Das Reallabor als Forschungsprozess und -infrastruktur für nachhaltige Entwicklung - Konzepte, Herausforderungen und Empfehlungen | Real-world laboratories as research processes and infrastructures for sustainable development - concepts, challenges and recommendations [in German] (original) (raw)

Das Reallabor als Forschungsprozess und -infrastruktur für nachhaltige Entwicklung - Konzepte, Herausforderungen und Empfehlungen

NaWiKo Synthese Working Paper, 2018

by Michael Rose, Matthias Wanner & Annaliesa Hilger. 1. Auflage (1st edition). Die große Transformation zur Nachhaltigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, für deren Bewältigung auch die Wissenschaft gefordert ist. Ein neues Format, um Wissenschafts-Praxis-Kooperationen auf Augenhöhe als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten, ist das sogenannte Reallabor. Dort kommen Akteure aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um gemeinsam Lösungen für ein Nachhaltigkeitsproblem zu erarbeiten und in der Praxis auszuprobieren. Ausgehend von der konzeptionellen und empirischen Reallaborforschung des Projekts Wohlstands-Transformation Wuppertal wurden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Projekt, Projekten zu Konsumverhalten und Innovationen zur nachhaltigen Chemie und zu Innovativen Wohnformen und Mobilitätsdienstleistungen sowie die aktuelle wissenschaftliche Literatur zu Reallaboren zusammengefasst. Das hieraus entstandene Papier bietet einen umfassenden Überblick über den Aufbau und die Umsetzung von Reallaboren. Bisherige Reallaborverständnisse werden reflektiert und acht Schlüsselkomponenten von Reallaboren präsentiert. Ein ausführlicher Prozess-Leitfaden zeigt Schritt für Schritt auf, wie ein Reallabor-Prozess gestaltet werden sollte. Herausfordernde neue Rollen von Wissenschaftler_innen in Reallaboren werden reflektiert. Schließlich werden die strukturierenden Elemente eines Reallabors vorgestellt. Das Synthesepapier enthält zudem einen Katalog von Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, damit der Aufbau und die Umsetzung von Reallaboren gelingen.

Reallabore als Orte der Nachhaltigkeitsforschung und Transformation

TATuP - Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis

Reallabore knüpfen an verschiedene Forschungstraditionen an, etwa die transdisziplinäre Forschung, Nachhaltigkeitsforschung und Transformationsforschung, bieten aber auch wesentlich Neues. Erste Ergebnisse aus vier Reallaboren sowie der zugehörigen Begleitforschung werden in diesem Schwerpunkt verbunden mit konzeptionellen Beiträgen. Für ein zukünftiges Verständnis von Reallaboren werden davon ausgehend Bedingungen formuliert, die nötig sind um das volle Potenzial dieses neuen Forschungs- und Praxisformates zu heben: Forschungsorientierung, normative Orientierung an Nachhaltigkeit, Transdisziplinarität, Transformativität, zivilgesellschaftliche Orientierung, Langfristigkeit und Laborcharakter. Weitere zentrale Punkte werden zur Klärung ausgewiesen.

Reallabore als umweltbezogenes Politikinstrument : Kurzstudie im Rahmen der Digitalagenda des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

2020

Die gestiegene gesellschaftliche Relevanz von Reallaboren für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft wird durch den vermehrten Einbezug von Reallaborkonzepten in verschiedenen politischen Strategien auf nationaler und internationaler Ebene deutlich. Weniger klar ist bisher, wie Reallabore für eine umweltorientierte Digitalpolitik genutzt werden können. Die vorliegende Kurzstudie "Reallabore als umweltbezogenes Politikinstrument" stellt konzeptionelle Grundlagen für Reallabore als Politikinstrument einer transformativen Umweltpolitik dar und leitet Handlungsempfehlungen für den zielgerichteten und wirkungsvollen Einsatz von Reallaboren im Rahmen einer umweltorientierten Digitalpolitik ab. In der Kurzstudie werden im Sinne der Digitalagenda des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Reallabore als "Experimentierräume für digitalbasierte sozialökologische Innovationen, in denen digitale Tools, Anwendungen und neue Kooperationsstrukturen ent...

Reallabore im Kontext Transformativer Forschung: Ansatzpunkte zur Konzeption und Einbettung in den internationalen Forschungsstand

EconStor Preprints, 2017

Reallabore sind derzeit ein popularer Forschungsansatz an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Neben vermuteten Potentialen, wie der Erzeugung von Transformationswissen und einem Beitrag zu gesellschaftlichem Wandel, gibt es auch vielfaltige offene Fragen, u. a. im Hinblick auf das Verhaltnis zu transdisziplinarer Forschung, der Ubertragbarkeit des erzeugten Wissens oder der Gestaltung von Experimenten in der "realen Welt". Auch eine breit getragene Definition von Reallaboren existiert derzeit nicht. Dieses Diskussionspapier mochte daher dreierlei leisten: Es beginnt mit dem Herausarbeiten von Reallabor-Merkmalen als a) Beitrag zu Transformationsprozessen, b) Experimenten als zentraler Forschungsmethode, c) Transdisziplinaritat als Forschungsmodus, d) dem Ziel der Ausweitung und Ubertragung der Ergebnisse und e) Reallaboren als Orten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Lernens. Im Nachgang werden diese Merkmale durch Ruckbezug auf die einschlagig...

