„Sein Königtum waltet des Alls“. Gottes מלכות als psaltertheologischer Reflexionsbegriff – wiederentdeckt im Werk Franz Rosenzweigs (original) (raw)
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Franz Rosenzweig: Das „Neue Denken“
2010
Zusammenfassung: Franz Rosenzweig hat mit dem Stern der Erlösung (1921) seinem Selbstverständnis zufolge ein "System der Philosophie" vorgelegt, das ein neues Denken, nämlich eine Erneuerung der Philosophie durch den "Offenbarungsbegriff der Theologie" anstrebt, wobei seine Kritik an der "alten Philosophie" primär an ein historistisch-relativistisches Kulturbewußtsein adressiert ist, dem Gott, Welt und Mensch-die "drei letzten und ersten Gegenstände allen Philosophierens"-in ein Durcheinander von Göttern, Welten und Menschen zersplittern. Insoweit ist die Frage zu stellen, ob Rosenzweigs Kritik an den drei vormaligen Vernunftideen (Kant) allein als existentialistische Absage an die "Universalität des Denkens" (Levinas) verstanden werden kann oder nicht eben so sehr als Aufforderung, die Logik der Ideen und Ideenvermittlung neu zu bedenken.
Rosenzweigs ‚neues Denken' zwischen Philosophie und Theologie
Bibel – Israel – Kirche. Studien zur jüdisch-christlichen Begegnung, 2018
Was am ‚neuen Denken' wirklich ‚neu' ist -die vielen Facetten, Entwicklungen und Folgen seiner Neuheit -, ist nach wie vor, und zwar verständlicherweise, ein Schwerpunkt der Rosenzweig-Forschung. Es lohnt sich aber, eine gewisse Aufmerksamkeit nicht nur dem Adjektiv ‚neu', sondern auch dem Substantiv ‚Denken' zu widmen, denn sein Verhältnis zu verwandten Substantiven wie ‚Philosophie' oder ‚Theologie' kann ausschlaggebend dafür sein, wie sich das ‚neue Denken' theoretisch profiliert.
Naharaim, 2016
Der vorliegende Aufsatz stellt einen bis dato unveröffentlichten Brief vor, den Franz Rosenzweig (1886–1929) seinem Vetter Rudolf Ehrenberg (1884–1969) schickte. Das Dokument, das aus einer vom jungen Hegel erzählten Geschichte der neueren Umwandlung der Gottesidee besteht, ist überaus bedeutsam, denn es wirft ein Licht auf Rosenzweigs intellektuelle Biografie und deckt eine Lebensstation des Autors des Sterns der Erlösung auf, in der er einen marcionitischen Standpunkt beziehungsweise eine Theologie der Weltentsagung verteidigte. Die Einleitung zeigt die Hauptquellen von Rosenzweigs Text auf und bezieht ihn auf die Auseinandersetzung mit Hegels Frühphilosophie in seinen jungen Jahren.
"Bach in die Synagogen!". Erlösende Noten in Franz Rosenzweig
Naharaim, 2020
Starting with theoretical considerations on redemption in Rosenzweig's Der Stern der Erlösung, this paper highlights the connection between redemption and choral form in Church music (e.g. in Bach's Passions and in musical mass). Therefore, according to Rosenzweig, one can clearly distinguish between sacred/ religious (geistlich) and spiritual/intellectual (geistig) music. Rosenzweig also writes about renewing Jewish worship through Bach's vocal music, but we are given scant hints about this. "Bach in die Synagogen!" is nevertheless important, not only as an example for interreligious dialogue, but above all as an invitation to think about redemption in the postmodern condition.
Der archimedische Punkt – Franz Rosenzweigs ›Urzelle des Stern der Erlösung‹
Der jüdische Denker Franz Rosenzweig vertritt einen philosophischen Ansatz, der Gott, Mensch und Welt als eigenständige Entitäten denkt, die nicht aufeinander reduzierbar sind. Dies hat Konsequenzen für das Denken des Absoluten, das nicht mehr wie in der griechisch-westlichen Metaphysik über dem Menschen steht und diesen relativiert. Das Relative und Raum und Zeit sind für Rosenzweig bestimmend für die Wahrheit. Der Mensch existiert vor und nach dem Absoluten. Daraus entsteht eine innere, gefühlte Gewissheit, dass ich als Mensch gut so bin, wie ich bin.
" Der Jude, der in deutschem Geist macht. " ‡ Das Hegelbuch Franz Rosenzweigs und seine Wirkung
Das Ziel des vorliegenden Aufsatzes besteht darin, die Hegel'sche Abstammung bestimmter Aspekte des dritten Teils des Sterns der Erlösung Franz Rosenzweigs zu analysieren. Dazu verfahre ich im ersten Teil biografisch und versuche, den Wert von Hegel und der Staat im Leben seines Autors wieder-herzustellen. In diesem Sinne hinterfrage ich Nahum N. Glatzers Biografie von Rosenzweig sowie den Ausschluss der sogenannten " Gritli "-Briefe aus der von Edith Rosenzweig für ihre Veröffentlichung ausgewählten Korrespondenz ihres Ehemannes, in welchen die positivsten Äuβerungen Rosenzweigs zu seinem Hegelbuch zu finden sind. Im zweiten Teil berücksichtige ich die Wirkungsgeschichte von Hegel und der Staat im Rahmen der Hegel-Forschung vom Erscheinen des Werkes bis in die 1970er Jahre. Damit versuche ich zu beweisen, dass das Hegelbuch Rosenzweigs eine bedeutende Wirkung hatte, bevor die Rosenzweig-Experten dieses Werk zu untersuchen begannen. Auβerdem zeigt die Betrachtung dieser ersten Rezeption vom Hegelbuch Rosenzweigs, dass die in ihm dargestellte theologisch-politische Andeutung des Verhältnisses von Vernünftigkeit und Wirklichkeit bei Hegel immer eine wichtige Rolle spielte. Am Ende der Arbeit verbinde ich diese Andeutung mit dem christli-chen Weg zur Erlösung als Ergänzung des jüdischen noch-nicht-geschehenen Ereignisses der Versöhnung bei Rosenzweig. Damit wird beleuchtet, dass Rosenzweig und Hegel darin übereinstimmen, dass das Problem der Neuzeit in der Entzweiung besteht bzw. dass sie der gleichen Frage entgegentraten, und zwar aus sehr ähnlichen geistigen Entwicklungen, nämlich aus einer existenziellen Auseinandersetzung mit dem Gnostizismus.