Die Maler der Seele. Der idealistische Symbolismus in Frankreich.pdf (original) (raw)
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, der sich kritisch mit den Aufrufen vor allem westlicher Politiker auseinandersetzt, angesichts fundamentalistischer Bedrohungen die Errungenschaft der Demokratie zu verteidigen, hat Jacques Derrida seinerseits eine Verteidigung der Demokratie unternommen. Im Unterschied jedoch zu den Verteidigungsaufrufen, die im Hinblick auf sogenannte Schurkenstaaten eine bestimmte Außenpolitik legitimieren sollen, kann es für Derrida keineswegs selbstverständlich sein, worin die Errungenschaft der Demokratie überhaupt besteht. Während unter Demokratie gemeinhin eine auf der Souveränität des Volkes basierende Staatsform verstanden wird, entwickelt Derrida seinen Begriff von Demokratie aus einer grundsätzlichen Kritik an der traditionellen Auffassung von Souveränität und dem damit verbundenen Begriff der Entscheidung. Denn versteht man unter Demokratie lediglich eine Reihe von Regeln und an rechtsstaatliche Institutionen gebundene Verfahren, denen sich die Souveränität eines demokratisch verfassten Kollektivs zu verdanken hat, dann unterscheidet sich zwar das Zustandekommen einer solchen Souveränität deutlich von anderen Formen politischer Herrschaft, aber nicht unbedingt deren Ausübung. 1 Auch das Wesensmerkmal einer als demokratisch legitimierten Souveränität besteht letztlich in der Macht, zumindest unter bestimmten Umständen, gerade die Regeln aufheben zu können, denen die Legitimität der Machtausübung geschuldet ist. Aus diesem Grund läßt sich die Machtausübung eines demokratischen Souveräns niemals vollständig auf diejenigen Institutionen des Rechtstaats und seine entsprechenden Verfahrensregeln zurückführen, die eigentlich die Voraussetzungen der Machtausübung abgeben sollen. 2 Vor dem Hintergrund dieser Problematik kommt Derrida zu der Schlußfolgerung, daß selbst eine »universelle Demokratie jenseits des Nationalstaates« zwangsläufig in die tradierte Souveränitätsproblematik verstrickt bleiben muß, solange das Verständnis von Demokratie vorrangig an die Frage nach der 1 Vgl. dazu Niklas Luhmann: Legitimation durch Verfahren, Frankfurt a.M. 1983, 3: »Verfahren werden als soziale Systeme gesehen, die mit Entscheidungsprozessen synchronisiert, aber nicht identisch sind. In diesen Interaktionssystemen werden einige, aber keineswegs alle Entscheidungsprämissen fixiert; [...].« Zur Kritik an dieser Auffassung, die auf einen Dezisionismus hinauslaufe, vgl. Jürgen Habermas: Legitimationsprobleme im Spätkapitalismus, Frankfurt a.M. 1973, 135. Vgl. dazu auch Jürgen Habermas: Faktizität und Geltung -Beträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats, Frankfurt a.M. 1998, S. 67 ff. 2 Vgl. dazu Friedrich Balke: Figuren der Souveränität, München 2009, 15 ff.
'De l'Allemagne' - ein Buch über Frankreich oder: von der ästhetischen Erziehung des Menschen.
Ernst, Anja ; Geyer, Paul (Hrsg.): Deutschlandbilder aus Coppet: Zweihundert Jahre 'De l'Allemagne' von Madame de Staël. Des images d'Allemagne venues de Coppet : 'De l'Allemagne' de Madame de Staël fête son bicentenaire. - Hildesheim ; Zürich ; New York : Olms, 2015. - S. 161-177. -
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Bildtheorien aus Frankreich. Eine Anthologie
2011
In den Diskussionen um die Rolle der Bildwissenschaft und den iconic bzw. pictorial turn stellen die Bildtheorien des französischen Gegenwartsdenkens eine entscheidende Ressource der Auseinandersetzung dar. Während einige Texte mittlerweile kanonisch geworden sind, sind zahlreiche andere nach wie vor schwer zugänglich bzw. noch immer unübersetzt. Die Anthologie erschließt erstmals zentrale Quellen für ein Verständnis der bildlichen Wende und kartographiert, indem sie die Konsistenz der Bildfrage in theoretischen Entwürfen von Bergson bis heute sichtbar werden lässt, das französische Denken des 20. Jahrhunderts auf unvermutete Weise neu. Mit Texten von Henri Bergson, Emmanuel Levinas, Maurice Blanchot, Roger Caillois, Gilles Deleuze, Jean-François Lyotard, Hubert Damisch, Henri Maldiney, Louis Marin, Georges Didi-Huberman, Jacques Derrida und Jean-Luc Nancy.
„Le monde est une peinture“. Jesuitische Identität und die Rolle der Bilder, Berlin 2011
Reviews: Informationsmittel. Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft 2011 (M. D. Krüger); Zeitschrift für Historische Forschung 38(2011), S. 449f (M. Friedrich); Renaissance Quarterly 65(2012), S. 214f (A. C. Fleming); AETAS. Journal of History and Related Disciplines 27(2012), S. 256-262 (B. Ugry); Revue de l’Institut français d’histoire en Allemagne 5(2013) (M. Deschamp)
Die symbolische Macht der Intellektuellen (in Frankreich), in: LiTheS, Nr. 12, Sept. 2015, S. 21-45.
Während seines Aufenthaltes in Algerien hatte Pierre Bourdieu die eminente Bedeutung des Symbolischen erkannt. In der traditionellen Gesellschaft der Kabylei entdeckte er die relative Unabhängigkeit des Symbolischen (etwa der Ehre) gegenüber dem Ökonomischen. Mit Marx und Weber stimmte er darin überein, dass Sinnbeziehungen auf Machtbeziehungen beruhen. Während Marx in seiner antiidealistischen Haltung das Symbolische als eine bloße Widerspiegelung der ökonomisch-politischen Beziehungen betrachtete, unterstrich Bourdieu die Eigenlogik des Symbolischen, das nicht auf das Ökonomische im engeren Sinn reduziert werden kann. Der Begriff des symbolischen Kapitals wurde dann zu einer zentralen Kategorie des Theoriegebäudes von Bourdieu.
In den Diskussionen um den iconic turn stellen die französischen Bildtheorien der Gegenwart eine entscheidende Ressource der Auseinandersetzung dar. Die bildwissenschaftlichen Debatten werden hier erstmals um ein systematisches Handbuch erweitert, das diese Theorien in einer konzisen Gesamtdarstellung zugänglich macht. Schutzumschlag: Marcel Duchamp, Mile of String, New York 1942. Photo: John D. Schiff, Philadelphia Museum of Art Archive. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.