Die Handelsroute "via regia" Frankfurt-Leipzig-Breslau-Krakau-Brody-Lemberg und ihre Tradition (original) (raw)

"Weil nun die Seefahrt die Seele der Commercien ist ...". Die Brandenburgisch-Africanische Compagnie als Handelsunternehmen 1682-1717

Für die einen war sie eine Kuriosität der Weltgeschichte. Ein Abenteuer, das keinen zählbaren Nutzen haben konnte. Das Steckenpferd eines visionären Herrschers, das sein Sohn aus Loyalität mehr schlecht als recht weiterführte und sein Enkel dank besserer Einsicht schließlich beendete. Für die anderen war war sie die große Leistung eines bedeutenden Herrschers. Zugrundegegangen an einer feindlich gesonnenen Umwelt und zwei ignoranten Nachfolgern. Ein Vorbild und eine Grundlage für ähnliche, spätere Unternehmungen deutschen Ursprungs. Die Rede ist von der Brandenburgisch-Africanischen Compagnie, 1 einem Unternehmen des atlantischen Überseehandels, das der Große Kurfürst 1682 gründete und dessen Enkel, der "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I., 35 Jahre später auflöste und verkaufte. Als sich das kleine Kurfürstentum Brandenburg gegen Ende des 17. Jahrhunderts anschickte, an der Westküste Afrikas aktiv zu werden, lag diese Weltregion schon seit zwei Jahrhunderten im Blickpunkt der seefahrenden Mächte Europas. Dabei waren die Küsten des "schwarzen Kontinentes" gar nicht das zentrale Interesse dieser Nationen gewesen, sondern lagen nur "auf dem Weg". Vielmehr stand die Suche nach dem Seeweg nach Indien im Mittelpunkt der Bemühungen. Auf dieser Suche befanden sich die portugiesischen Marinheros, als sie im Verlaufe des 15. Jahrhunderts die afrikanische Westküste Schritt für Schritt erkundeten und die ersten Stützpunkte auf ihr hinterließen. Der mißglückte, aber letztendlich doch gewinnbringende Versuch der spanischen Rivalen, Asien unter Mißachtung des afrikanischen Kontinents via Weltumseglung zu erreichen, führte wider alle Planung schließlich dazu, das westliche Afrika in die Rolle einer Drehscheibe zu heben. Daß Kolumbus statt in Ostasien versehentlich in der Karibik landete, schuf die Grundlage für die Entwicklung eines Dreieckshandels zwischen Europa, Afrika und Amerika, der nach Spanien auch seefahrende Nationen wie die Niederlande, England, Frankreich oder Dänemark, aber auch den maritimen Außenseiter Brandenburg auf den Plan lockte. Zusätzlich wurde Westafrika auch ein Absatzgebiet asiatischer Waren, vor allem Textilien, welche den inzwischen vollendeten Handelsweg portugiesischer Prägung nahmen. Zu dieser Zeit war Afrika noch weit davon entfernt, in Kolonien der europäischen Expansionsmächte aufgeteilt zu werden. Das in der Geschichtsschreibung viel zu gern benutzte Pauschaletikett "Kolonialismus" muß, gerade auch in Bezug auf das hier behandelte Thema, wesentlich vorsichtiger und differenzierter benutzt werden. Was in der frühen Neuzeit für Ameri-1 1692 wurde die Gesellschaft im Zuge einer weitreichenden Reform in Brandenburgisch-Africanisch-Amerikanische Compagnie umbenannt; im Folgenden wird die Gesellschaft jedoch der Einfachheit halber durchgehend Brandenburgisch-Africanische Compagnie oder BAC genannt.

Der Main als Kommunikations- und Handelsweg im Frühmittelalter – Fossa Carolina, Burgen, Königshöfe und der überregionale Handelsplatz Karlburg. In: Flüsse als Kommunikations- und Handelswege. Marschenratskolloquium 2009. 201-226.

