Samtpfote und Krieger (original) (raw)
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Es erscheint als eine denkbar undankbare Aufgabe, einen wissenschaftlichen Beitrag zum Thema »Der germanische Krieger im Grab« zu schreiben, da es sich hierbei um eine vage spätromantische Vorstellung handelt. Der Topos »des germanischen Kriegers im Grab« geht auf die Veröffentlichung der Nekropole von Selzen in Rheinland-Pfalz durch die beiden Brüder Wilhelm und Ludwig Lindenschmidt 1848 zurück. Hier wurde erstmals systematisch die Waffenbeigabe bei Männergräbern als wesentlicher Bestandteil der merowingerzeitlichen Bestattungssitte Westeuropas erkannt, 1 die später mit dem Begriff der Reihengräbersitte bezeichnet wurde. 2 Die Autoren formulieren in dieser Arbeit am Vorabend der um die deutsche Einheit bemühten Revolution von 1848 »Das Bestreben, … die Beurtheilung des deutschen Nationalcharakters immer enger an die Aufhellung unserer Vorgeschichte« zu knüpfen und verbinden damit die wohlmeinende Ermunterung: »nun lasst uns in die Gräber steigen … diesen klassischen Boden den Bestrebungen der Gegenwart angemessen und mit Sorgfalt zu untersuchen.« 3 Mit Erringung der deutschen Einheit und Etablierung der sich historisch verstehenden Archäologie als akademische Diszi plin am Beginn des letzten Jahrhunderts wurde die Idee des Kriegers im Grab mit deutlich nationalistisch-imperialistischen Untertönen 4 in die vorchristliche Eisenzeit Mitteleuropas transportiert. Hierfür stehen heute weniger die programmatischen Andeutungen »Über verzierte Eisenlanzenspitzen als Kennzeichen der Ostgermanen« von Gustaf Kossinna, als vielmehr die Doktorarbeiten von Martin Jahn und Jozef Kostrzewski, die systematisch vorgehend ideologische Vorgaben untermauerten. 5 So konnte 1936 unter wiederum veränderten ideologischen Vorzeichen die »bei den festländischen Germanen … allgemeine Sitte, die Verstorbenen mit Waffen und Schmuck zur letzten Ruhe zu betten« von Hans Zeiss bereits als »uralter Brauch« bezeichnet werden. 6 Vor diesem forschungsgeschichtlichen Hintergrund ist es wohltuend, wenn etwa Heinrich Härke an den frühmittelalterlichen Waffengräbern in England einen Interpretationsansatz erarbeitet, der die Waffenbeigabe einmal in ihrer symbo-lischen Dimension ausleuchtet. Demnach ist die Waffenbeigabe eine rituelle Handlung, mit der nicht die tatsächliche Kriegerfunktion dargestellt, sondern der symbolische Kriegerstatus betont wird, um die existierenden Machtstrukturen jeweils rituell zu bestätigen. Der zugeschriebene Kriegerstatus verweist dabei auf einen angelsächsischen Eroberungsmythos. 7 Der Krieger im Grab Germanische Gräber mit Waffen Jörg Kleemann 94 Der Krieger im Grab abb. 6 Hamburg-Marmstorf, Grab 216; Stufe B1. Urnengrab eines Kriegers in Fundlage. Die Waffenausstattung befand sich unterhalb der Urne; der Lanzenschaft wird ursprünglich aus dem Boden geragt und das Grab oberirdisch markiert haben. abb. 7 Hamburg-Marmstorf, Grab 251; Stufe B1. Urnengrab eines Kriegers.
