Heiligenkult Ketzerakten Sprachgebrauch (original) (raw)
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Carl Bethke (K)eine gemeinsame Sprache
From my 2nd Monography No common language? On so called "contributions" robbed from the Osijek Jews (1941) for a summary in English: https://www.nli.org.il/en/books/NNL\_ALEPH003665775/NLI
Journal of the European Society of Women in Theological Research 21, 2013
Queer Readings of the Song of Songs Because of its positive, exciting representation of extra-marital sexual desire – not only of a man, but also and in particular of a woman, the Song of Songs can be read today as a queer, biblical counter-text in relation to contemporary conservative ideas of marriage, which are still cemented through certain interpretations of the Genesis creation accounts. Queer is understood in a general sense as “against the dominant norm”. While woman is subordinate to man according to the second creation account in Genesis, the Song of Songs talks about mutual desire and a fundamental enthusiasm for human eros. The Song describes the attractiveness and beauty of the lovers and can be interpreted as a queer counter-text to Gen 3:16-19 in the second creation account, in which pains of birth and of agricultural labour are described etiologically as the consequence of Adam’s and Eve’s eating of the fruit from the tree of knowledge. In contrast to the mostly androcentric perspective of other texts in the Hebrew Bible, the Song describes female desire from a woman’s point of view, even more often than the male protagonist sings of his sexual passions for his female lover. Paradoxically, feminine eroticism is celebrated, but also controlled in the Song, although the latter is never quite successful. The woman’s incisive self-assertion in Song 1:5: “I am black but beautiful” has become a locus classicus of the Afro-American civil rights movement, whose slogan is: Black is beautiful. This passage from the Song is open to a queer, anti-racist reading. In the Song of Songs, we encounter a different language of eroticism. Queer readers might be particularly interested in the Song because of its mundanity. This collection of non-religious songs among the otherwise religious texts of the Bible can be seen as queer because of its sexual innuendos and metaphorical, often ambiguous descriptions of sexual acts. Das Hohelied kann aus gegenwärtiger Sicht vor allem aufgrund seiner positiven, reizvollen Darstellung außerehelichen sexuellen Begehrens, nicht nur des Manns, sondern besonders der Frau, als queerer biblischer Gegentext gegenüber heutigen konservativen Ehevorstellungen angesehen werden, die mit Hilfe bestimmter Interpretationen der Schöpfungsberichte immer noch einzementiert werden. Queer wird hier allgemein als “gegen die vorherrschende Norm” verstanden. Während im zweiten Schöpfungsbericht in der Genesis die Frau dem Mann untergeordnet ist, zeugt das Hohelied von gegenseitigem Begehren und von einer grundsätzlichen Begeisterung für den menschlichen Eros. Das Hohelied, in dem von der Attraktivität und der Schönheit der Liebenden die Rede ist, kann als queerer Gegentext zu Gen 3,16-19 aus dem zweiten Schöpfungsbericht interpretiert werden, wo die Strapazen des Gebärens und der landwirtschaftlichen Arbeit ätiologisch als Folge des Verzehrs der klug machenden Frucht des Baums durch Adam und seine Frau beschrieben werden. Im Gegensatz zur meist androzentrischen Sichtweise anderer Texte der Hebräischen Bibel wird im Hohelied weibliches Begehren aus der Sicht der Frau formuliert und zwar öfter, als der Mann seine sexuellen Leidenschaften nach der Frau besingt. Paradoxerweise wird weibliche Erotik im Hohelied gefeiert, aber auch kontrolliert, wobei Letzteres nie gänzlich gelingt. Die prägnante Selbstbehauptung der Frau in Hld 1,5: “Schwarz bin ich, aber schön”, wurde ein locus classicus der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Black is beautiful ist ihr Slogan. Dieser Text des Hohelieds ermöglicht eine queere, antirassistische Auslegung. Im Hohelied begegnen wir einer anderen Sprache der Erotik. Queer Lesende mag das Hohelied wegen seiner Weltlichkeit besonders ansprechen. Diese nicht religiöse Liedersammlung kann mit ihren sexuellen Anspielungen und metaphorischen, häufig mehrdeutigen Beschreibungen sexueller Handlungen in der ansonsten religiösen Textsammlung der Bibel als queer betrachtet werden. El artículo que pretende una lectura queer del Cantar de los Cantares, considera este libro bíblico como un texto extraño en relación a las ideas contemporáneas conservadoras del matrimonio, debido a su representación positiva y emocionante del deseo sexual extraconyugal, no sólo de un hombre, sino también y sobretodo de una mujer. Estas ideas conservadoras del matrimonio se consolidaron todavía a través de ciertas interpretaciones de los relatos de la creación del Génesis. Entiende queer en el sentido general de ir “contra la norma dominante”. Mientras que la mujer está subordinada al hombre de acuerdo al segundo relato de la creación del Génesis, el libro del Cantar de los Cantares habla de deseo mutuo y de un fundamental entusiasmo por el erotismo humano. El Cantar describe el atractivo y la belleza de los amantes y puede ser interpretado como un contratexto queer en referencia a Gen 3:1619 en el segundo relato de la creación, en el que se describen etiológicamente esfuerzos de parto y de labranza, como consecuencia de que Adán y Eva han comido el fruto del árbol del conocimiento. En contraste a la perspectiva androcéntrica de la mayoría de textos de la Biblia hebrea, el Cantar describe el deseo femenino desde la perspectiva de la mujer, incluso con más frecuencia de cómo el protagonista masculino expresa sus pasiones sexuales hacia su amante femenina. Paradójicamente, al mismo tiempo que el erotismo femenino es celebrado, también es controlado en el Cantar, aunque no de forma exitosa. La incisiva autoafirmación de la mujer en el Cantar 1:5 “Yo soy negra, pero hermosa” se ha convertido en un locus clásico del movimiento de derechos civiles afroamericano, cuyo lema es: lo negro es hermoso. Este pasaje del Cantar está abierto a una lectura queer, antirracista. En el Cantar de los Cantares encontramos un lenguaje diferente del erotismo. Los lectores queer del Cantar pueden considerarlo ser interesante por su mundanidad. Esta colección de textos no religiosos entre otros libros religiosos de los textos bíblicos pueden ser vistos como queer por sus insinuaciones sexuales y sus descripciones metafóricas, frecuentemente ambiguas de los actos sexuales.