Reallabore in Theorie und Praxis: Reflexion des Forschungsdesigns im Hinblick auf die nachhaltige Transformation urbaner Räume

Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning, 2021

As part of sustainable transformation of municipalities, real-world laboratories have been increasingly used as instruments in research projects since 2015. However, the academic reflection of their implementation has so far been scarce. This paper views real laboratories as a cooperative instrument for the sustainable transformation of urban spaces. It investigates the research question, to what extend real-world laboratories work as a theoretical concept in practice. The paper undertakes a comparative analysis of the projects “Bottrop 2018+”, “KuDeQua” and “ProUrban”, where real-world laboratories present the central methodology. Despite their common theoretical background, the projects show significant differences in the subject matter, spatial scope, practitioners’ involvement, processes and procedures. Through the comparison, opportunities, challenges and possible problems in implementing real-world laboratories are worked out.

Reallabore als Rahmen transformativer und transdisziplinärer Forschung: Ziele und Designprinzipien

Transdisziplinär und transformativ forschen

Zu Reallaboren, ihrer Definition und ihrem Aufbau, ihren Zielen und Methoden besteht inzwischen ein lebendiger und teils divergierender Diskurs. Die Kontroversen beruhen nicht nur darauf, dass sie ein noch junges, wenig beschriebenes Format sind, sondern auch auf ihrem umfassenden Anspruch: Sie schließen eine Lücke zwischen Forschung und Praxis; sie arbeiten transdisziplinär und transformativ, indem sie wissenschaftliche Forschung mit Beiträgen zu einem gesellschaftlichen Wandel kombinieren. Erste Definitionen von Reallaboren stellten den gesellschaftlichen Bedarf nach "wissenschaftsgeleitete[r] Unterstützung des Transformationsprozesses im Sinne der Transdisziplinarität" heraus (MWK 2013, S. 31; s. auch Wagner und Grunwald 2015; Arnold und Piontek 2018), auch weil zu diesem Zeitpunkt noch kaum Projekte unter diesem Begriff firmierten. In einer zweiten Phase, in der eine Vielzahl von Reallaboren die Arbeit aufnahm, lag der Schwerpunkt auf der Diskussion von Charakteristika und Kriterien, die helfen zu entscheiden, was berechtigterweise als Reallabor bezeichnet wird. Beecroft und Parodi (2016) listen zum Beispiel als Kriterien "Forschungsorientierung, normative Orientierung an Nachhaltigkeit, Transdisziplinarität, Transformativität, zivilgesellschaftliche Orientierung, Langfristigkeit und Laborcharakter" auf. Defila und Di Giulio (2018) betonen in der Einführung zu diesem Buch als zwingende Anforderung an Reallabore (nebst der Transdisziplinarität), dass diese ein gesellschaftlich legitimiertes Ziel verfolgen müssen, das ethisch gut begründet und gemeinwohlorientiert ist. An diese Definitionen anknüpfend soll hier ein Verständnis von Reallaboren vorgelegt werden, das auf der Reflexion praktischer Erfahrungen basiert, und das da

Reallabor - eine hochschuldidaktisch innovative und interdisziplinäre Methode des Lernens und Lehrens am Beispiel eines Projektes an der Georg-Schumann-Straße in Leipzig

2019

Das Projekt Real.L ist als inter- und intradisziplinäres Projekt (Reallabor) in Kooperation zwischen unterschiedlichen Fachbereichen an der Universität Leipzig und der HTWK Leipzig sowie verschiedenen Praxispartnern durchgeführt worden. Real.L setzte sich aus insgesamt 9 Teilprojekten an 5 Standorten/Stadträumen entlang der Leipziger Magistrale Georg-Schumann-Str. zusammen. Nach der Konzeptentwicklung erfolgte im Rahmen eines öffentlichen Aktionstages die Umsetzung der Projekte in Form verschiedener symbolischer Interventionen wie beispielsweise die Bespielung leerstehender Ladenlokale, die Belebung von öffentlichen Plätzen oder die Aktivierung der Nachbarschaften entlang der Magistrale

Reallabore im Kontext Transformativer Forschung

2017

Erstellt im Rahmen des Projektes "Forschung in Reallaboren begleiten, systematisieren und transferieren (ForReal)" Einer Kooperation von Finanziert von IETSR Discussion papers in Transdisciplinary Sustainability Research präsentieren erste Ergebnisse laufender Forschung an der Professur für Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie laden zur kritischen Diskussion ein und zielen auf eine Weiterentwicklung der Forschung zu Nachhaltigkeitstransformationen ab. Die Professur schätzt den wissenschaftlichen Wert und die Qualität der Publikationen, identifiziert sich jedoch nicht notwendiger Weise mit ihrem Inhalt.