Einführung: Stimmen der Kritik (original) (raw)

Das Ende der Kritik (Einleitung)

Ulrich Schödlbauer/Joachim Vahland, Das Ende der Kritik, Berlin 1997, 1997

Ende der Kritik besagt zweierlei: Erstens die im vergangenen Jahrzehnt offenkundig gewordene Erschöpfung linker wie rechter Gesellschaftskritik, des vordem so machtvoll agierenden Kulturkritizismus. Zweitens - und grundsätzlicher - das End- und Spielstadium der sich als Selbstaufklärung der Moderne, als Aufklärung in zweiter Potenz verstehenden Intellektualismus in diesem Jahrhundert. Die Polemik dieses Buches verwirft die Topoi der politisch-moralischen Intellektuellenschelte. Sie zielt auf das begrifflich-analytische Besteck, das in den Auseinandersetzungen der Intellektuellen zum Einsatz gelangte. Die Waffen sind stumpf geworden, sie harren der Begutachtung. (Klappentext) Aus dem Inhalt: Krisenrede: Das große Subjekt (Schödlbauer) - Von Erd- und anderen Beben (Vahland) / Wertetheater: Entzauberte Welt (Vahland) - Geld oder Krieg (Vahland) / Die verlorene Sache: Kompensationshermeneutik (Vahland) - Vom unglücklichen Bewusstsein (Schödlbauer) / Das Jahrhundert der Intellektuellen (Schödlbauer)

Was ist Kritik? (Leseprobe)

Suhrkamp, 2009

Herausgegeben zusammen mit Tilo Wesche. Was ist und wozu betreiben wir Kritik? Die Frage nach den Bedingungen und der Möglichkeit von Kritik stellt sich immer dort, wo Gegebenheiten analysiert und beurteilt werden, seien es gesellschaftliche Verhältnisse und Institutionen, Selbstverhältnisse oder Objekte der Kunst. So ist Kritik konstitutiver Bestandteil menschlicher Praxis: Handeln beruht auf normativen Unterscheidungen und damit auf der Möglichkeit von Kritik. Wie aber ist das kritische Unternehmen beschaffen? Wie stellt sich in den unterschiedlichen Praktiken der Kritik das Verhältnis von Analyse und Bewertung dar, und wie sind die Maßstäbe auszuweisen, die es dem Kritiker erlauben, eine gegebene Situation als falsch, schlecht, unangemessen oder defizitär zu bezeichnen? Aus unterschiedlichen Perspektiven geben die Beiträge dieses Bandes Antworten auf diese Fragen.

Versachlichung der Kritik

Journal21, 2021

Kontroverse um eine Biografie über Bundesrat Philipp Etter zwischen Jakob Tanner, Georg Kreis und Thomas Zaugg

Aufklärung und Kritik

der Marxismus und die Philosophie der Praxis. Zur Re-Konzeptualisierung der politischen Philosophie

Kritik in der Krise

2020

Kritisches Denken auch in Krisensituationen nicht aufzugeben – dies hat sich der vorliegende Band zur kritischen politischen Theorie in der Corona-Pandemie zur Aufgabe gemacht. Entstanden sind 13 Beiträge, die vielfältige Perspektiven auf die Verschränkung von Kritik und Krise bieten. Dabei stellt sich zum einen die Frage, welche Konsequenzen sich für kritisches politisches Denken aus der gegenwärtigen Krise ergeben. Zum anderen ist zu diskutieren, welchen Beitrag kritische Theorie zum Verständnis der aktuellen Herausforderungen leisten kann. Mit Beiträgen von Clara Arnold, Simon Duncker, Oliver Flügel-Martinsen, Lea Jonas, Kristoffer Klement, Jamila Maldous, Noah Marschner, Samia Mohammed, Malte Pasler, Demokrat Ramadani, Gerrit Tiefenthal, Andreas Vasilache und Nele Weiher. In times of crises, critical thinking needs to be maintained and fostered. This volume on critical political theory in the coronavirus pandemic brings together 13 contributions that offer a variety of perspecti...

Kritik der Sprache der Kritik

Interdisziplinäre Diskursforschung, 2019

Kritik erfolgt grosteils sprachlich. Daher liegt es nahe, nach den sprachlichen Grundbedingungen von Kritik zu fragen. Ebendies ist das Hauptanliegen des Beitrags. Er ist eine reflexive Ubung im Sinne Kants, der Kritik als propadeutische Prufung der Grundlagen von Erkenntnis begriff. Entsprechend geht es mir um eine metapragmatische Voruntersuchung der sprachlichen Konstitutionsbedingungen von Kritik. Die Betrachtungen erfolgen aus diskurshistorischer Perspektive. Nach einer begrifflichen Bestimmung des Kritikbegriffs richtet sich das Interesse auf kritikrelevante Muster der Text- und Diskursbildung und exemplarisch auf grundlegende Text- und Diskursarten der Kritik. Anschliesend fokussiere ich Bewertungen und Modalitaten als zentrale Elemente von Kritik. Sodann wird eine sprechhandlungsbezogene Fundierung von Kritik versucht, ehe nach Metaphern der Kritik und nach argumentativen Grundlagen von Kritik gefragt wird. 10 Thesen schliesen den Beitrag ab.

Ende der Kritik? Kritisches Denken heute

Zusammenfassung Als wertsetzende Unterscheidung zum einen und immer wieder vollzogene Praxis zum anderen gehört ›Kritik‹ zu einem der zentralen Begriffe und Verfahrensweisen, die in Philosophie, Kultur-und Literaturwissenschaft mit verschiedenen Disziplinen und Disziplinierungen zu tun haben. Der Band verbindet die für Kritik kanonisch gewordene, unter-und entscheidende Frage nach dem ›Was‹ mit den Fragen nach dem ›Wie‹ oder dem ›Wovon‹. Aus diesem Grund ist der Versuchung zu widerstehen, Kritik auf das Urteil(en) zu beschränken und ihre verschiedenen Einsätze mit der Vielfalt der Gegenstände, die einer Beurteilung bedürfen, zu verwechseln. Mit dem Gegen/Stand hat Kritik im engeren Sinne nach den unterschiedlichsten Voraussetzungen ihres eigenen Urteilens zu fragen.

Kritik der Perspektive

Kritik der Perspektive, 2021

Die Linearperspektive ist in der künstlerischen Bildproduktion über Jahrhunderte ein wirkmächtiges Paradigma, bis sie in eine Krise gerät. Denn die ästhetische Moderne attackiert das hegemoniale Modell der perspektivischen Formgebung und macht die Perspek­tive zu einem Objekt der Kritik. Dominique Laleg entwickelt einen Begriff der Perspektive, welcher dem modernen Narrativ von deren Ende widerspricht. Denn gerade in der Kritik der Perspektive zeigt sich ihre Konjunktur als Modell, das sowohl in der modernen Theorie­bildung als auch in der künstlerischen Praxis zum Tragen kommt. Die moderne Kritik der Perspektive muss als Kritik mit den Mitteln der Perspektive selbst begriffen werden, denn Selbstkritik bildet den Knotenpunkt von Perspektive und Moderne.