Rezension: Péter, Laszlo. 2018. Forbidden Football in Ceausescu’s Romania. Basingstoke: Palgrave Macmillan (Global Culture and Sport Series) (original) (raw)
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Der Vorarbeit der Birminghamer Cultural Studies kann zugeschrieben werden, dass der Fußball heute ein anerkanntes Forschungsfeld in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist, dessen wissenschaftliche elevanz nicht groß verteidigt werden muss. Hier wurden in den 1970er Jahren erstmals Studien verfasst, die Fußball und vor allem den Hooliganismus als soziales Phänomen in den Blick nahmen. Dennoch erweist sich Fußball noch heute nicht unbedingt als breit aufgestelltes oder gar abgegrastes Forschungsfeld, zumal wenn es sich um Südosteuropa handelt. Dies mag erstaunen, da doch der Fußball in der postsozialistischen und insbesondere in der postjugoslawischen Konstellation eine zentrale Rolle in der Konstruktion nationalstaatlicher Identität spielt, wie an gegenwärtigen Skandalen um rassistische Ausfälle von Fans und Spielern deutlich wird.
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Das sowjetische Fieber. Fußballfans im poststalinistischen Vielvölkerreich
Womit identifizierten sich die Bürger der UdSSR sowie ihrer Republiken und Regionen? Wie grenzten sie sich voneinander ab? Wie konnten informelle Gruppierungen in einer Gesellschaft uniformer Konformität entstehen? Welche Rolle spielte hierbei die mediale Vernetzung der multinationalen Sowjetgesellschaft durch unionsweite Rundfunkkanäle? Was blieb, als nach dem Zusammenbruch der sowjetische Rahmen fiel? Die Monographie handelt von Gemeinschaft vs. Gegnerschaft im poststalinistischen Vielvölkerreich am Beispiel der Fans sowjetischer Fußballmannschaften aus Moskau (Spartak, Dynamo, ZSKA) und Kiew (Dynamo). Sie untersucht, zu welchen Gruppen sich sow¬jetische Bürger zusammenschlossen und gegen wen sie sich wand¬ten. Sie handelt von komplexen Loyalitäten in der multinationalen Sowjetunion – und von der Hassliebe zwischen Kiew und Moskau. Zu sowjetischer Zeit ging es bei „Moskau gegen Kiew“ noch nicht um Krieg und Frieden. Jedoch spielte beim Fußball damals schon die Frage nach Sieg und Niederlage sowie ein Gefühl von „Wir gegen die“ eine nicht zu unterschätzende Rolle im komplexen multinationalen Setting des Sowjetreiches.
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