Rezension: Anne Wagner, Nicole Brocard (dir.), Les Royaumes de Bourgogne jusqu’en 1032 à travers la culture et la religion. Besançon, 2–4 octobre 2014, Turnhout (Brepols) 2018, (Culture et société médievales, 30), in: Francia-Recensio 2019/1, Mittelalter – Moyen Âge (500–1500). (original) (raw)
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Sie war 68 Jahre alt, so schien es, und sah dem Tod entgegen; im Laufe des Winters 998/999 unternahm Adelheid von Burgund ihre letzte Reise, und dieses religiös wie politisch motivierte, auch mit Blick auf die Memoria eingeschlagene Itinerar führte sie noch einmal in die Gebiete ihrer Kindheit. Adelheid war eine der bedeutendsten Frauen des 10. Jahrhunderts: Tochter eines Königsdes Rudolfingers Rudolf II. -, consors regni als Gemahlin Ottos I., coimperatrix augusta zu Zeiten ihres Sohnes Otto II. sowie omnium regnorum materden Erinnerungen und der Korrespondenz Gerberts von Aurillac zufolge. 2 Sie stand für eine besonders ruhmreiche Verbindungslinie zwischen dem rudolfingischen Königshaus und dem ottonischen Reich, war sie doch zugleich die Tante eines in Schwierigkeiten geratenen Königs -Rudolf III. von Burgundund die verehrte Grossmutter eines ganz aussergewöhnlichen Kaisers, Otto III. 3 In dieser doppelten Rolle kehrte sie nach vielen Jahren an die 1 Der Studie geht auf einen Vortrag zurück, der am 8. Dezember 2012 unter dem Titel «L'impératrice Adélaïde et le royaume de Bourgogne» beim Deutsch-französischen Forschungsatelier «Junge Mediävistik I» an der Albert-Ludwigs-Universität (Freiburg i. Br.) gehalten und von Jessika Nowak ins Deutsche übertragen wurde. 2 «Omnium regnorum mater»: Gerbert d'Aurillac, Correspondance, ed. Pierre Riché, Jean-Pierre Callu, Bd. I, Paris 1993, Brief 74, S. 180-182 (aus dem Jahr 986) und Brief 128, S. 304-306 (aus dem Jahr 988). In einer Urkunde Kaiser Ottos II. aus dem Jahr 974 wird Adelheid als « coimperatrix augusta necnon imperii regnorumque consors» bezeichnet (Diplomata regum et imperatorum Germaniae, II: Ottonis II. et III. diplomata [MGH DD O II/DD O III], Hannover 1893, II/1, D 76, S. 92).
2020
Raum im Umbruch ? Herrschaftsstrategien in Besançon im Hochmittelalter, Wien-Köln, 2020, s. 51-69. 1 Dieser Aufsatz beruht weitgehend auf einer Übersetzung meiner französischsprachigen Studie Besançon, 1016. Genèse de la damnatio memoriae du roi Rodolphe III de Bourgogne, in: Aogostino Paravicini Bagliani (Hg.), La mémoire du temps au Moyen Âge (Micrologus' Library 12), Florenz 2005, S. 17-36, die von Jessika Nowak ins Deutsche übertragen wurde.