„or brimi bloðgo“ – Körperlichkeit und Exklusion. Der altnordische Zwerg zwischen Literatur und Archäologie (original) (raw)
Related papers
Uraltes Neuheidentum? Archäologische Argumente in der „esoterischen“ Literatur und ihre Herkunft
Beiträge zur Sitzung der AG Eisenzeit während der Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. in Halle an der Saale 2007.
Vorstellungen zu Religion und rituellen Handlungen in der Eisenzeit werden nicht nur innerhalb der prähistorischen Archäologie behandelt. Auch Autorinnen und Autoren der sogenannten "esoterischen Szene" befassen sich damit. Damit ist zwar selten eine Beschränkung auf die Eisenzeit verbunden, eine Konzentration auf diesen Bereich, vor allem über die Verbindung mit dem Begriff "Kelten", ist jedoch unübersehbar.
Wolfram-Studien 19, 2006
Von der Leiblichkeit eines ›gegürteten Textkörpers‹. Die ›Expositio in Cantica Canticorum‹ Willirams von Ebersberg in ihrer Überlieferung, in: Wolfram-Studien 19, ed. by Eckart Conrad Lutz, Berlin 2006, pp. 95-116. In his ,Expositio in Cantica Canticorum‘, Williram of Ebersberg renders the physical appeal of the Song of Songs quite apparent through his distinctive usage of the metaphor of the text's ,body‘. The passages of Latin and German translation and commentary which flank the central Vulgate-text are thus designed as a unity. This ,girdling‘ of the textual body means that the various parts of the work function only if seen as an organic entity. In the process of transmission, this unity is repeatedly analysed and then resynthesized according to prevailing interests; and the ensembles of texts to emerge out of the organic body each have a different emphasis. All of these ,versions‘ tend to show that Williram's experimental treatment of different languages and genres sustained fascination with the ,physicality‘ of the Song of Songs throughout the Middle Ages and into the Early Modern period.
Zwischen „schön“ und „verdorben“: Körperliche Differenz in Vicki Baums Roman Ulle, der Zwerg
2024
Ziel des Beitrags ist es, die Wechselwirkung zwischen der Entwicklung von Ulles Identität und der gesellschaftlichen Sicht auf ihn als „Krüppel“ oder „Mißgeburt“ in Augenschein zu nehmen. Dabei sollen die auf ihn projizierten Bilder sowie die Mechanismen seiner Ausgrenzung im Einzelnen offengelegt werden. Die These lautet, dass die Erzählung eine ambivalente Sicht auf das Thema Behinderung eröffnet: Einerseits wird der kleinwüchsige Protagonist aus einer von Empathie geprägten, humanistisch-aufklärerischen Perspektive dargestellt, andererseits erfolgt seine Inszenierung an manchen Textstellen aus einer ablehnenden Haltung heraus. Man könnte sagen, dass der Text an vielen Stellen ein kritisches Schlaglicht auf bestimmte Körperdiskurse wirft, zugleich aber bei eben diesen Diskursen an seine Grenzen stößt. Nicht zuletzt das dadurch zutage tretende Spannungsverhältnis gilt es im Nachfolgenden herauszuarbeiten und analytisch fruchtbar zu machen.
Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde 142 (2015), pp. 85-95, 2015
The article compiles all in situ finds of magical bricks, which were placed in niches around the body inside the grave that are known so far. It is demonstrated that the text of the ritual described in the Book of the Dead spell 151 is not put to practice exactly as written. The archaeological evidence shows an entirely different approach by the ancient priests, who used the bricks in a more practical way rather than following the strict instructions described in BD 151.
Bei der Ausgrabung des vor der Nordwest-Ecke des römischen Köln im Bereich der heutigen Friesenstraße -Spiesergasse (bei St. Gereon) gelegenen Gräberfeldes wurde am 12. 9. 1985 ein kleines 8,2 x 2,7 cm großes Bleitäfelchen als Streufund geborgen (F.Z.-Nr. 04804). Der Ausgräber, Dr. M. Riedel, Kustos des RGM Köln, legte den Verfassern am 8. März 2005 das Täfelchen zur Entzifferung vor. Nach seinem vorzeitigen Tode konnte die Arbeit erst im Mai 2008 fortgesetzt werden. Der Abschluß der Arbeit an der durchweg leicht lesbaren Inschrift wurde durch eine einzige, durch Oxydation und Beschädigung unlesbare Stelle in der Mitte der 4. Zeile behindert. Dort mußte das Satzprädikat stehen, von dem der Inhalt des ganzen zweiten Satzes abhängt. Schließlich fand sich die Rundung eines P und damit die Lesung exoptas. Fundort und Schriftform legen eine Datierung bis etwa in die Mitte des 1. Jhs. n. Chr. nahe. Die Oberfl äche des Täfelchens ist dunkelbraun und z.T. durch Oxydation rauh. Beide Seiten tragen je drei Textzeilen von 3 bis 4,5 mm Höhe. Die Tiefe der Ritzlinien und der Abstand der Buchstaben wechseln, besonders auffällig auf der Rückseite (Z. 4-6). Die Buchstaben sind mit Ausnahme des B in Z. 4 regulär rechtsgewendet, während der Text linksläufi g (retrograd) geschrieben ist. Wortabstände sind nur in den Zeilen 1, 2 und 4 zu beobachten. Die Buchstabenform ist die römische Kapitalis. Typisch für die Epoche ist die Schreibung des E in Form von zwei senkrechten Hasten. Das A wird teils mit senkrechtem, teils waagrechtem drittem Strich oder überhaupt ohne einen solchen geschrieben. Das V wird teils mit nach unten gerichteter Spitze, teils mit gekrümmtem erstem Strich geschrieben. Die Reihenfolge der Texte der beiden Seiten ist aus zwei Indizien zu erschließen: 1. S. 1, Z. 1 enthält die einzige Namensanrede, während auf S. 2 die Person nur durch Possessivpronomen bezeichnet ist. 2. Der Text der S. 1 füllt die Fläche des Täfelchens vollständig aus, während auf S. 2 der Text die mögliche Länge der 5. Zeile nicht ausfüllt und in Z. 6 mit Satzende mitten in der Zeile endet.