Antike Kanonisierungsprozesse und Identitätsbildung in Zeiten des Umbruchs. Tagungsband zur Internationalen Nachwuchstagung in Münster (26.-27. Mai 2017) (original) (raw)
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Blockbuster Mittelalter. Akten der Nachwuchstagung Bamberg, 11.-13.06.2015
2018
Das Medium Film hat von Beginn an seine Affinität zum Bereich der Mittelalter-Rezeption demonstriert, zählt doch zu den unbestreitbar wichtigsten Produktionen der gesamten Stummfilm-Ära Fritz Langs Nibelungen-Film aus dem Jahr 1924, der zugleich maßgebend für das gesamte Genre werden sollte. Seit den 50er-und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts lässt sich geradezu von einem Boom der filmischen Rezeption von Stoffen und Mythen des Mittelalters sprechen, der bis in die Gegenwart anhält. So bietet vielfach der fremdartige Stoff die strukturelle Vorgabe für das Verständnis völlig andersgearteter historischer Konstellationen. Neben dem Genre Film erfreuten und erfreuen sich auch Mittelalter rezipierende TV-Serien (wie z. B. die fünf Staffeln umfassende BBC-Serie Merlin bzw. die US-Produktion Game of Thrones), Dokumentationen und Dokumentarfilme (z. B. Gabriele Wenglers Karl der Große) großer Beliebtheit. Aus mediävistischer Perspektive ergeben sich in diesem Zusammenhang zahlreiche spannende Fragestellungen, so u. a. nach dem Verhältnis von mittelalterlichem ‚Original' und moderner Rezeption, nach der Abhängigkeit der aktuellen Präsenz mittelalterlicher Stoffe und Mythen von ihrer Attraktivität für das neue Medium (und implizit damit auch nach den ‚Auswahl-Kriterien' gegenüber den mittelalterlichen Stoffen), den Inszenierungsstrategien und dem vielfach zu beobachtenden ‚doppelten Blick' auf das Mittelalter (das ‚dunkle', ‚finstere' Mittelalter bzw. das Mittelalter als positive Frühzeit Europas), nach den Hybridformen von historisch-wissenschaftlicher Rezeption und Film im erfolgreichen Genre der Doku-Reihen oder in Verbindung mit Fantasy und Science Fiction. Wir danken allen Referentinnen und Referenten für ihr intensives Engagement im Rahmen der Tagung sowie für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an diesem Band. Ebenso danken wir der Universität Bam-Vorwort 10 VORWORT berg und dem Zentrum für Mittelalterstudien der Universität Bamberg für die finanzielle und organisatorische Unterstützung der Tagung und der Drucklegung. Unser Dank gilt darüber hinaus allen, die durch ihre Hilfe zum Gelingen der Tagung sowie des vorliegenden Bandes beigetragen haben, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Hilfskräften des Lehrstuhls für Deutsche Philologie des Mittelalters und der Juniorprofessur für Germanistische Mediävistik, den Sekretariaten des Lehrstuhls und des Zentrums für Mittelalterstudien. Unser besonderer Dank gilt außerdem Alexander Pelz, der so enthusiastisch die Gestaltung des Titelbildes für diesen Band übernommen hat. Nicht zuletzt danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Vom 01. -02.03.2017 fand in Paderborn zum achten Mal das Nachwuchskolloquium des Forschungsverbandes FUER (Förderung und Entwicklung reflektierten und selbstreflexiven) Geschichtsbewusstseins statt, das an den beteiligten Hochschulstandorten (Aarau, Basel, Eichstätt-Ingolstadt, Hamburg, Kassel, Köln, Paderborn, Rostock und Salzburg) im Wechsel ausgerichtet wird. Dabei dient das Kolloquium in erster Linie dem geschichtsdidaktischen Nachwuchs dazu, aktuelle Qualifikationsarbeitsvorhaben zu präsentieren und sie anschließend diskutieren zu können. Sowohl empirisch als auch theoretisch ausgerichtete Projekte finden dabei Berücksichtigung. Je nach Stadium der den Vorträgen zu Grunde liegenden Arbeitsprozesse, ist es für die Referenten und Referentinnen möglich, konzeptionelle Grundlagen vorzustellen, über Zwischenergebnisse und methodische Überlegungen zu informieren oder aber bereits vorhandene Endergebnisse zu präsentieren.
Mosaiksteine – Forschungen am RGZM, Band 12
Wie schafft man es, als derjenige anerkannt zu werden, der im Lande Entscheidungen fällt und durchsetzt? Tagtäglich empfangen wir zahllose Texte, Bilder und Zeichen, die uns etwas versprechen, um uns werben oder uns sogar drohen. Ihre Absender wollen, dass wir ihnen das Mandat der Macht erteilen. Dabei sollen wir die manchmal offenen, manchmal verschlüsselten Botschaften so verstehen, wie ihre Absender es wünschen. Auch die Archäologie entschlüsselt »Codes der Macht«. Sie verbergen sich in Objekten, deren Fundzusammenhänge uns die »Bühnen« zeigen, auf denen die mit ihnen verbundenen Botschaften dem Publikum präsentiert wurden. Dieser Blick auf Machtkämpfe in längst vergangenen Gesellschaften, in ganz anderen Herrschaftsstrukturen und Medienwelten ausgetragen, schärft unser Bewusstsein für gegenwärtige »Codes der Macht«. Im Jahr 482 waren es die Begräbnisfeierlichkeiten für König Childerich, die sein Sohn, der 16-jährige Chlodwig, für die Sicherung seiner Nachfolge auf den Thron zu inszenieren wusste.
Metal objects very often play an important role in the evaluation of identities of ancient communities, e.g. in Archaic Sicily, which was formed by the interaction between Greek colonists and the indigenous people. Based on the huge complex of metal objects discovered in the agora of the Greek colony of Selinunte, we can prove the influx of numerous, mostly fragmented foreign objects to Sicily between the last third of the 7th and the second half of the 6th century B.C. Obviously these objects reached Sicily at least partially already as scrap metal. While foreign objects are almost lacking in earlier complexes of the 8th and early 7th centuries B.C., their number decreases again in the late 6th and 5th centuries B.C., maybe caused by the beginning of coinage in the Greek colonies and / or an altered supply to Sicily with raw metal. Hence, the metal objects from Selinunte cannot be considered as “identity markers”, but should be rather regarded under the economic aspect of “resource management”.