Warum der Text im cod. Parisinus gr. nicht das Autographon des Autors Dukas sein kann (original) (raw)
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Obwohl der Defensor pacis des Marsilius von Padua als eine der bedeutendsten po-litiktheoretischen Schriften des Mittelalters gilt, ist die Textgeschichte des Werkes bislang nicht angemessen aufgearbeitet worden. Der vorliegende Beitrag untersucht die Handschrift Tortosa, Arxiu Capitular de la Catedral, Ms. 141, die eine aller Wahrscheinlichkeit nach vom Autor selbst überarbeitete Fassung des Defensor pa-cis bietet, wie die paläographische Analyse ebenso wie der Textvergleich mit Mar-silius' Defensor minor zeigen. Ferner wird nachgewiesen, dass die Handschrift spä-testens zur Zeit Benedikts XIII. in Avignon vorlag, was ihre zentrale Bedeutung in der Auseinandersetzung zwischen Marsilius von Padua und der Avignoner Kurie bestätigt.
Zur enigmatischen Inschrift von Aphrodisias
Kadmos 50, 2011
Im Jahre 1986 wurde von F. M. Lauritsen im Rahmen der Publikation der Grabungsergebnisse von Aphrodisias eine Scherbe (cat. no. 67-530) vorgestellt, die bereits 1967 in einem "unstratifi ed fi ll of unknown origin" gefunden worden war: "Upper jar/jug, wheelmade fragment of red ware 10R5/8". Nach der Grabungsleiterin M. Joukowsky soll die Scherbe aus dem 6. Jh. v. Chr. stammen. Die Inschrift ist vor dem Brand eingeritzt. Lauritsen bemerkt zu ihr: "The script is totally unknown and bears no resemblance to other ancient scripts", und Anm. 112 spezifi ziert: "A comparison with Lydian and Lycian shows no similarities." Merkwürdigerweise wird da die karische Schrift nicht erwähnt, obwohl sie die besten Vergleichsmöglichkeiten bietet. L. Innocente hat dann 1994 diese Inschrift zusammen mit anderen problematischen Inschriften "in un'ottica caria" behandelt, mit schlechter, irreführender Umzeichnung Fig.1.7 und ohne klares Resultat. I. J. Adiego 2007 erwähnt die Inschrift im Abschnitt "‚Para-Carian' Inscriptions from Caria" und bemerkt: "Some letters resemble Carian ones, but others are totally alien to the Carian alphabet" (S. 22f.). Folglich schließt er die Inschrift aus dem karischen Corpus aus, was ich für einen Fehler halte: Bei der Variabilität der karischen Schrift ist es nicht leicht, einen Trennstrich zwischen karischer und nichtkarischer-oder auch ‚para-karischer'-Schrift zu ziehen, und ein Ausschluß von Zweifelsfällen kann zur Eliminierung lokaler Varianten und Zeichen-Entwicklungen führen. Daher soll die Inschrift (Abb. 1) hier detailliert besprochen und eine karische Lesung versucht werden.
Eine Antikritik auf Bourdieus Kritik am biographischen Schreiben
Work in Progress, Work on Progress - Doktorand*innen-Jahrbuch der Rosa-Luxemburg-Stiftung, hrsg. v. Marcus Hawel et al., Hamburg 2019, S. 41-53.
Eine Antikritik auf Bourdieus Kritik am biographischen Schreiben Im Aufsatz wird versucht, grundsätzliche Kritikpunkte Bourdieus am biographischen Schreiben zu entkräften und dazu geeignete theoriebasierte Erwiderungen anzuführen, die dieser Methode der Geschichtsschreibung neutral bis positiv gegenüberstehen. Am Ende steht die Frage, ob Bourdieu mit seiner siebenseitigen Kritik tatsächlich biographisches Schreiben im modernen Sinne oder vielmehr die veralteten Formen der beinahe hagiographischen Lebenserzählungen im Blick hatte, als er 1986 die »biographische Illusion« verfasste. An Anticriticism on Bourdieu’s Critique of Biographical Writing The essay seeks to invalidate Bourdieu’s critique of biographical writing and to cite appropriate theory-based responses that are neutral or positive to this method of historiography. In the end, the question arises as to whether Bourdieu’s seven-page critique actually focused on biographical writing in the modern sense or rather on the obsolete forms of almost hagiographical life-stories when he wrote his »biographical illusion« in 1986.