Orientalische Reiter, Mauren oder die Schlacht von Ankara? (original) (raw)

Militärpferde im Alten Orient

2011

Baby l on, zwei te Häl fte des 2. Jahrtau sends v. Chr. Von einem zweirädri gen Wagen aus jagt ein Bogenschütze Gaze l l en. Staat l iche Museen zu Ber l in, Vorderasiatisches Museum, Inv. Nr. VA 6975.

Takacs M.: Jurte oder Haus, Reiternomaden

Takács M.: Jurte oder Haus? Zur Siedlungsarchäologie des 10. Jahrhunderts. In: Reiternomaden in Europa; Hunnen Awaren, Ungarn. Ausstellungskatalog. Hrsg.: Meller, H. – Daim F. Halle (Saale) 2022, Stichwort zur Ausstellung: Hunnen, Awaren, Ungarn. Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) vom 16. Dezember 2022 bis 25. Juni 2023.

Der „Kämmerer aus Mohrenland“ oder der äthiopische Eunuch?

Diverse Identität Interdisziplinäre Annäherungen an das Phänomen Intersexualität, 2018

In vielen deutschen Bibelübersetzungen, zumindest seit der Übersetzung Martin Luthers, ist in Apg 8,27 eine interessante Person anzutreffen: „ein Mann aus Mohrenland, ein Kämmerer und Gewaltiger der Königin Kandaze in Mohrenland, welcher war über ihre ganze Schatzkammer, der war kommen gen Jerusalem, anzubeten“ (Lutherübersetzung von 1545). Diese Wiedergabe von ἀνὴρ Αἰθίοψ εὐνοῦχος δυνάστης Κανδάκης βασιλίσσης Αἰθιόπων, ὃς ἦν ἐπὶ πάσης τῆς γάζης αὐτῆς, ὃς ἐληλύθει προσκυνήσων εἰς Ἰερουσαλήμ ist deshalb interessant, weil in der Übersetzung, aus mir unbekannten Gründen, ein Wort nicht wiedergegeben wird und zwar: εὐνοῦχος [eunouchos]. Aus ἀνὴρ Αἰθίοψ εὐνοῦχος [aner aithiops eunouchos] wird faktisch ἀνὴρ Αἰθίοψ [aner aithiops] und damit verschwindet ein außerordentlich wichtiger Aspekt der Charakterisierung dieses Menschen. Dieser Aspekt ist aus naheliegenden Gründen interessant und soll hier näher betrachtet werden. Allerdings wird dabei eine Frage nicht beantwortet werden können: Was hat eine ganze Tradition von Bibelübersetzern bewogen, diese Entscheidung zu treffen und beizubehalten? Auf diese Weise ist etwas vergessen worden, was eigentlich interessant, ja, sogar relevant ist. Mit Assmann ließe sich fragen: Ist dies ein neutrales oder ein komplizitäres Vergessen? Wie verhält es sich aber mit dem Gender dieses Äthiopiers aus antiker Perspektive und was kann die Auseinandersetzung mit dieser Geschichte für heutige Debatten über Geschlecht und Identität in Kirche und Gesellschaft beitragen.