Groteske Körper (original) (raw)

Utopische Körper

Der Kongress »Utopische Körper« geht von der These aus, dass sich utopisches Denken nach dem Ende der gesellschafts-politischen Utopieentwürfe auf den Körper verlagert hat. Zukunftsvisionen, die durch die rasante Entwicklung innerhalb der Life-Sciences und der Computer- technologie angestoßen wurden, machen den Körper zur Projektionsfläche alter Menschheitsträume, indem sie das Ende von Krankheit, Schmerz, Alter und Tod versprechen. "Post-humanistische" Spekulationen über neue Verbindungen von Mensch und Maschine im Cyborg, über gentechnische Modifikationen oder die vermeintliche Überwindung des Körpers durch seine Virtualisierung beschreiben diese Zukunftsentwürfe - durchaus widersprüchlich - in den Termini von Utopie und Dystopie. Aber nicht nur technologische Zukunftsvisionen, auch gegenwärtige Gesellschaftspraxen zeugen vom Einwandern der Utopie in den Körper.

Das neue Fleisch: Der groteske Körper im Kino David Cronenbergs

2011

Die Idee des »neuen Fleischs« durchkreuzt herkömmliche Grenzziehungen, welche die Domänen Natur und Technik klar voneinander unterscheiden. Was sagen uns die gleichermaßen verstörenden wieverführerischen Körperbilder in den Filmen David Cronenbergs über die Bewertung vonKulturtechnologien?Bettina Papenburg fokussiert in diesem Buch auf den grotesken Körperund eröffnet darüber einen frischen Blick auf Cronenbergs geladeneVisualisierungen von Körpermetaphern. Im Mittelpunkt der close readingsausgewählter Sequenzen aus den Filmen »The Brood«, »Crimes of theFuture«, »Videodrome«, »eXistenZ« und »Crash« stehen Darstellungen vonFragmentierung, Heterogenität und Exzess, sowie von Unschärfen undÜbergängen innerhalb unseres Kategoriensystems.

Monströse Körper, ambige Maschinen

Queere KI. Zum Coming-out smarter Maschinen (transcript Verlag eBooks), 2022

Der Beitrag »Monströse Körper, ambige Maschinen. Jordan Wolfsons (Female Figure)« konstatiert, dass künstliche Körper häufig stellvertretend für queere Subjekte und deren Verkörperung in Ausstellungskontexten erscheinen. Klipphahn-Karge exemplifiziert daher die Verschränkung queerer und gleichzeitig künstlicher Körper anhand des Kunstwerks (Female Figure) von Jordan Wolfson aus dem Jahr 2014. Mit dem Ziel, eine Ästhetik der Uneindeutigkeit in den Fokus queerer Darstellungspraxen zu rücken, hangelt der Autor sich an der Denkfigur des Roboters entlang, einem eng mit Systemen künstlicher Intelligenz verschränkten Hauptreferenzpunkt von (Female Figure). Mittels der Vermittlung von Ambivalenzen und Ambiguitäten stellt Klipphahn-Karges Untersuchung aus dem Bereich der Kunstgeschichte ein Aufbrechen technischer Eindeutigkeiten und Stereotypisierungen am Beispiel der Betrachtung dieses Kunstwerks in Aussicht.

Imaginierte Körper

2020

Due to the conception of women as ›physical reproducers‹ of the imagined community called nation, the german-nationalist discourse around 1900 discussed the ›beauty‹, the ›otherness‹, the ›motherhood‹, the ›healthiness‹ and ›illness‹ of the female body. The aim of the german-nationalist conceptions of the female body was a dissociation from people of other nations as well as an exclusion of those social groups who were considered as posing a threat to the nation from within. Imaginations of female body served to establish a national and gendered division of labour and to invent a historical ›Germanic‹ tradition. The female body was functionalized as a metaphor for the »Volks-Körper«, leading to its image of being the ›border of the nation‹. German-nationalist body-conceptions rejected women's efforts for political participation and authorized the oppression of self-determined behaviour of women. Female activists of the Südmark had to face these powerful images in nearly every sp...

Pandemische Körper

2022

In der Reportage vom 55. Internationalen Filmfestival Karlovy Vary (August 2021) geht es auf der einen Seite um herausragende Produktionen aus Mittel- und Osteuropa, die in Karlsbad gezeigt wurden. Auf der anderen Seite widmet sich die Autorin der Ära von COVID-19 in Tschechien, wie sie sich im Umgang des A-Festivals mit der Pandemie manifestiert. Kritisch beleuchtet wird die Frage, wie sich die Filmkunst auf der einen, und die Medien und die Gesellschaft auf der anderen Seite, zu der hohen Sterblichkeitsrate in diesem mitteleuropäischen Land stellen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt daher auf der Analyse tschechischer Filmproduktionen, die nach der Pause des Festivals im Jahr 2020 im Jahr 2021 in Karlovy Vary besonders zahlreich vertreten waren (Václav Kadrnka, Adéla Komrzý, Olmo Omerzu, David Ondříček, Jan Šikl). Ein Kapitel widmet sich der politischen wie auch kulturellen Bedeutung des Sports in der Geschichte des Landes in Zusammenhang mit dem Biopic Zátopek. Des weiteren werden...

Körperliche Christen

Körperkreativitäten. Gesellschaftliche Aushandlungen mit dem menschlichen Körper, 2020