Liebeskarotte / Wortgarrotte – Beobachtungen aus dem Folterhaus der Sprache
The Rhetoric of Topics and Forms, 2021
Der Essay spürt dem Zusammenhang von Sprache und Liebe nach und bedient sich hierbei der psychoanalytischen Theorie, die den libidinösen Aspekt der Sprache stets hervorgehoben hat: Sprache ist das mächtigste Medium des Eros und zugleich auch fundamental mit dem Todestrieb verbunden-das "Unbehagen in der Kultur" lässt sich immer auch als ein Unbehagen an der Liebe lesen. Ein wichtiges Interface zwischen Sprache und Liebe bildet der kulinarische Komplex: In Samuel Becketts Roman Der Namenlose wird die Frage nach dem Innen und Außen, nach dem logo-libidinösen Verschlingungszusammenhang mit dem Leitmotiv der Nahrungsaufnahme bzw. deren Verweigerung verquickt. Es ist der Diskurs eines Hungerkünstlers, der paradigmatisch für das dunkle Begehren der Sprache steht-und für die Kritik an der Kultur als aufgehobener Kannibalismus. Was die avantgardistische Literatur und die psychoanalytische Theorie in den Fokus rücken, ist das "Folterhaus der Sprache", in dem der Mensch, von der Sprache erfasst und gepeinigt, sein Begehren unaufhörlich artikulieren muss. Die Wahrheit (der Liebe) zeigt sich aber erst dort, wo die Sprache sich ihrer (ideologischen) Entstellungsarbeit bewusst wird und-wie es Roland Barthes nannte-zu einer "Agape der Syntax" findet. Literatur entpuppt sich im kulinarischen Kontext von Liebe und Logos als niemals abzuschließende Kronos-Dekonstruktion.
Sprachwissenschaft und Theologie (kalām) - Kamil Öktem
The Turn, 2019
Sprachwissenschaft und Theologie (kalām) als exegetische Prämisse und Verstehenskontext in dem Korankommentar at-Tafsīr al-kabīr des Fahr ad-Dīn ar-Rāzī am Beispiel der Gottesschau in Q 6:103 Kamil Öktem Das literarische Genre der Koranexegese und die Korankommentare als Ergebnis dieser Disziplin weisen in den exegetischen Prämissen und Verstehenskontexten der Koranexegeten Divergenzen auf. Diese richten sich sehr nach dem Wissensstand und dem Zeitalter des betreffenden Exegeten, die auch in der Auslegungspraxis des jeweiligen Exegeten zu erkennen sind. 1 Die Vielfalt und Vielzahl dieser Prämissen erschweren oftmals die Vereinheitlichung der Koranexegese in ihrer Zielsetzung und führen dazu, dass in den Versexegesen beim Erschließen des Sinngehalts der Wörter und Verse unterschiedliche Ergebnisse entstehen. Selbst wenn in manchen Kompendien der Koranwissenschaften manche Definitionen der Koranexegese als Disziplin vorliegen, scheitern sie meistens daran, solche Korankommentare mit unterschiedlichen Schwerpunkten nicht gänzlich in ihrem Umfang einnehmen zu können. 2 Mit anderen Worten, 1 Derartige Verstehenskontexte und hermeneutische Prämissen sind insbesondere bei theologischen und dogmatischen Korankommentaren zu verzeichnen. Spätestens dann, wenn theologische Sinngehalte exegetisch ausgelegt werden möchten, greifen manche Koranexegeten zu interpretierenden Hilfsmitteln aus den anderen Disziplinen, um die Intentionsebenen der Koranverse gänzlich ausschöpfen zu können. In diesem Zusammenhang wird nach wie vor diskutiert, inwiefern der ursprüngliche Sinn eines Koranverses auf weitere indirekte Bedeutungen ausgeweitet werden kann. Diese Diskussion wird auch im Rahmen der Universalität und Ambiguitätstoleranz in den islamischen Textwissenschaften geführt (vgl. hierzu Bauer 2011, S. 117 u. 129 ff.). 2 Vor allem fällt in den frühen Definitionen auf, dass der Umfang der Koranexegese auf die Sprachwissenschaften und die historische Forschung des Korans beschränkt wird. Doch auch wenn dies eine Beschränkung darstellt, ist in Anbetracht der vielfältigen Subdisziplinen der Sprachwissenschaften zu erwähnen, dass die Koranexegese mit der Definition an Umfang gewinnt. Darauf wird im Lauf des Artikels weiter einzugehen sein. Trotz dessen wird anhand der Definition ersichtlich, dass keineswegs alle in der Geschichte entstandenen Korankommentare