Seminar für Vor-und Frühgeschichte Semester: 8 (2. Semester M.A. Prähistorische Archäologie) Seminar: Götterwelt des Alten Orient Dozentin: PD Dr. Elisabeth von der Osten-Sacken FB 10 Fremdsprachliche Philologien, Fachbereich Altorientalistik, Vorderasiatische Archäologie 2 Gliederung: 1. Einleitung 3 2. Ninurta/Ninĝirsu 4 3. Zababa 11 4. Fazit 13 5. Abbildungen 14 6. Abbildungsverzeichnis 24 7. Literaturverzeichnis 25 3 1. Einleitung Kriegsgottheiten spielen in jedem polytheistischen Pantheon von großen Imperien eine wichtige Rolle, da viele Imperien bzw. Hochkulturen ihren geographischen Wirkungskreis durch kriegerische Handlungen ausdehnen. Auffällig dabei ist, dass viele als Kriegsgottheiten bezeichneten Götter auch noch andere Aspekte besitzen, die nicht immer mit ihrem kriegerischen Aspekt konform gehen. Die in unserer heutigen Zeit wohl bekanntesten Kriegsgottheiten des Altertums sind die griechischen Götter Ares und Athena, sowie der römische Mars, der auch mit Ares gleichgesetzt wird. Anders als Ares jedoch, der nur als Kriegsgottheit gilt, besitzt Mars auch einen agrarischen Fruchtbarkeitsaspekt. Athena wiederum ist nicht nur die Göttin der kriegerischen List, sondern auch der Weisheit. Ebenfalls sehr bekannt ist der germanische Gott Odin bzw. Wotan, der in der Dichtung der Edda nicht nur als Kriegsgottheit gilt, sondern auch als Totengott, Göttervater, Gott der Dichtung und Runen, der Magie und Ekstase 1 . Auch im Alten Orient gibt es mehrere Kriegsgottheiten bzw. Gottheiten, die mit kriegerischen Handlungen verbunden werden; die berühmtesten dieser Gottheiten sind dabei ganz klar Ninurta, Ninĝirsu und Zababa, aber auch Ištar, die hier an dieser Stelle nicht weiter behandelt werden soll, besitzt kriegerische Aspekte und würde damit u.a. auch in diese Gruppe gehören. Thema dieser Hausarbeit ist -wie mittlerweile sicherlich ersichtlich ist -"Kriegerische Götter: Ninurta, Ninĝirsu und Zababa". In den Punkten 2 und 3 werden diese drei Götter (wobei Ninurta und Ninĝirsu zusammen behandelt werden) unter verschiedenen Thematiken behandelt und genauer vorgestellt, woraufhin ein abschließendes Fazit erfolgt. Die letzten Punkte dieser Hausarbeit sind die Abbildungen, ein Abbildungsverzeichnis und ein Literaturverzeichnis. Ziel dieser Hausarbeit ist es, einen allgemeinen Einblick in diese Gottheiten zu geben, sowie weitere Aspekte -neben dem kriegerischen -herauszustellen, so dass man diese Götter in ihrer Gesamtheit betrachten kann. 1 R. Simek, Lexikon der germanischen Mythologie (Stuttgart 2006), S. 310ff. 4 2. Ninurta/Ninĝirsu Es ist in der Forschung nicht ganz geklärt ob Ninurta und Ninĝursa zwei verschiedene Lokalgottheiten sind (hinsichtlich Genealogie und teilweise auch in ihren Aspekten) oder lediglich zwei Namen und Erscheinungsformen für denselben überregionalen Gott. Die ältesten Götterlisten aus Fāra und Tell Abū Ṣalabīḫ führen die beiden Namen zumindest an ganz verschiedenen Stellen an, was möglicherweise auch ein Indiz ist für ursprünglich verschiedene Lokalgottheiten, die allerdings einen ähnlichen Typus verkörpern. Aufgrund dessen setzte wohl auch spätestens in der Mitte des 3. Jahrtausends ein Synkretismus ein 2 , weswegen es schwierig ist, die beiden voneinander zu trennen, weswegen die beiden hier zusammen behandelt werden, auch wenn versucht werden soll, bei so vielen Punkten wie möglich eine Trennung vorzunehmen. Namen, Beziehungen zu anderen Göttern, Zuständigkeit und Stellung im Pantheon Ninurta Namen Schreibungen: d Nin-IB, Ni-in-nu-ur-t[a]; ab mittelbabylonische, mittelassyrischer Zeit auch d MAŠ, ara äisch NAM und N ŠT d IZI.GAR und ZÁLAG, sowie Nu-ur-ti und Ur-ti/tu₄. Die Lesung urta für IB findet sich nur im Götternamen. Falkenstein deutet
