Verteidigung und Verachtung: Demokratiekritik und ihre Grenzen in Frankreich in der Zwischenkriegszeit (original) (raw)

Protektion als Schlüsselbegriff politischer Sprache und Praxis in Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert

Protegierte und Protektoren, 2016

Der Begriff der Protektion war in der französischen Politik der Frühen Neuzeit dauerhaft präsent 1. Das bedeutet allerdings nicht, dass Protektion eine konstante politische Praxis bezeichnet. Unter den Begriff fallen ohnehin unterschiedliche Praktiken 2 : Protektion war zunächst als Schutz und Schirm der eigenen Untertanen die primäre Aufgabe eines Herrschers. Damit argumentierten französische Könige ebenso wie andere Herrscher, wenn sie Kriege erklärten 3. Im weiteren gesellschaftlichen Sinne war Protektion die Förderung eines Klienten durch einen Patron, also ein informelles, asymmetrisches Verhältnis, das Abhängigkeit, aber keine Herrschaft oder sonstige formale Dienstbarkeit konstituierte. Die Patron-Klient-Rhetorik bediente sich explizit des Begriffs der Protektion 4. Einfluss

Demokratie praktizieren in einer Diktatur? Politische Partizipation und ihre Grenzen im späten Franco-Regime (1966-1973)

Archiv für Sozialgeschichte, 2018

Like all twentieth-century authoritarian regimes, the Franco dictatorship (1936/39-1975) did not hold onto power merely through terror and repression. Rather, it was a 'dictatorship of participation' (Sven Reichardt) using democratic practices such as elections and referendums for safeguarding its power. From the early 1960s, the Francoist 'Movimiento' promised a 'democratisation' of the dictatorship under the slogan of 'political development' (desarrollo político). Using two examples, this contribution examines how this promise of democratisation was adopted, interpreted and translated into democratic practices 'from below' from the mid-1960s onwards. It puts a focus on both the Spanish press after the abolition of pre-censorship in 1966 and on the so-called family representatives elected into the Francoist Cortes for the first time in 1967. The different proponents of freedom of opinion and assembly used opinion pieces, polls, petitions and new political practices to present themselves as independent actors of control and criticism rather than representatives of the powerless population. Taking the MATESA scandal of 1969 as an example, the article shows that the regime was in fact put under pressure by these activities. It finally demonstrates that the dictatorship itself contributed to increasingly undermine its legitimacy by propagating 'democratisation' for years and leaving expectations in an 'opening' of the regime unfulfilled.

Die Selbstkolonisierung Frankreichs. Die Angst vor der französischen Barbarei bei Aufklärern

In diesem Aufsatz geht es darum, kursorische Einblicke in manche Gründe zu geben, warum die Aufklärung in Frankreich erfunden wurde und eine besondere Ausstrahlung erhielt. Aufklärung wird hier als eine polemische Selbstinszenierung vor dem Hintergrund einer Geschichtserzählung. Diese Selbstinszenierung korrespondierte mit einem Führungsanspruch und einer Sprecherrolle, die der eines Predigers oder gar eines Propheten nicht unähnlich war. Die Frage lautet also, warum es insbesondere französische Autoren waren, die diesen Anspruch formulierten und warum dieser an der Seine einen so großen Widerhall erhielt. Die These, die hier verteidigt wird, lautet: Es war die kritische Wahrnehmung Frankreichs als Hort der Barbarei, die es ermöglichte, den Beitrag der philosophes in einem unübertroffenen Glanz erscheinen zu lassen, ja sie als Erlöser der Nation und der Menschheit darzustellen. Das Aufklärungsnarrativ entsprang der französischen Nationalerzählung, die eine Angst vor der eigenen Barbarei schürte und zu Selbstkolonisierungsbemühungen animierte.

