Die Reichskrone - Heiliges Zeichen und Himmlisches Jerusalem - (original) (raw)

2018, Die Reichskrone - Heiliges Zeichen und Himmlisches Jerusalem

Die Reichskrone im Lichte von Zahlensymbolik und Edelsteinallegorese. Hier die Ankündigung des Vortrags vom 01.02.2018 im Fembohaus, Nürnberg (Stadtmuseum): Im Fembohaus werden seit Herbst 2016 kostbare Kopien der Reichsinsignien in einer Dauerausstellung gezeigt. Meist stehen die Aufbewahrungsorte sowie Datierungsfragen im Mittelpunkt des Interesses an der Reichskrone. Dieser Vortrag möchte hingegen einen Einblick in die Vielfalt der Deutungsmöglichkeiten dieses „heiligen Zeichens“ geben. Was bedeuten die Farben der Edelsteine? Welche Symbole und Zahlengruppen ergeben sich aus ihrer Anordnung? Wie zentral ist die Apokalypse des Johannes mit der Zahl 144 für das Edelsteinkonzept? Lassen sich Rückschlüsse aus der Form der Krone und ihrer Edelsteinplatten ziehen? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den Königen des Alten Testaments auf den Emailplatten? Wer kommt als Auftraggeber in Frage? Auf all diese Fragen sollen plausible Antworten auf der Basis mittelalterlicher Zahlensymbolik, Edelsteinallegorese sowie kunstgeschichtlicher und historischer Forschung gegeben werden.

„Freut euch mit Jerusalem!” Die heiligen Stätten im Bickenkloster

Geschichts- und Heimatverein Villingen 46, 2023

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Bausteine für das Himmlische Jerusalem Glasfoliierte Steine aus dem Kyritzer Kloster St. Johannis und die Bauallegorese der Franziskanerarchitektur

Im Kyritzer Franziskanerkloster St. Johannis kamen im Zuge archäologischer Ausgrabungen rund 150 Kiesel mit grüner und weißer Glasfoliierung zu Tage, die ursprünglich nicht sichtbar in den Wänden der mittelalterlichen Anlage verbaut gewesen waren. Eine mineralogisch-chemische Analyse ergab, dass die Zusammensetzung des transparenten Überzugs Ergebnis eines mit der mittelalterlichen Glasherstellung verwandten, hochtemperierten Verfahrens ist. Die Foliierung von Steinen mit farbigem Glas – in der mittelalterlichen Lithologie unter dem Begriff adulterium beschrieben – steht im Zusammenhang mit der besonderen Bedeutung bestimmter Materialien im neuplatonisch-christlichen Kontext, in dem Glanz und bestimmten Farben Verweiskraft auf die transzendente Sphäre zugeschrieben werden. Ebenso wie Gold und Edelstein gilt Glas als vom göttlichen lumen durchleuchtet, was die reiche Ausstattung der gotischen Architektur erklärt. Obwohl die strengen Vorschriften der Reformorden die Verwendung von Gold und Edelsteinen verbieten, gilt die schlichte Klosterkirche ebenso wie die reich geschmückte Kathedrale als ein Abbild des Neuen Jerusalems, das in den apokalyptischen Schriften als leuchtende Himmelsstadt beschrieben wird. Die nicht sichtbar in den Wänden verbauten, glasfoliierten Kiesel dienen so im Kontext der Bettelordensarchitektur der Materialisierung der eschatologischen Symbolik und werden im konkreten Sinn zu Bausteinen, aus denen das Kloster als Abbild des Himmlischen Jerusalems errichtet ist. Abstract Building stones for Heavenly Jerusalem. Foliated pebbles from the monastery St. John in Kyritz and the symbolism of Franciscan architecture: During archaeological excavations at the medieval Franciscan monastery St. John in Kyritz (Brandenburg) approximately 150 pebbles foliated with white and green coloured glass were found. Originally these glazed pebbles were invisibly embedded within the medieval walls. The mineralogical-chemical analysis confirmed that the composition of the vitreous glaze is closely related to high temperature processes of medieval glass technology. The foliation of stones with colourful glass – known in medieval lithology as adulterium – must be regarded in the context of Neoplatonic Christian philosophy. Illuminated by the divine lumen, gloss and certain colours act as references to the transcendental sphere. Therefore, materials such as gold, gems, and glass have been commonly employed by the sacral Gothic architecture. Although strict regulations of the reformed orders prohibit the use of gold and gems, both the simple and modest monastery churches as well as the richly furnished cathedrals are images of the New Jerusalem described as heaven’s bright city in the apocalyptical literature. Invisibly hidden in the monastery’s walls the glazed pebbles appear in a concrete sense as materialisation of eschatological symbolism in the architectural context of the mendicant order of Franciscans where they serve as stones for constructing the Heavenly Jerusalem on earth.

