Selbsthabe und Selbstsein Possessivität und Performanz des Körperlichen (original) (raw)
Mein Körper ist ein schutzlos Ding, ein Glück, daß er mich hat. Ich hülle ihn in Tuch und Garn und mach' ihn täglich satt. Mein Körper hat es gut bei mir, ich geb' ihm Brot und Wein. Er kriegt von beidem nie genug, und nachher muß er spein. Mein Körper hält sich nicht an mich, er tut, was ich nicht darf. Ich wärme mich an Bild, Wort, Klang, ihn machen Körper scharf. Mein Körper macht nur, was er will, macht Schmutz, Schweiß, Haar und Horn. Ich wasche und beschneide ihn von hinten und von vorn. Mein Körper ist voll Unvernunft, ist gierig, faul und geil. Tagtäglich geht er mehr kaputt, ich mach' ihn wieder heil. Mein Körper kennt nicht Maß noch Dank, er tut mir manchmal weh. Ich bring ihn trotzdem übern Berg und fahr' ihn an die See. Mein Körper ist so unsozial. Ich rede, er bleibt stumm. Ich leb' ein Leben lang für ihn. Er bringt mich langsam um. 2 (Robert Gernhardt)
Sign up for access to the world's latest research.
checkGet notified about relevant papers
checkSave papers to use in your research
checkJoin the discussion with peers
checkTrack your impact
Related papers
Körpererleben und Selbsterleben
Familiendynamik, 2015
Ausgehend von der Geschichte der korperpsychotherapeutischen Schulen beschreibt der Beitrag in vier Thesen Grundlagen der Korperpsychotherapie. Diese wird als ein erlebniszentriertes Therapieverfahren vorgestellt, das das erlebende Subjekt in seinem Lebensprozess in den Mittelpunkt der Therapie stellt und das Korpererleben als einen zentralen Zugang zum Selbsterleben versteht.
Achtsamkeit, Selbstwert und Selbstwertstabilität
Zusammenfassung. Hintergrund: Es gibt theoretische Gründe anzunehmen, dass Achtsamkeit ein stabiles, also sicheres, Gefühl von Selbstwert begünstigen sollte. Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und Höhe und Stabilität des Selbstwerts? Methode: Eine Stichprobe von N = 42 Psychologiestudenten bearbeitete zur Erfassung von Achtsamkeit einen Fragebogen, sowie eine computergestützte, nonverbale Aufgabe, die auf der Atemmeditation basiert. Zusätzlich zum Selbstwert-Level wurde die Selbstwertstabilität als Indikator eines sicheren Selbstwerts erfasst. Ergebnisse: Es zeigten sich positive Korrelationen zwischen Achtsamkeitsmaßen und Höhe des Selbstwerts sowie zwischen Achtsamkeitsma-ßen und Selbstwertstabilität. Schlussfolgerung: Die Befunde unterstützen die Hypothese, dass Achtsamkeit mit hohem und sicherem Selbstwert assoziiert ist, und sprechen somit für die Bedeutsamkeit von Achtsamkeit bezüglich psychologischer Gesundheit und Wohlbefinden. Abstract. Background: There are theoretical reasons to assume that mindfulness should give rise to a stable, hence secure, sense of self-esteem. Objective: Is there a relationship between mindfulness and the level as well as the stability of self-esteem? Method: A sample of N = 42 undergraduate psychology students completed a questionnaire and a computer-assissted, nonverbal method based on breathing meditation for the assessment of mindfulness. Moreover, the levels of self-esteem and self-esteem stability as an indicator of secure self-esteem were measured. Results: Positive correlations between measures of mindfulness and level of self-esteem, as well as measures of mindfulness and self-esteem stability emerged. Conclusions: The findings support the hypothesis that mindfulness is associated with secure high self-esteem and therefore suggest the importance of mindfulness in psychological health and well-being.
Gabe der Affektivität, Gabe der Selbstheit
Aisthema, 2022
Il contributo si concentra sul fenomeno del dono in M. Mauss e M. Henry. L'idea portante è che il dono genera una piega nel tempo grazie alla quale può aprirsi la sfera originaria dell'etica e dell'affettività. This contribution deals with the gift-phenomenon in M. Mauss and M. Henry. It is claimed that the gift engenders a fold in time and thereby also the original sphere of ethics and affectivity.
Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 2009
So wie körpergebundenes Handeln ist auch Körperbewusstsein ein generelles Merkmal menschlichen Lebens. Körperbewusstsein ist meiner Auffassung nach nicht allein das Bewusstsein, das ein Geist vom Körper als einem Objekt haben mag, sondern es beinhaltet das körpergebundene Bewusstsein, das ein lebender, empfindungsfahiger Körper sowohl auf die Welt richtet als auch an sich selbst erfahrt (und wodurch er sich in der Tat als Subjekt wie als Objekt zu erleben vermag). Weil der Ausdruck "Körper" allzu oft dem Geist gegenübergestellt und genutzt wird, um empfindungsunfahige, leblose Dinge zu bezeichnen, weil andererseits der Ausdruck "Fleisch" in der christlichen Kultur so negative Assoziationen hervorruft und sich darüber hinaus nur auf den fleischlichen Teil des Körpers konzentriert, habe ich den Terminus soma gewählt, um den lebenden, fühlenden, dynamischen und wahrnehmenden Körper zu bezeichnen, der dem somästhetischen Projekt zu Grunde liegt. 1 Zu diesem Projekt gehört die Untersuchimg von Gründen und Methoden für die Schärfung des eigenen somatischen Bewusstseins, die den Selbstgebrauch und damit die Realisierung traditioneller philosophischer Zielvorstellungen-Erkenntnis, Selbsterkenntnis, Tugend, Glück und Gerechtigkeit-befördern. Somatisches Bewusstsein gibt es auf verschiedenen Niveaus: Die elementarste Form einfacher Körperintentionalität ließe sich paradoxerweise als ein Niveau "unbewussten Bewusstseins" beschreiben: Gemeint ist die Art beschränkter, dunkler Wahrnehmung, die man während des Schlafes zeigt, etwa wenn man intentional (aber unbewusst) ein Kissen zur Seite rückt, das einen beim Atmen stört. 2 Jenseits dessen gibt es
Passungswahrnehmung, Selbstkonzept und Jugendarbeitslosigkeit 1
Berufswahl-und Transitionstheorien postulieren tiefere berufliche Leistung und Zufriedenheit als Folge einer geringen Passung zwischen der Ausbildung und den Fähigkeiten bzw. Interessen von Berufslernenden. Gestützt auf Längsschnittergebnisse des Forschungsprojekts Familie-Schule-Beruf (FASE B) belegen wir negative Auswirkungen einer gering ausgeprägten Passungswahrnehmung auf die weitere berufliche Entwicklung von Lernenden. Jugendliche mit einer geringen Passungswahrnehmung haben ein niedrigeres berufliches Fähigkeitsselbstkonzept während der Lehre und ein erhöhtes Arbeitslosigkeitsrisiko nach dem Lehrabschluss als Jugendliche mit einer hohen Passungswahrnehmung. Arbeitslosigkeit hängt zudem auf individueller Ebene von einer tieferen Leistungsmotivation (im Sinn der Wert-Erwartungs-Theorie) ab. Eltern sind eine Ressource für Berufslernende, wenn sie Interesse an der beruflichen Ausbildung ihrer Kinder zeigen. 121
Physische Attraktivität und individuelles Leistungsverhalten
Soziale Welt, 2010
Zusammenfassung: Dass attraktive Menschen im Berufsleben mehr Erfolg haben als unattraktive Menschen, ist in der sozialpsychologischen Literatur breit dokumentiert. Hingegen ist weitgehend unerforscht geblieben, ob attraktive Menschen zur Erzielung dieses Erfolgs auch eine höhere Leistung erbringen. Da attraktive Menschen von ihrer sozialen Umwelt besser behandelt werden, können sie ihren höheren Erfolg möglicherweise auch mit geringeren Anstrengungen erzielt haben. Es stellt sich also die Frage, wie sich die Attraktivität eines Menschen auf seine Leistung auswirkt. Da das Leistungsverhalten von Profifußballern relativ einfach feststellbar und außerdem vergleichsweise gut dokumentiert ist, wird dieser Frage am Beispiel der 483 Fußballprofis nachgegangen, die in der Saison 2007/2008 bei den 18 Mannschaften der 1. Bundesliga zum Einsatz kamen. Die Attraktivität der Spieler wird dabei gemäß der Truth of Consensus Method durch Mittelwertbildung über dieim Rahmen einer Online-Umfrage-auf der Grundlage von Portraitphotographien erhobenen Attraktivitätsurteile erfasst. Das Leistungsvermögen der Spieler wird über die detaillierte Beobachtung ihres Spielverhaltens gemessen. In der statistischen Auswertung zeigt sich, dass die Attraktivität der Spieler ihre Leistungsfähigkeit tendenziell negativ beeinflusst. Der Effekt hängt allerdings von der Attraktivität der Spieler in der jeweiligen Mannschaft ab: Ist die Attraktivität aller Spieler hoch und homogen, dann kehrt sich die Richtung des Effekts der Attraktivität auf das Leistungsverhalten um. "Ball is rund, Spiel dauert 90 Minuten. Soviel is schoma klar.-Alles andere is Theorie." Der Wachmann Schuster (Armin Rohde) in der Eröffnungsszene des Films Lola rennt von Tom Tykwer Einleitung: Physische Attraktivität wirkt-aber wie wirkt sie auf individuelles Leistungsverhalten? 1.
Vom Wollen und Handeln : Selbststeuerung, gesundheitsrelevantes Verhalten und sportliche Aktivität
2010
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung volitionaler Prozesse fur die Veranderung gesundheitsrelevanten Verhaltens. Ausgehend von der Theorie der willentlichen Handlungssteuerung (Kuhl, 2001) wurden zwei Instrumente entwickelt, welche die verhaltensbezogene Selbststeuerung erfassen (sportliche Aktivitat und Ernahrung). Konfirmatorische Faktorenanalysen bestatigen die angenommene Struktur der Instrumente. Zusammenhange mit relevanten Konstrukten (z.B. Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit) und Merkmalen des Gesundheitsverhaltens belegen die Validitat der Instrumente sowie des Selbststeuerungskonstruktes. Die empirischen Befunde verdeutlichen die Relevanz einer effektiven Selbststeuerung fur gesundheitsrelevantes Verhalten. Mittels der Instrumente lassen sich Defizite in der individuellen Selbststeuerung aufzeigen, und an diesen konnte eine gezielte Forderung der Selbststeuerung ansetzen. Eine optimierte Selbststeuerung unterstutzt gesundheitsprotektives Verhalten.
Loading Preview
Sorry, preview is currently unavailable. You can download the paper by clicking the button above.
Related papers
Das Selbst des Körpers – der Körper des Selbst
»Das Selbst des Körpers – der Körper des Selbst.« In: Zirkel – Widerspruch – Paradoxon. Das Denken des Selbst in der klassischen deutschen Philosophie und in der Gegenwart. Würzburg 2015, S. 175-194, 2015