Eine Auseinandersetzung mit der Epoche der Aufklarung und der Franzosischen Revolution

In der Term Paper mit dem Titel " Eine Auseinandersetzung mit der Epoche der Aufklärung und der Französischen Revolution" werde ich die Rolle der Reformation und der Renaissance im Zeitalter der Aufklärung diskutieren. Ich werde auch das alte Regime Frankreichs und den Einfluss der Aufklärung auf die Französische Revolution erörtern, welche Philosophen einen Einfluss auf die Menschen in Frankreich hatten und was sie motivierte, eine der größten Revolutionen der Weltgeschichte, die Französische Revolution, zu starten. Ich werde auch auf einige der einflussreichsten Persönlichkeiten der Revolution wie Robespierre Maximilien und Jacques-Louis David eingehen.

Bernd Jeschonnek, Rezension von: N. Petiteau, J.-M. Olivier, S. Caucanas (Hg.), Les Européens ds les guerres napoléoniennes, Toulouse 2012, in: Francia-Recensio 2012/4, http://www.perspectivia.net/publikationen/francia/francia-recensio/2012-4/FN/petiteau_jeschonnek [12.12.2012].

2012

Sylvie Caucanas (dir.), Les Européens dans les guerres napoléoniennes, Toulouse (Éditions Privat) 2012, 287 p., ISBN 978-2-7089-0537-5, EUR 23,00. rezensiert von/compte rendu rédigé par Bernd Jeschonnek, Eisenach Der Sammelband geht auf das international ausgerichtete Kolloquium zurück, das die association »Les Audois«, die Archive des Departements Aude sowie die Universität Toulouse-Le Mirail im Juni 2010 in Carcassonne organisiert hatten. Die Beiträge fügen sich in jene Auszweigung der Historiografie ein, die die Geschichte Napoleons I. nicht auf dessen Feldzüge und Schlachten einengt, sondern darauf ausgerichtet ist, diese von der Forschung ausgetretenen Pfade, dieses »Gefängnis« zu verlassen und ein noch weitgehend unbeschriebenes Blatt zu füllen. Die Aufsätze zielen darauf ab, aus einer anthropologisch determinierten Sicht d'en bas -»von unten« -in die Jahre des Premier Empire »hineinzublicken«. Sie ordnen sich in einen Diskurs ein, der seit annähernd einem Jahrzehnt geführt wird. Zum Teil auf Berichte von Augenzeugen gestützt, suchen Stéphane Calvet, Alain Forrest, Dorothée Malfoy-Noel, Antoine Desdoit, Jean-Marc Olivier und Cédric Istasse insbesondere herauszufinden, welche Erfahrungen die Männer machten, die zum Militärdienst eingezogen worden waren. Die Autoren stellen heraus, wie sehr die Soldaten überwiegend darunter litten, aus ihrem sozialen Umfeld, ihren Gewohnheiten herausgerissen zu werden, welchen starken psychischen Belastungen sie ausgesetzt waren, wenn sie in einen Krieg zogen, der sie auf unbestimmte Zeit weitab von Frankreich führte, der Tod oder Verwundung bedeuten konnte, wenn sie zum ersten Mal an einer Schlacht teilnahmen und die Gräuel des Krieges auf sie einwirkten. Die Autoren heben gleichermaßen hervor, wie hoch die Zahl derjenigen gewesen war, die zum Schein eine Ehe eingingen (mariages blancs), die sich Finger abschnitten, Zähne zogen oder sich Wunden an Armen und Beinen zufügten, um sich dem Kriegsdienst zu entziehen, wie sehr die Grausamkeit des Krieges die Soldaten traumatisierte. Sie verweisen aber auch auf jene Soldaten, die -von patriotischer Gesinnung geleitet -voller Begeisterung in den Krieg zogen, um Abenteuer zu erleben oder dem gleichförmigen Alltag auf dem Lande zu entkommen. Anhand des Feldzuges in Kalabrien, den Napoleon von 1806 auf 1807 mit dem Ziel führte, die Bourbonen aus dem Königreich Neapel zu vertreiben, und der Schlacht bei Borodino, wägen Nicolas Cadet und Walter Bruyère-Ostells ab, ob in den Kriegen, die im Verlauf der Revolution und des Kaiserreichs geführt worden sind, die Brutalität ein höheres Ausmaß erreichte als in den militärischen Konflikten, die der Revolution von 1789 vorausgegangen waren. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben die Autoren nicht nur nachgeforscht, wie lange die Kampfhandlungen gedauert haben,

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