ak - analyse und kritik, 2020
Die Corona-Krise verschärft patriarchale Herrschaft, verunsichert aber auch hegemoniale Männlichkeit
violence and politics in the age of Augustus Hélène Cuvigny, Les ostraca sont-ils solubles dans l' histoire? Anastasia Dreliossi-Herakleidou-Klaus Hallof, Eine neue Grenzziehungsurkunde aus Lepsia Patrice Hamon, Tout l' or et l' argent de Téos: au sujet d' une nouvelle édition des décrets sur les pirates et l' emprunt pour la libération des otages Helmut Lotz, Studien zu den kaiserzeitlichen Grabinschriften aus Termessos (Pisidien): Zur Höhe der Grabbußen
Revolutionserinnerung und Revolutionsopfer
Historische Zeitschrift
Die Debatte um die Entschädigung der Emigranten der Französischen Revolution 1824/25* Von Winfried Schulze I. Revolutionsfolgen als Gegenstand der Forschung ') Zuletzt dazu knapp, aber treffend Heinz-Gerhard Haupt, Sozialgeschichte Frankreichs seit 1789. Frankfurt am Main 1989, 152 ff. ") So Stanley Mellon, The Political Uses of History. A Study of Historians in the French Restoration. Stanford 1958, Kap. III., 31 ff. 5) Schon 1960 versuchte die englische Historikerin Margery Weiner die historische Notwendigkeit einer Entschädigung der französischen Emigranten damit zu begründen, daß nach 1945 "sogar die Deutschen anzuerkennen hatten, daß sie denen eine materielle Entschädigung schuldeten, die sie in vergleichbarer Weise ausgeplündert hatten". Vgl. Margery Weiner, The French Exiles 1789-1815. London 1960, 204. ") Vgl. etwa René Sëdillot, Le coût de la Révolution française. Vérités et Légendes. Paris 1987. W. Schulze, Revolutionserinnerung und Revolutionsopfer 31 7) Vgl. für den deutschen Bauernkrieg Winfried Schulze/Helmut Gabel, Folgen und Wirkungen, in: Horst Buszello/Peter Blickle/Rudolf Endres (Hrsg.),
Diese Arbeit beschäftigt sich mit einer interessanten Entwicklung, die sich während dieser Zeit (11./12. Jahrhundert) zugetragen hat. Zu Beginn der Kreuzzüge zogen viele Kleriker gemeinsam mit den Rittern und Pilgern durchs Land, doch waren sie nur geistlicher Beistand und befanden sich bei den Schlachten gegen die Muslime hinter den Truppen, um Gott um Hilfe zu bitten. Wie kam es dann dazu, dass sich nach dem Ersten Kreuzzug neuartige Ordensgemeinschaften bildeten, die das Ideal des Ritters mit dem eines Mönchs verbanden? Die Templer, denen weitere Bruderschaften folgen sollten, verteidigten mit Schwertern und anderen Waffen die neu erworbenen Gebiete gegen das erneute Eindringen der Muslime, gemeinsam mit anderen Rittern aus dem christlichen Abendland. Andererseits führten sie ein Leben, das dem eines Mönchs in einer Ordensgemeinschaft glich. Das war eine vollständig neue Situation, die nicht überall auf Gefallen stieß.
Ein dapferer Held und Vermesser
2013
Danken möchte ich aber auch vor allem den Mitarbeitern der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Kassel-Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek, allen voran Dr. Konrad Wiedemann und Dr. Brigitte Pfeil, für ihre Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft sowie der Fotografin Heike Hage für die Umsicht und Sorgfalt bei der Erstellung der hochauflösenden Digitalisate.