Eine Gleichung mit zwei Unbekannten: Johannes Widekindis Exzerpte aus Petrus Petrejus. Philologia Classica 2018, 13(1), 116–130. (original) (raw)

„Der rechte Flügel außen, der linke aber innen…“ (Mauric. VI 1/2, lin. 7). Philologia Classica 2018, 13(2), 308–311.

Petr V. Shuvalov. „Der rechte Flügel außen, der linke aber innen…“ (Mauric. VI 1/2, lin. 7). Philologia Classica 2018, 13(2), 308–311, 2018

The training of the cavalrymen called Scythian in the 6th book of Ps.-Maurice’s Strategikon consists in the circular movement of the cavalrymen, “when … the right wing is outside, and the left inside”. The main purpose of this movement of cavalrymen is “to enclose an appropriate space” where the supposed enemy stands. But quite strange is the fact that the cavalrymen ride around the enemy in a clockwise direction: in this type of encirclement, the riders will turn to the enemy their right side not protected by the shield. There is a parallel locus in the 3rd book which is a condensed summary of the ‘Scythian’ chapter. There is another similar text in the 12th book, but this time with tactically correct movement of the cavalry, which is counter-clockwise. At the end of the description of this manoeuvre it is written that this manoeuvre is in use among the Scythians. To explain this following construction is proposed: the ‘Scythian’ chapter was first copied to XII D (Phase 1); at that time, perhaps, was the text of the ‘Scythian’ chapter with the yet tactically-correct movement of the cavalry; words ἐσώτερον — ἐξώτερον were changed by their places as a result of the mental error of the copyist (Phase 2a); words τουτέστιν … διῃρημένα and καὶ οὐκέτι … διαιρεῖν were added perhaps as marginalia (Phase 2b); the newly revised text of the ‘Scythian’ chapter became source for III. 5 (Phase 3).

"Zum Vergleich: Die Bautätigkeit Herodes' des Grossen", in: van der Meijden Zanoni, E. (ed.,) Petra. Begleitbuch zur Ausstellung «PETRA – Wunder in der Wüste. Auf den Spuren von J. L. Burckhardt alias Scheich Ibrahim». Ausstellung Basel (Basel 2012), 225-229.

Das Königreich der Nabatäer war nur eines von mehreren Königreichen an der östlichen Peripherie des römischen Reiches. In Klein asien und im Vorderen Orient gab es weitere sogenannte Klientelkönigreiche, die formal autonom, aber faktisch von Rom abhängig waren. Solche Könige waren zumeist über Regionen eingesetzt, die von ihrer Gesellschaftsstruktur und hinsichtlich des Urbanisierungsgrads nur wenig hellenisiert waren und sich für eine direkte römische Herrschaft zunächst nicht eigneten. Nach und nach -unter anderem bedingt durch eine fortschreitende Hellenisierung und Romanisierung -verschwanden die Klientelreiche und gingen, wie das Nabatäer reich 106 n. Chr., in römischen Provinzen auf. Eines der bekanntesten dieser Reiche war jenes des jüdischen Klientelkönigs Herodes des Grossen, der von 40/37-4 v. Chr. Judäa regierte. Sein Reich war der westliche Nachbar der Nabatäer.

Jakob Balde über Epiktet und sein Encheiridion. Philologia Classica 2018, 13(1), 141–150.

Klaus Döring. Jakob Balde über Epiktet und sein Encheiridion. Philologia Classica 2018, 13(1), 141–150, 2018

The wholesale denunciation of ‘Epictetus and other Stoics’ found in the Odes of Jacob Balde (1604–1668), a Jesuit and a poet, comes as a surprise amid general admiration for the Encheiridion in the Christian circles and the eagerness to marry Stoicism with Christianity evident even at times when such marriage would come at a stretch. Since Epictetus offers himself for such adaptations with ease, the case of Balde requires looking into it. The disdain poured out by Balde with all probability has its causes not in his thorough — or indeed at least passing — acquaintance with the Encheiridion itself, but in the anonymous compilation De vera sapientia, virtute et tranquillitate animi enchiridion DD. Eucherii Lugdunensis, Martini Bracarensis, et Magni Wigonis Antistitum of 1639, current under the name of Guigo de Castro (Wigo of Balde’s Latin ode). The compiler wages a war on Stoicism providing his reader with a repository of violently, albeit unwittingly, perverted examples from the Encheiridion (the crushed seashells and earthenware pot lamp doubling as a chamber pot obviously being the go-for favourites of his sources) which Balde, who probably was not acquainted with Epictetus firsthand, only too eagerly used as a foil for his image of Paul the Apostle.

Immanente Ordung und universaler Friede bei Johann Amos Comenius, in Johann Amos Comenius – Vordenker eines kreativen Friedens, Schriften zur Triadik und Ontodynamik 24, Hrsg. Erwin Schadel, Peter Lang GmbH, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main, 2005, 381-399.

Dieser Weg von der inneren Gelassenheit zum iiuf3eren Frieden ist jedoch ein wahrhaftes Labyrinth, in dem, Comenius zufolge, Christus die nchtige Rrchtung weisen kann. Wie flndet sich im Bezug auf das frir den Frieden Notwendige ein Ausweg aus dem Labyrinth? Wie lassen sich Gewalt und Unordnung bezwingen? Comenius versuchte diese Fragen in seinem Unum necessarium zu beantwortena. Dieser kleine Traktat, eine Art Meditation iiber den Sinn und Zweck des Lebens, fiihrt uns bildhaft vor Augen, wie Comenius im Sinne einer "Archaologie" der Feindseligkeitnach den Wurzeln von Streit und Zwist sucht. Comenius spricht von Ubereinstimmung (concordia) im Sinne der Harmonie als dem Schlusselbegriff, von dem her seine Suche nach Einheit zu verstehen ist. Er nennt diese Harmonie das geistige Bindemittel, das alle Glieder der Gesellschaft zusammenhald. Seine politischen Ideen sind immer auch eine Explikation tieferer philosophischer und theologischer Konzeptionen. Es gibt eine Ordnung, ein Vor-Bild der Welt, etwas, worauf die Welt grtindet, etwas, das den Dingen einen Sinn gibt, etwas, das selbst dem menschlichen Leiden einen Sinn verleiht. Comenius' Versuche, dauerhaften Frieden herbeizufiihren, entspringen der Voraussetzung, dass das Herbeifilhren dauerhaften Friedens in der ganzen Welt die Vollendung des Menschen bedeutet6. Der Mensch wird nicht nur durch Wissen und praktische F?ihigkeiten wirklich zum Menschen, sondern auch und vor allem durch seine Aktivitat. Die Hinfiilligkeit des menschlichen Lebens liegt in der unzulltnglichen Entwicklung der Potentiale der Menschheit begriindet. Comenius zeigl atf, dass wir unsere Menschlichkeit voll verwirklichen k6nnen, indem wir die Restbestiinde an Tierischem in uns iiberwinden. Es ist notwendig, Hass, Aggressivitat und Fanatismus zu beseitigen, ansonsten fiillt die ganze Gesellschaft partikuliiren Interessen zum Opfer. Comenius ist davon lberzeugt, dass es ohne inneren Kampf und ohne Besiinftigung der Leidenschaften unmoglich ist, Frieden zu halten und Gewalt zu vermeiden.