Galor Der Tempel von Jerusalem

Die größte Tempelanlage im Römischen Reich, größer sogar als die Tempel in Rom oder die Akropolis in Athen. Herodes ließ den Tempel erbauen, prächtig und den jüdischen Kultbedürfnissen angepasst.

Jerusalem Drei Mal Heilig Eine Wallfahrt Der Besonderen Art I

Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext, 2017

In »Stein gehauene Theologie« 2 heißt es über Jerusalem. Das ist ein gutes Vademekum in einer Stadt, die von Religion besessen ist. Aber stimmt es auch? Die Einzahl ist sicher zu wenig. In diesem »Konfliktraum des Monotheismus« 3 gibt es mindestens soviel Jerusalem-Theologien wie Monotheismen. Jeder Universalismus verschanzt sich hier in eines der vier Viertel des alten römischen Stadtplans, jeder kreist um seine heiligen Steine, sogar um seinen eigenen Weltnabel. Die Geistlichen und Pilger der verschiedenen Religionen und Konfessionen bahnen sich ohne Blick für einander eilig einen Weg durch den riesigen Markt, der freilich keine Unterschiede macht und Devotionalien aller Religionen feilbietet. Die Ballung der Heiligtümer steht im umgekehrten Verhältnis zur Gegnerschaft der Religionsgemeinschaften. Es gibt keinen anderen Ort auf Erden, an dem so große religiöse Gegensätze auf so engem Raum-1 km 2-zusammenprallen. Diese einmalige Spannung prädestiniert Jerusalem geradezu zum Ort der Erlösung. In der Gegenwart aber löst sich jene in Stein gehauene Theologie in der Vielfalt der Perspektiven auf, sie wird von der Wirklichkeit zertrümmert. Wenn man aber genau hinhört, dann sprechen die Steine eine gemeinsame Sprache, sie reden zu-oder vielmehr über-und gegeneinander, sie erzählen »Gegengeschichten« 4 , die ihnen gewidmeten Wallfahrten bezeichnete Henry Laurens als »Gegendemonstrationen« 5. Elie Wiesel hat einmal gesagt, Jerusalem mache jeden Menschen zum Pilger. Unsere Reise nach Jerusalem war allerdings eine Wallfahrt der besonderen Art, sie galt der dreimal heiligen Stadt, nicht um die eigene petrifi-1 Dr. Daniel Krochmalnik ist Professor für Jüdische Religionslehre,-pädagogik und-didaktik an der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg, und Privatdozent für Jüdische Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg.

Corona und das Heilige Land

Franziskaner, 2020

Am 10. Februar war es endlich so weit. Ich machte mich für etwas mehr als zwei Monate auf ins Heilige Land, genauer gesagt nach Jerusalem. So zumindest war es vorgesehen. Lange hatte ich diesen Aufenthalt geplant und vorbereitet. Voller Vorfreude ging es zuerst nach Berlin und von dort mit dem Flieger nach Tel Aviv. Von Corona hatte ich zwar bereits gehört, allerdings nur in Bezug auf China - und das ist sehr weit weg von Deutschland und auch von Israel.

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2017 Das Königsritual in Israel und Juda

Christoph Levin, Reinhard Müller (Hg.), Herrschaftslegitimation in vorderorientalischen Reichen der Eisenzeit, ORA 21, Tübingen: Mohr Siebeck 2017, 231-260., 2017