Außergewöhnlich? Modalpartikeln im Spanischen (original) (raw)
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In den letzten Jahren kann man gemäß der Anzahl der Studien zu den deutschen Modalpartikeln und ihren Entsprechungen in anderen Sprachen das zunehmende Interesse an sprachlichen Erscheinungen feststellen, die dem Bereich der Pragmatik zugeschrieben werden. Nach der pragmatischen Wende der 70er Jahre hat sich das linguistische Interesse einigen Themen zugewandt, die in der linguistischen Tradition entweder ignoriert oder kaum behandelt wurden, weil die linguistische Forschung sich prinzipiell auf die schriftliche Sprache konzentriert und dementsprechend vielmehr literarische Texte zum Gegenstand der Forschung erhoben hatte zum Nachteil anderer sprachlicher Phänomene. Das ist der Fall der deutschen Modalpartikeln (MPn).
Zur syntaktischen Distribution der Modalpartikeln im Deutschen
Linguistica e Filologia, 2005
In the literature (e.g. Kriwonossow 1977, Hentschel 1986, Thurmair 1989, Meibauer 1994) the syntactic features of German modal particles have often been discussed, but the question of their syntactic aspects still remains open. Even though there is a widely-held consensus that German modal particles can only occur in the Middle Field, the principles ruling their distribution within this field are not clear. After a summary of the current state of research, focussing on those studies that have investigated the relation between the position of modal particles and the theme-rheme structure, this article presents an analysis of the distribution of German modal particles in the constituent order of the Middle Field in example sentences taken from a German crime story. The results of this analysis show that a pure syntactic approach cannot explain modal particles’ movements within the Middle Field so that a new approach based on the interaction between Syntax and Prosody is needed.
Modalpartikeln in deutschen Aussagesätzen und ihre slowenischen Entsprechungen
Linguistica, 2019
Die deutschen Modalpartikeln (MP) sind sprachspezifische indexikalische Zeichen, mit denen auf einen vorgegebenen Sachverhalt oder Sprechakt verwiesen werden kann. Die MP markiert ihre Äußerung als respondierenden Gesprächszug in einer tatsächlichen oder vorausgesetzten Dialogstruktur. Im Beitrag wird eine Auswahl deutscher MP in Aussagesätzen mit slowenischen Partikeln verglichen, die dieselbe grundlegende indexikalische Funktion erfüllen. Die funktionelle Analyse beruht hauptsächlich auf Belegen aus mündlichen (kindersprachlichen und umgangssprachlichen) Dialogen. Grammatisch relevante Oppositionen ergeben sich aus der Klassenbedeutung aller MP in Kombination mit abstrakten distinktiven Bedeutungen der einzelnen MP. Die distinktiven Bedeutungskomponenten deutscher MP in Aussagesätzen und vergleichbarer slowenischer MP-artiger Lexeme ermöglichen die Unterscheidung mehrerer Subklassen, von denen die affirmativen, konsekutiven, korrektiven, simplifikativen und presumptiven MP in den ...
Modalpartikeln in deutschen Fragesätzen und ihre Funktionsäquivalente im Italienischen
Jahrbuch für Internationale Germanistik, 2020
Die Modalpartikeln (MPn) sind ein typisches Phänomen der deutschen Sprache, das nicht mit derselben Systematik in anderen Sprachen zu finden ist.1 Zu den MPn zählen zirka 20 Lexeme (aber, auch, bloß, denn, doch, eben, eigentlich, einfach, etwa, erst, halt, ja, nun, nur, mal, ruhig, schon, vielleicht, überhaupt, wohl) in denen die Hauptmerkmale der Klasse zu finden sind. Es handelt sich um ein typisches Phänomen der mündlichen Sprache, das aber auch in schriftlichen Texten vorkommen kann, die Aspekte der Mündlichkeit wiedergeben.
