Die Entstehung der Bibel: Von den ersten Texten zu den heiligen Schriften (original) (raw)

Vom Werden des Alten Testaments: Eine biblisch-historische Spurensuche

Der Gott, der uns nicht passt - Beiträge zum Verstehen des Alten Testaments, 2021

Welche Spuren lassen sich im Blick auf den Kanonisierungsprozess des sog. Alten Testaments historisch nachzeichnen? Wie lässt sich das biblische Inspirationsverständnis der alttestamentlichen Schriften genauer greifen? Dazu gibt dieser Beitrag Einblick. 3. Auflage (Erstauflage 2016)

“Wie geschah die Schöpfung?”, Die Frage der Literaturgattung und der Historizität von Genesis 1-3, Teil 1, in: Junker, Reinhard (Hg), Genesis, Schöpfung und Evolution. Beiträge zur Auslegung und Bedeutung des ersten Buches der Bibel, Holzgerlingen: Hänssler Verlag, 2015, p. 103-128.

In: Junker, Reinhard (Hg.). Genesis, Schöpfung und Evolution. Beiträge zur Auslegung und Bedeutung des ersten Buches der Bibel. Studium Integrale. , 2016

Koorevaar, Hendrik J. “Die Frage der Literaturgattung und der Historizität von Genesis 1-3. Teil 1: Wie geschah die Schöpfung?” In: Junker, Reinhard (Hg.). Genesis, Schöpfung und Evolution. Beiträge zur Auslegung und Bedeutung des ersten Buches der Bibel. Studium Integrale. Holzgerlingen: Hänssler Verlag, 2015, 2016(2), p. 103-128.

Die Welt des Anfangs. Gen 1,1-2,4a als Magna Charta des biblischen Schöpfungsglaubens, in: B. Janowski / F. Schweitzer / Chr. Schwöbel (Hg.), Schöpfungsglaube vor der Herausforderung des Kreationismus, Neukirchen-Vluyn 2010, 27-53

2,4a als Magna Charta des biblischen Schöpfungsglaubens Karl Ernst Nipkow zum 80. Geburtstag I. Jenseits von Evolutionismus und Kreationismus »Mir ist, als gestände ich einen Mord« -als Charles Darwin im Oktober 1836 von seiner Weltreise mit dem Vermessungsschiff »Beagle« heimgekehrt war und sich seine Absicht, Pfarrer zu werden, verloren hatte, gestand er seine neue Sicht über die Entstehung der Arten am 11. Januar 1844 brieflich gegenüber seinem Freund J.D. Hooker (1817Hooker ( -1911 1 in der zitierten Weise ein. Seine bestürzende Erkenntnis, deren umfangreiche Ausformulierung noch über 20 Jahre auf sich warten lassen sollte -die »Entstehung der Arten« erschien am 24. November 1859 -, läßt sich rückblickend so zusammenfassen: Die Arten sind nicht konstant, sondern haben eine Abstammungsgeschichte hinter sich, die sich über Jahrmillionen entwickelt hat. Diese, auf einen göttlichen Erstverursacher verzichtende Evolutionstheorie 2 , die Darwin wie ein Mord am Schöpfungsglauben vorkam, war für die meisten seiner Zeitgenossen eine ungeheuere Herausforderung. Allerdings: »Das Mysterium vom Anfang aller Dinge«, so schränkte er in seiner posthum erschienenen Autobiographie ein, »können wir nicht aufklären; und ich jedenfalls muß mich damit zufriedengeben, Agnostiker zu bleiben.« 3 Heute, 150 Jahre nach Erscheinen der »Entstehung der Arten«, hat sich der Wind gedreht -aber nicht für alle. Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich, ausgehend von den USA, der Kreationismus formiert, der den biblischen Schöpfungsbericht wörtlich nimmt und gleichzeitig unter Absage an den Gedanken der Evolution behauptet, daß die Lebewesen in der Schöpfungswoche so von Gott geschaffen wurden, wie sie heute existieren, oder zumindest als Grundtypen, aus denen die heutigen Arten in wenigen tausend Jahren hervorgingen. Diese These 1 Darwin, Briefe, 169: »Ich habe massenweise Bücher über Landwirtschaft und Gartenbau gelesen und nie aufgehört, Fakten zu sammeln. Endlich hat sich ein Lichtstrahl gezeigt, und ich bin nahezu überzeugt (völlig entgegengesetzt zu meiner anfänglichen Ansicht), daß die Spezies nicht unveränderlich sind (mir ist, als gestände ich einen Mord). (...) Ich glaube das einfache Mittel entdeckt zu haben (das ist die Vermessenheit!), durch das die Spezies so ausgezeichnet an verschiedene Zwecke angepaßt sind«, vgl. Engels, Darwin, 126. 2 S. dazu etwa Engels, aaO 118ff. 3 Darwin, Mein Leben, 103. 16 S. dazu Schüle, aaO 134ff und Janowski / Krüger, Gottes Sturm, 18f. 17 Groß, Das Negative, 149. 18 Vgl. Weippert, Schöpfung, 21. 19 Zur Kritik an einer creatio ex nihilo als Leitvorstellung von Gen 1,1-2,3 s. Levenson, Creation, 14ff; Weippert, aaO 21f; Keel/Schroer, Schöpfung, 174f u.a. Schüle, Prolog, 112 spricht statt von creatio ex nihilo von creatio ex tumulto: Die Welt von Gen 1 »geht aus dem anfänglichen Tohuwabohu hervor, das zurückgedrängt, nicht aber beseitigt wird«. Zum Verständnis von »Chaos« im Alten Testament s. Janowski, Chaos, 103f (Lit.). 20 Groß, Creatio ex nihilo, 485 (Hervorhebung von mir).