The River Main as route of communication and trade in the early Middle Ages -Fossa Carolina, castles, royal courts and the Karlburg trading place Peter Ettel Mit 10 Abbildungen Inhalt: Fossa Carolina, Burgen und Königshöfe weisen auf die Bedeutung des Mains für Kommunikation und Handel im Frühmittelalter hin. Der Main eröffnete Wege nach Süden, Norden und Westen zu den Zentren des fränkischkarolingischen Reiches. Der frühmittelalterliche Zentralort Karlburg zeigt die Bedeutung des Mains für Verkehr und Handel. Zunächst im Besitz des Königs, seit 741/42 der Bischöfe von Würzburg und geschützt von zwei Burgen, entwickelte sich die Talsiedlung mit 20 ha Ausdehnung, darin ein Königshof und das Marienkloster. Importierte Güter aus dem Rheinland und insbesondere Metallfunde wie Fibeln belegen die europaweiten Verbindungen in Verkehr und Handel. Abstract: The Fossa Carolina, castles and royal courts testify to the importance of the River Main for communication and trade in the early Middle Ages. The Main opened up communication routes to the south, north and west with the major centres of the Frankish-Carolingian Empire. The early medieval central place Karlburg illustrates the importance of the Main for traffic and trade. Owned first by the king and then, from AD 741/42, by the bishops of Würzburg, it was protected by two castles. The 20 ha settlement developed in the river valley to include a royal court and a monastery dedicated to St Mary. Imported goods from the Rhine area and, in particular, metal finds such as fibulae point to Europewide trade and transportation links.

Rezension von Lea Haller, Transithandel, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, Nr. 3, 2020

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Rezension von: Lea Haller, Transithandel. Geld und Warenströme im globalen Kapitalismus, Berlin: Suhrkamp, 2019, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, Nr. 3, 2020 (C.Dejung)

Der Reishandel im Hanseraum

Der Reishandel im Hanseraum v o n S a b i n e K a r g u n d C a r s t e n J a h n k e Abstract: The rice trade in the Hanseatic Area On the cusp of the 14 th century, rice (starting from a low base) became increasingly important in Hanseatic trade. Even though rice was considered to be a luxury good, prized as a thickener for almond-puddings and as a dish in the Lenten-fare, all Hanseatic merchants were acquainted with it. In the following article, we discuss six aspects of the medieval rice trade in Northern Europe. First, we analyze historical and archaeological sources for evidence of rice. Second, we discuss the use of rice in medieval cuisine, and trace the origins of the rice traded in the Middle Ages. As a fourth and fifth point, we describe the trading routes by which rice entered and circulated within the Hanseatic realm, and determine the quantities of rice imported. Finally, we discuss prices, analyzing specific examples of merchants trading in this product. The intention of this article is to draw attention to the archaeobotanical and historical sources which demonstrate that rice was a Hanseatic commodity. Zu einer späten Nachtstunde um das Jahr 1900 herum wurden die Oberköche des vornehmen Kopenhagener Hotels D'Angleterre am Kongens Nytorv vor eine schwere Aufgabe gestellt: Eine Gruppe adliger Nachtschwärmer verlangte lautstark nach einem Dessert, ohne dass die Küche noch darauf eingerichtet war. In ihrer Not kreierten die Köche aus traditionellen Weih-nachtszutaten eine Nachspeise, die bis heute Kultstatus besitzt: Riz à l'amande oder auf dänisch Risalamand. Von Kopenhagen aus trat diese Verfeinerung und Crème de la Crème der Nachspeisen ihren Siegeszug an, auch wenn die Schweden das pseudo-französische dänische Riz à l'amande zu Ris a la Malta verballhornten. Dieser Reispudding mit Mandeln und Kirschsauce darf heute auf keinem skandinavischen Weihnachtsbuffet fehlen. Dass die Köche im Hotel D'Angleterre in dieser Nacht überhaupt auf kal-ten Milchreis als Basis ihres Desserts zurückgreifen konnten, lag in einer mittelalterlichen Tradition begründet. Schon seit dem 13. Jahrhundert war