Zum 100. Todesjahr von Albert Neisser (1855–1916) (original) (raw)
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Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, 2010
Bildliche Darstellungen nehmen nicht nur in der Didaktik der Augenheilkunde und der ophthalmologischen Forschung, sondern in der Medizin insgesamt einen hohen Stellenwert ein. Vor diesem Hintergrund konzipierten die Herausgeber das Editionsprojekt eines der ersten stereoskopischen Atlanten, welcher unter der Leitung des Breslauer Medizinprofessors Albert Neisser sowie unter Beteiligung einer Vielzahl deutschsprachiger Augenärzte zwischen 1895 und 1906 publiziert wurde. Die erstaunlichen 3D-Aufnahmen sind dabei nicht nur von großem Wert für die heutige medizinische Ausbildung. Vielmehr gestatten sie eine Art virtuellen Besuch in den Augenkliniken Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zum Fin de Siècle und lassen die Umstände der klinischen Behandlungssituation der damaligen Zeit recht drastisch erfahrbar werden. In dieser Eigenschaft stellen die präsentierten Stereofotografien von Patientinnen und Patienten auch eine interessante medizinhistorische Quelle für den soziokulturellen Kontext des ausgehenden 19. Jahrhunderts dar und ermöglichen Einblicke in Wahrnehmungs- und Umgangsformen zeitgenössischer Ärzte gegenüber ihrer medizinischen Clientèle. Die Betrachtung der Stereofotografien trägt deshalb mit dazu bei, die zeitgenössische Ikonografie der klinischen Abbildung sowie der theoretischen Augenpathologie um 1900 erneut präsent werden zu lassen. Dem wieder abgedruckten Atlas ist eine historische Einleitung vorangestellt, die in relevante Entwicklungsstufen der Fotografiegeschichte sowie der Sozial- und Kulturgeschichte der medizinischen Abbildung einführt. Zugleich wird der medizinhistorische Kontext im Erscheinungszeitraum des Atlasses beschrieben, und die beteiligten Autoren finden eine individuelle biografische Einordnung.
Das Göttinger Nobelpreiswunder - 100 Jahre Nobelpreis
Göttinger Bibliotheksschriften, 2004
Alfred Nobel, geboren am 21. Oktober 1833, stammte aus einer schwedischen Familie aus dem Ort Nöbbelöv in Schonen, die ihren Namen im 17. Jahrhundert zeitgemäß in "Nobelius" latinisiert hatte. Später fiel die lateinische Endung weg, es galt aber unter dem Einfluss der französischen Kultur als vornehm, den Namen mit Akzent auf der zweiten Silbe auszusprechen: Nobél, auch wenn der Akzent im Schriftbild fehlt. Die meisten Skandinavier sagen freilich bis heute: Nóbel, und auch das gilt nicht als falsch. Nobel kam als Neunjähriger nach Sankt Petersburg, wo er seine Jugend verbrachte. Der Vater hatte dort-nachdem er in der schwedischen Heimat in Konkurs gegangen und 1837 vor den Gläubigern geflohen war-eine Werkstatt für Tretminen und Geschütze gegründet und machte als Lieferant für die russische Armee gute Geschäfte. "Besonders während des Krimkrieges von 1853 bis 1856 florierten die Geschäfte durch Staatsauf-Alfred Nobel und sein Vermächtnis 8 Carl Wallach: Der Nobelpreis. Die Nobelstiftung. Das Leben und Wirken ihres Begründers Alfred Nobel. Berlin 1950, S. 48. 9 Zit. nach Frängsmyr, S. 26.
Wilhelm Reich, 1897–1957, zum 100. Geburtstag und 40. Todestag
Psychotherapeut, 1997
Wilhelm Reich schuf seit den 20er Jahren aus der Psychoanalyse heraus die Grundlage für eine körperbezogene Psychotherapie. Er ging dabei von Überlegungen zur Ich-Pathologie, zur Sexualfunktion und zur Widerstands- und Charakteranalyse aus. Charakterliche Haltungen und Körperhaltungen verstand er als Muster einer Affektabwehr, die nicht nur psychisch, sondern auch körperlich erfolgt. So kam er dazu, über die Arbeit an muskulären Verspannungen und am Körperausdruck abgewehrte Affekte zu mobilisieren, zu ihrem lebensgeschichtlichen Sinn vorzudringen und damit Selbstheilungsprozesse einzuleiten. Auf diesen Ansatz, gebundene affektive Energie freizusetzen und neu zu integrieren, gehen die neoreichianischen Schulen der Körperpsychotherapie wie Bioenergetik, Biodynamik, Biosynthese u.a. zurück, deren Menschenbild und Heilungstheorie den Humanistischen Psychotherapieverfahren nahesteht. Körperliche Prozesse werden mit als Indikatoren für Verlauf und Erfolg einer Therapie genutzt, daneben finden sich in der modernen Körperpsychotherapie Ansätze zur Arbeit mit dem Körper im Beziehungs- und Übertragungsgeschehen und Überlegungen zur Reintegration mit psychoanalytischen Konzepten. Beginning in the 1920s Wilhelm Reich developed the fundamental concepts of a body-oriented psychotherapy out of psychoanalysis. He started from considerations of egopathology, sexuality and the analysis of resistance and character patterns. Characterological and bodily attitudes were understood as defence-patterns against emotions, which function not only psychologically but also bodily. Thus he began to mobilize repressed affects through working on muscular tensions and bodily expressions. That way their meaning in the person's history could be understood and a self-healing process restarted. This approach to release constrained energy is still valid for neoreichian schools such as bioenergetics, biodynamics, biosynthesis and others whose understanding of human nature and of healing processes is similar to those of other schools of humanistic psychotherapy. Bodily processes are used as indicators for the processes and successes of therapies. Besides there are impulses in modern body psychotherapies to work with the body in the relationship and transference process and attempts to reintegrate psychoanalytical concepts.
Fink Press, Munich and Paderborn, Germany, 2010
Die Frage nach dem >komparativen Sehen< und die Thematisierung des insbesondere aus dem diagnostischen Vergleich resultierenden Wissens (griech. dia-gnosis) explizit ein >Dazwischen-Wissen<, beispielsweise aus der Differenz resultierende Erkenntnis, ist in der Medizin so alt wie der Einsatz von Visualisierungsformen in der ärztlichen Heilkunde selbst: Hiervon geben die vergleichende Pulslehre der hippokratischen Schriften des 5. vorchristlichen Jahrhunderts, die komparative Anatomie des römischen Arztes Galen (129-ca. 200/216 n. Chr.) mit ihrer organbezogenen Annahme von Funktionsähnlichkeit zwischen menschlichen und tierischen Körpern oder die vergleichende Ausrichtung der auf Naturbeobachtung fußenden Physiologie des Renaissance-Gelehrten Jean Fernel (1497-1558) einen guten Eindruck. Dennoch ist auffallend, wie sel- ten sich tätige Ärzte und theoretisch interessierte Lebenswissenschaftler an einer konzeptuellen Bestimmung des >vergleichenden Sehens< in der langen Geschichte der westlichen Heilkunde versucht haben.
Zum 100. Geburtstag von Dietrich von Oppen
The Author portrays the late theologian (and sociologist) Dietrich von Oppen with special regard to his thoughts concerning National Socialism and to his dissertation (1942).
2020
R 18 Höckerschwäne, die grössten in Mitteleuropa heimischen Wasservögel, leben das ganze Jahr über am Wohlensee. Im Winter erhalten sie jeweils Besuch von diversen anderen Entenarten, unter ihnen Rallen und Möwen aus dem Norden.