The Beginning of the Babylonian Epic of Creation, in: S. J. Wimmer/G. Gafus (ed.), "Vom Leben umfangen". Ägypten, das Alte Testament und das Gespräch der Religionen. Gedenkschrift für Manfred Görg (= Ägypten und Altes Testament 80, 2014) 391-395.

Die Vorstellung beim späteren Chef und Doktorvater hat der damalige Diplomand nicht vergessen. Ich kannte den Lehrstuhlinhaber bisher nur von seiner Hauptvorlesung, immer mittwochs von 14 bis 16 Uhr. Und als studentische Hilfskraft, die vom neutestamentlichen Lehrstuhl als Bibliotheksaufsicht für die gemeinsame Institutsbibliothek für Biblische Exegese des Alten und Neues Testaments eingestellt war. Nach meiner Diplomklausur im Alten Testament im Januar 1991 war ich zu einem Gespräch eingeladen. Der große Lehrstuhlinhaber, zweifach promoviert im Alten Testament und in Ägyptologie, reicht dem kleinen Diplomanden die Hand. Der Diplomand sagt mit höflichem Respekt: "Grüß Gott, Herr Professor Doktor Doktor Görg." Manfred Görg entgegnet in aller Ruhe: "Lassen Sie das. Ich bin einfach der Herr Görg." (GG) Manfred Görgs Bescheidenheit hat tiefen Eindruck hinterlassen bei denenbei wohl allen -, die ihm begegneten. Denn sie ging einher mit einer Breite und zugleich Tiefe seines Wissens, die nicht weniger beeindruckte. Und sie war getragen von einer inneren Freiheit, die er sich erkämpfte und bewahrte, allen Anfeindungen zum Trotz, die ihm zeitlebens immer wieder zugemutet wurden und zu schaffen machten. Seine Glaubwürdigkeitim Wortsinnehat viele Menschen angerührt und bewegt, so sehr, dass sie Impulse und Weichenstellungen für ihr eigenes Leben daraus gewonnen haben.

Die Herausbildung des biblischen Kanons im antiken Judentum und im frühen Christentum

Das Mittelalter, 2013

Starting with the observation that the canon of the Bible differs among the Christian denominations (Lutheran, Reformed, Roman Catholic), and that definitive decisions on the canon were not made before the 16th century, the author gives a brief account of the process of the development of both the Jewish and the bipartite Christian canon. Due to more recent textual discoveries, earlier views of the making of the Jewish or the Christian canon have undergone significant changes. For the Jewish canon, the discovery of the Dead Sea Scrolls (Qumran texts) provided the opportunity to study the making of the canon from manuscript evidence, and to alter the overall view from the pattern of a three stage canonization to the pattern of a "canonical process", leading to the Hebrew canon and, later and in Christian circles, to the canon of the Septuagint. This pattern is also useful for studying the making of the bipartite Christian canon or the New Testament canon. Here, the author focuses on the challenge provided by Marcion's "canon", the early beginning of the canonical process and its late closure, and the various factors in the process, which can be studied by including the manuscript evidence and taking into account the character of several apocryphal texts and the context and intention of the various lists of canonical texts. The biblical canon as presupposed throughout the Middle Ages is the result of a complicated and variegated canonical process. But in spite of the problems of the criteria and factors involved, the biblical canon is theologically valuable and "well-chosen".