichnen sind.

Dürscheid, Christa/Schneider, Jan Georg (2019): Standardsprache und Variation. Tübingen: Narr (= narr STARTER). 96 Seiten. 10,90 € ISBN: 978-3-8233-8268-3

Journal für Medienlinguistik

Der vorliegende Band, im Umfang kompakt, dennoch inhaltsreich, soll als eine erste Annäherung an den Themenkomplex um Standardsprache und Variation des Deutschen dienen. Die Zielgruppe sind laut Autor*innen Studierende der germanistischen Sprachwissenschaft wie auch Schüler*innen in der gymnasialen Oberstufe. Dem Reihentitel nach ("7 wichtige Punkte für einen erfolgreichen Start ins Thema") werden die einzelnen Themen in sieben Kapiteln behandelt, gefolgt vom Literaturverzeichnis und einem Register. Das erste Kapitel leitet das Thema mit einer einfach formulierten, dennoch komplexen Frage ein: Was ist Standardsprache? Entsprechend der einfachen Formulierung erwartet man auch eine möglichst klare Definition als Antwort. Die Antwort bzw. der Versuch einer Definition (vgl. S. 9) offenbart bereits die gesamte Komplexität des Themas. Zum einen stellt sich hier die Aufgabe, konstitutive Elemente einer Standardsprache zu benennen (Medialität, Kontext, Gebrauch, Akteur*innen), zum anderen die Abgrenzung zu anderen Sprachformen vorzunehmen, die Teil einer jeden Sprache sind, wie etwa Dialekte, allgemeingültig und möglichst wertfrei erläutern. Des Weiteren steigt die Komplexität insofern, als dass gleich in diesem Kapitel die Existenz eines Standards in Frage gestellt wird, zumindest wenn es um die gesprochene Sprache geht (vgl. S. 10). Im ersten Kapitel werden weitere Aspekte dieses Themenkomplexes angerissen: Betrachtung des Sprachgebrauchs als ein bestimmtes Handlungsmuster, Bedeutung von kommunikativen Routinen und Normen für die erfolgreiche Kommunikation, Methoden der Erforschung von verschiedenen sprachlichen Ausprägungen sowie Werke wie Grammatiken und Wörterbücher, in welchen

Zur Effizienz von Grammatikanimationen beim Spracherwerb: Ein empirischer Beitrag zu einer kognitiven Theorie des multimedialen Fremdsprachenerwerbs

DOAJ (DOAJ: Directory of Open Access Journals), 2015

Der Beitrag berichtet von einer explorativen empirischen Untersuchung zur Effizienz von Grammatikanimationen beim Spracherwerb. In dieser Studie geht es also darum zu erfahren, ob und wann Computeranimationen, die nach den zentralen Elementen einer kognitiven Theorie multimedialen Lernens konzipiert sind (Mayer et al. 1999; Mayer/Sims 1994) einen Lernmehrwert nachweisen oder zumindest erkennen lassen. Insgesamt 47 Animationen zu verschiedenen Bereichen der Grammatik (Syntax, Wechselpräpositionen, Pronomen "es", Wortbildung) wurden dabei von einer fortgeschrittenen Lernergruppe an einer Münchner Sprachschule auf ihre Effizienz getestet und die Ergebnisse mit denen einer Kontrollgruppe verglichen. Die Kontrollgruppe bestand aus Lernern der gleichen Sprachschule und Unterrichtsstufe, mit denen die gleichen grammatischen Themen in traditionellem Präsenzunterricht behandelt wurden. Beide Gruppen wurden per Zufallsauswahl zusammengesetzt und anschliessend Eingangs-, Ausgangs-und Nachtests unterzogen. Bei der so ermittelten Behaltensleistung zeigt sich, dass die Animationen in den meisten Fällen (wenn auch nicht generell) zu Lernfortschritten und auch besseren Behaltensergebnissen führen, als sie die Kontrollgruppe mit traditionellen Unterrichtsformen erzielt. Zusätzlich zu der Leistungsmessung wurden Befragungen der Lerner der Experimentalgruppe zur subjektiven Bewertung der Animationen durchgeführt. Insgesamt erzielen die Animationen dabei ein überdurchschnittlich hohes Akzeptanzniveau. Die gezielten Kommentare der Lerner ermöglichen ein differenziertes Bild vom möglichen Einsatz der Animationen beim Sprachenlernen. Auch wenn es sich hier um vorläufige und noch weiter in Bezug auf die Ursachen zu differenzierende Beobachtungen handelt, geben die Ergebnisse dennoch zahlreiche klare Hinweise zum Nutzen von Animationen beim Sprachenlernen. Diese werden in diesem Beitrag im Rahmen kognitiver Ansätze des mediengestützten Lernens diskutiert und führen schließlich zu einer Reihe von Empfehlungen für die Verwendung von statischen und animierten Bildern in multimedialer Sprachlernsoftware.