Heterosemie und Grammatikalisierung bei Modalpartikeln
Heterosemie und Grammatikalisierung bei Modalpartikeln, 2002
Eine der Hauptthesen dieser Arbeit ist, dass zwischen MPn und ihren Gegenstücken in anderen Wortarten eine semantische Beziehung, also Heterosemie besteht. Dies ist v.a. im Hinblick darauf interessant, inwieweit als Basis für bedeutungsminimalistische Analysen und die Postulierung von MP-Bedeutungen mögliche semantische Beziehungen zu den formgleichen Pendants der MPn in anderen Wortarten in Frage kommen. Da Heterosemie synchrone und diachrone Aspekte hat, d.h. eine etymologisch verankerte Bedeutungsbeziehung voraussetzt, die sich auf die synchrone Bedeutung niederschlägt, muss gefragt werden, wie eng die synchron zu konstatierenden semantischen Relationen noch sind. Nicht auszuschließen ist, dass ausschließlich durch die Miteinbeziehung der diachronen Entwicklung ausreichende Erkenntnisse gewonnen werden können. Setzt man Grammatikalisierung voraus, kann andererseits in der Stärke der synchron konstatierbaren Bedeutungsrelation ein Symptom für den Grad an Grammatikalisierung gesehen werden. In diesem Kapitel möchte ich deshalb die unterschiedlichen kategorialen Erscheinungsformen von eben, halt, einfach, schlicht und glatt in ihren jeweiligen Bedeutungen im Ggwd. darstellen. Es soll geprüft werden, inwieweit verschiedene Bedeutungsvarianten der untersuchten Ausdrücke synchron durch Ableitungsmechanismen miteinander in Beziehung gesetzt werden können. Bei kategorieinterner Variation bezieht sich dies auf den Aspekt der Polysemie, bei kategorieexterner Variation auf den der Heterosemie. 1 Eine wesentliche Rolle spielt die Dichotomie zwischen den »eindeutigen« MPn eben und halt und den weniger offensichtlich dieser Klasse zuzuordnenden Ausdrücken einfach, schlicht und glatt. 2 Aus syntaktischer Sicht interessiert hier v.a., inwieweit sich Argumente für eine Zuordnung zur Klasse der MPn finden lassen und ob möglicherweise ein synchron noch »aktiver« Grammatikalisierungsprozess erkennbar wird. Die Ergebnisse dieses Abschnitts sollen außerdem eine alle kategorialen Erscheinungsformen der Lexeme im Ggwd. erfassende Folie für die diachrone Untersuchung bilden. 9 Vgl. zum Stellungsverhalten dieser Variante 2.4. 10 Der metaphorische Charakter wird insbesondere durch die Variante aalglatt in Kontexten wie (154) deutlich.
Die andere Allegorie: Sprechender und opaker Affekt in der spanischen Bukolik der Frühen Neuzeit
Karin Peters/Caroline Sauter (eds.): Allegorien des Liebens. Liebe - Literatur - Lesen, Würzburg: Königshausen & Neumann, 99-120., 2015
Im wohl bekanntesten allegorischen Roman über die Liebe, dem mittelalterlichen Roman de la rose, rät der eher pragmatische Freund des Ich-Erzählers diesem dazu, in Liebesdingen nicht nur Worte, sondern auch Minenspiel und Gesichtszüge-die stumme Sprache des Affekts also-im Zaum zu halten: Prenez garde toutefois que Malebouche ne vous aperçoive. S'il vous voit, saluez-le, mais que votre visage ne change pas de couleur; ne montrez ni haine ni rancune. Si vous le rencontrez ailleurs, de même cachez votre ressentiment. C'est bonne oeuvre que de tromper les trompeurs. Tous les amants doivent pratiquer ainsi. 1 Verrät sich der Affekt im Gesicht, gibt sich der Liebende der Verleumdung preis und wird so mitunter das Ziel seines Werbens nicht erreichen können. Doch auch die Liebe selbst kann strategisch sein, wenn Blicke, Tränen oder ein schmerzlicher Ausdruck zu eben diesem Zwecke eingesetzt werden. In genau jener Kunst muss der Held des allegorischen Traumberichts erst unterwiesen werden, um schließlich seine geliebte Rose erobern zu können, die ihm hartnäckig von Peur, Honte, Jalousie oder dem gefährlichen Danger entzogen wird. Die Liebe ist demzufolge ein Zeichenspiel, in dem der Liebende immer verzweifelt deutet, Zeichen produziert und sich der Deutung anderer aussetzt. Diese semiotische Lesart der Liebe vertrat Jahrhunderte später noch Roland Barthes in seinen bemerkenswerten Fragments d'un discours amoureux. Dort hob er seinerseits am Diskursregister der Liebe fast euphorisch die "toute-puissance du langage" 2 , die Allmacht der Sprache hervor, gerade weil auf das Zeichendeuten in der Liebe kein Verlass sei und diese selbst vornehmlich, auch in ihren außersprachlichen Ausdrucksformen, als Sprache bzw. immer
Indexikalische Leistungen der Modalpartikeln und ihre natürlichkeitstheoretische Bewertung
Linguistica
Statistische Auszählungen zeigen, daß Modalpartikeln (Abtönungspartikeln) als eine prototypische Erscheinung bestimmter Textsorten angesehen werden können. Insgesamt läßt sich sagen, daß die Partikeln und selbst die zahlenmäßig kleine Funktionsklasse der Modalpartikeln in Texten erstaunlich oft vorkommen. Zu den 5000 in Kaedings Korpus häufigsten Wörtern gehören die Partikeln eben, denn, doch, ~. nur, schon, vielleicht (Meier 1978).
Linguistik Online
The present paper deals with the problem of the pragmatic equivalence between the German and the Polish modal particles. The author focuses on two pairs of particles, which have got an identical invariant meaning, such as the German particle aber and the Polish particle ale(ż) or the German particle ja and the Polish particle no. The correspondence and the no-correspondence of the use of this particles in the same sentence and situations context is considered with reference to their invariant meaning and to the position of the Polish particles in the sentence. The paper shows, that the pragmatic no-equivalence can result from the difference in the positions of the particles in German and Polish. The position of the Polish modal particles can be identical to the position of their homonyms in opposite to the German. The fact means that the position of the modal particles in Polish doesn't have a function of the categorization for speech parts, but it can influence on a semantic-pr...