Die Ränder der Handschrift als Spiegel des mittelalterlichen Geistes: Die karolingische Zeit (original) (raw)

Aus der Frühzeit der Mainzer Skriptorien: Ein unbekanntes karolingisches Handschriftenfragment (Mainz, Wissenschaftliche Stadtbibliothek, Hs frag 20)

Bibliothek Forschung und Praxis

Zusammenfassung: Die Überlieferung der frühen Mainzer Handschriften hat hohe Verluste verzeichnen müssen, weshalb der Wert der wenigen Fragmente aus Mainzer Bibliotheken erheblich ist. Anzuzeigen ist der Neufund eines karolingischen Fragments in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz, das den Matthäuskommentar des Hieronymus enthält und in das frühe IX. Jahrhundert datiert. In Anbetracht ihrer Bedeutung wurde die Einbandmakulatur von ihrem Trägerband gelöst und in die noch junge Fragmentsammlung der Bibliothek aufgenommen. Ein solcher Eingriff in die historischen Befunde wird nur im Ausnahmefall vorgenommen und bedarf der besonderen Begründung.

Der Korper der Stimme. Uberlegungen zur historisierten Initiale karolingischer Zeit

Zeitschrift für Kunstgeschichte, 2002

Ebd., 27. 12 Immer noch ist das Kunstverständnis geprägt von der Vorstellung, daß ein Bild nur dort ganz Bild sei, wo es unabhängig von Texten, möglichst in einem eigenen Rahmen erscheint eine Auffassung, die sich erst im 16.Jahrhundert etablierte (und etwa bei Shaftesbury zu dem sehr eng definierten Begriff der »tabulature« geführt hat: Anthony Ashley Cooper, Earl of Shaftes bury, An Essay on Painting. Being a notation of t" e historical draught or tabulature of the Judgement 0]

Grenzvermessung und -abmarkung im Spätmittelalter am Beispiel einer illustrierten Handschrift um 1400

2017

187 142. Jg. 3/2017 zfv Zusammenfassung Für die Geschichte des Vermessungswesens ist eine in Südfrankreich verwahrte, um 1400 von Bertrand Boysset (um 1345 – um 1416) verfasste Handschrift von größter Bedeutung. Darin werden nämlich nicht nur die spätmittelalterliche Landvermessung und Abmarkung in zwei Traktaten in provenzalischer Sprache (»La siensa de destrar« und »La siensa d’atermenar«) ausführlich erläutert, sondern zugleich auch mit mehr als 180 kolorierten Illustrationen bebildert. Das eindrucksvolle Manuskript, das zu didaktischen Zwecken erstellt wurde, dokumentiert neben der eigentlichen Vermessung im Gelände insbesondere auch die Grenzsteinsetzung. Dennoch ist es im Geiste seiner Zeit einzuordnen: Die einzigartige Darstellung, in der Jesus Christus dem Landvermesser in der maßvollen Welt eine Messlatte überreicht, ist im theologischen Sinne des »Deus Geometra« zu deuten, der alles »nach Maß, Zahl und Gewicht« (Buch der Weisheit 11,20) ordnet und hier dem menschlichen Gei...

Zu Paläographie und Kodikologie friulanischer Handschriften (12. und 13. Jahrhundert)

Schriftkultur zwischen Donau und Adria bis zum 13. Jahrhundert. Akten der Akademie Friesach „Stadt und Kultur im Mittelalter“. Friesach (Kärnten), 11.-15. September 2002, hrsg. R. Härtelet al., Klagenfurt, Wieser Verlag, 2008 (Schriftenreihe der Akademie Friesach, 8), pp. 99-128

Sparkassen-fonds für friesach Steiermärkische landesregierung forschungsrat der Alpen-Adria-universität klagenfurt aus den förderungsmitteln des landes kärnten Bundesministerium für Wissenschaft und forschung karl-franzens-universität Graz A-9020 klagenfurt/celovec, ebentaler Straße 34b tel. +43(0)463 37036, fax +43(0)463 37635 E-Mail: office@wieser-verlag.com homepage: www.wieser-verlag.com