Oberschan-Moos, eine frühmesolithische Fundstelle in der Gemeinde Wartau. (original) (raw)
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M. Marx, München - Moosach. Eine früh- bis hochmittelalterliche Siedlung vor der Stadtwerdung. Archäologische Staatssammlung München. Abhandlungen und Bestandskataloge digital 2 (München 2020). , 2020
Mit der Neuerscheinung "München-Moosach" wird nach Band 1 zum frühmittelalterlichen Gräberfeld von München-Giesing ein weiteres Fenster in die Frühzeit Münchens vor der Stadtwerdung geöffnet. Die Arbeitsgemeinschaft Archäologie München ermöglicht mit diesen und weiteren geplanten Veröffentlichungen zukünftig einem breiten Publikum einen einfachen Zugang zur Archäologie in der Landeshauptstadt. Die Ausgrabungen im Stadtteil Moosach, der erst 1913 eingemeindet wurde, stellen eine Seltenheit dar, da sich mittelalterliche Siedlungskerne durch die ständige Bebauung und Nachverdichtung in München kaum erhalten haben. Die bereits 815 erstmals erwähnte Moosacher Kirche markiert einen Wendepunkt in der Siedlungsdynamik am Übergang der von Mobilität und Migration geprägten Merowingerzeit hin zur Karolingerzeit: Die Genese eines Ortskernes und somit letztendlich die "Steinwerdung" des heutigen Ortskernes; Ergraben wurden die bearbeiteten Siedlungsfunde in den Jahren 2011 und 2012 von der Firma SingulArch, die wissenschaftliche Auswertung erfolgte schließlich im Rahmen des Projekts Archäologie München. Die wichtigsten Befunde sind neben diversen Hausgrundrissen, Gruben und Öfen vor allem die zum Teil holzverschalten früh- bis hochmittelalterlichen Brunnen. Die Dendrologie erlaubt hier teils präzise Aussagen zur Datierung und hilft, die bisher nur schwer zu fassende Keramik am Beginn der Karolinger- und Ottonenzeit präziser einzuordnen. Zusammen mit Erkenntnissen aus der Dendrologie (Franz Herzig, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) und jenen aus der Anthropologie (Bernd Trautmann, Staatsammlung für Anthropologie und Paläoanatomie) verdichtet sich das Wissen um die Siedlungskonstanz von mehr als 1.200 Jahren in München-Moosach.