Selbstzeugnis 3: Die Universität Freiburg im Hitlerreich. Persönliche Eindrücke und Erfahrungen (Gerhard Ritter) (original) (raw)

Nationalsozialistische und protofaschistische Sympathien an der Universität Freiburg i. Ü.: Die Ausweisung von Josef Spieler und die Neubesetzung des Lehrstuhls für Heilpädagogik durch Eduard Montalta

sozialpolitik ch, 2019

Der aus Deutschland stammende Josef Spieler hatte an der Universität Freiburg in der Schweiz von 1933 bis 1945 eine Professur in „Psychologie, Pädagogik und Heilpädagogik“ inne. Diese wurde ihm 1945 entzogen und er musste wegen nationalsozialistischen Sympathien 1947 die Schweiz verlassen. Die Forschung hat diese Vorkommnisse teilweise aufgearbeitet und sich, wenngleich zögerlich, auch schweizerischen Professoren mit Sympathien für den Faschismus gewidmet. Von der Forschung vernachlässigt wurde ein Netzwerk um die Caritas, welches Spielers Wiedereingliederung in Deutschland begünstigte. Zudem ist die Einordnung von Eduard Montalta, dem Nachfolger von Josef Spieler, bis heute umstritten. Dieser Text stellt die bis heute vorgebrachte Deutung einer scharfen ideologischen Diskontinuität zwischen Josef Spieler und Eduard Montalta in Frage.

Der „Krieg der Geister“ in der Provinz - das Beispiel der Universität Göttingen 1914-1919

Göttinger Jahrbuch 41 (1993), S. 137-209, 1993

Aufruf "An die Kulturwelt" und mit Bezug darauf), der angesichts der " Ungeschicklichkeiten" der "intellektuellen Kriegsfreiwilligen" während ihres "Vortragsfeldzuges" öffentlich darüber nachdachte, ob man nicht auf jede Beeinflussung verzichten und nur noch Taten sprechen lassen solle, und, falls dies nicht annehmbar sei, darum bat, doch eine Form zu wählen, die den gewünschten Eindruck erzeuge, und sich ein wenig mehr in die anderen Völker einzufühlen. \X'iedergegeben nach:

Die Universität Rostock zwischen Sozialismus und Hochschulerneuerung. Zeitzeugen berichten. Teil 3

2009

Unter dem Titel "Universitätsgeschichte und Zeitzeugen" fand im Fach Geschichte eine Serie von drei Seminaren statt, die von folgenden Hauptfragstellungen ausgingen: War die (Wilhelm-Pieck-)Universität Rostock eine sozialistische Hochschule oder eine Hochschule im Sozialismus? Welche wissenschaftlichen Leistungen wurden an ihr erbracht? Wer trug die Hochschulerneuerung nach 1990? Welche Bedeutung hatte die Wiedereinführung der Freiheit von Forschung und Lehre? Im dritten Seminar berichteten die Rektoren: Wolfgang Brauer, Thomas Strothotte, Wolfgang Schareck; die Professoren: Peter Kauffold (Agrarwissenschaften), Dieter Nerius (Germanistik), Manfred Haiduk (Germanistik), Heiderose Oberender (Medizin), Lothar Pelz (Medizin), Christian Plath (Medizin), Reinhold Schwarz (Medizin), Gert-Horst Schumacher (Medizin), Ulrich Seemann (Philosophie), Ursula Kantorczyk (Slawistik), Herrmann Michael Niemann (Theologie), Ursula Kück (Wirtschaftswissenschaften) sowie Dr. Günter Kosche (Ge...

Die ´Humboldtsche Universität´ als nationaler Mythos. Zum Selbstbild der deutschen Universitäten in ihren Rektoratsreden im Kaiserreich und in der Weimarer Republik The German University and the German Nation. How the Annual Lectures of University Chancellors Designed the Humboldtian Model Univer...

Historische Zeitschrift, 2010

Die ‚Humboldtsche Universität' als nationaler Mythos Zum Selbstbild der deutschen Universitäten in ihren Rektoratsreden im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Von Dieter Langewiesche I. Gesellschaftspolitische Reflexion und innere Einheit der Institution-Grundlinien Im Laufe des 19. Jahrhunderts begannen die Universitäten im deutschsprachigen Raum, einmal im Jahr mit einer Rede ihres Rektors vor die Öffentlichkeit zu treten, ein feierlicher Akt, der sich nach innen und nach außen wandte. Die Universität präsentierte sich als eine selbstbewußte Institution, die sich ihrer Unentbehrlichkeit für Staat und Gesellschaft sicher ist. Motor und Garant von Fortschritt-so sah sie sich in den Rektoratsreden. 1 Sie pochte auf Autonomie, ohne die Wissenschaft nicht möglich sei, doch eingebunden in die Gesellschaft, deren Entwicklung sie prägt und die sie geprägt hat. Eine Universität im Elfenbeinturm gibt es in den Rektoratsreden nicht. In ihn hat sich die Universität nie zurückgezogen, entgegen einem wohlfeilen, bis heute stereotyp wiederkehrenden Fehlurteil. Die Rektoren entwarfen die Universität als eine staatliche Einrichtung, die gesellschaftlich wirkt und wirken will. Ein Laboratorium der Moderne, keine Bastion außerhalb und gegen sie.