Überlegungen zur >hellenistischen< Landmauer von Side (original) (raw)
2018, Akten des 16. Österreichischen Archäologentages am Institut für Klassische Archäologie der Universität Wien vom 25. bis 27. Februar 2016
Die antike Stadtbefestigung von Side lässt sich, sehr vereinfacht dargestellt, in drei größere Abschnitte einteilen: die südliche und nördliche Seemauer und die in diesem Beitrag behandelte Landmauer (Abb. 1). Während die beiden Seemauern bis zur Spätantike, respektive in die byzantinische Zeit hinein, mehrfach umgestaltet, wenn nicht sogar neu errichtet wurden, blieb die Landmauer (Abb. 2) weitgehend in ihrer ursprünglichen Konzeption erhalten. Im folgenden Beitrag werden die gängigen Datierungsvorschläge für diesen Befestigungsabschnitt kritisch betrachtet 1 .
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The landside fortification of Side was dated many years as a hellenistic fortification because of his masonry. In this paper new excavation results are presented, which shows, that the wall was built at the beginning of the 2nd centrury AD. The paper also shows, that the building is more a repraesentative than a defensive monument.
Side, seine Architektur, Kulte und Feste
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Kulturlandschaft Syrien – Zentrum und Peripherie. Festschrift für Jan-Waalke Meyer, Alter Orient und Altes Testament 371 , 2010
In den Jahren 1992-95 war der Jubilar Mitarbeiter am Projekt »Ausgrabungen in Tall Ãēḫ "amad / Dūr-Katlimmu« der Freien Universität Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Kühne. Auch die beiden Autoren dieses Beitrags waren zeitweise an dem Projekt beschäftigt und haben sich seinerzeit intensiv mit dem Jubilar über Grabungsmethoden und -techniken sowie über die Architektur der assyrischen Provinzstadt ausgetauscht. Unser gemeinsames Interesse galt dabei neben dem »Roten Haus« in der Mittleren Unterstadt II, an dessen Freilegung wir damals beteiligt waren, auch den Bauten, die bereits zuvor in der Grabungsstelle »Nordostecke« untersucht worden sind. Daher widmen wir die folgenden Überlegungen zu deren bauhistorischer Einordnung unserem Freund und Lehrer Jan-Waalke Meyer.
Das Osttor von Side - eine Sackgasse in der Spätantike, Forum Archaeologiae 77/XII/2015
2015
von Side gehört zu einem durchdachten Befestigungssystem, das aus einer Landmauer, einer Seemauer, dem Haupttor und dem Osttor besteht. Das Bauwerk wirkt zunächst sehr einheitlich und kompakt konzipiert, sodass die vom ersten Ausgräber Arif Müfid Mansel [1] festgesetzte Datierung in hellenistische Zeit von den nachfolgenden Forschern nie angezweifelt wurde [2]. Das Institut für Archäologie der Universität Graz führt seit 2011 in Side an der türkischen Südküste in der ehemaligen römischen Provinz Pamphylien Untersuchungen am östlichen Stadttor bzw. Osttor durch [3]. Im Rahmen von mehrwöchigen archäologischen Ausgrabungen wurden innerhalb und außerhalb des Tores insgesamt acht Sondagen angelegt, die Aufschluss über die Stratigraphie, Bauphasen und Struktur der Anlage geben sollen. Die Ergebnisse der Ausgrabungen ergaben, dass die von Mansel vorgeschlagene frühe Datierung für die sichtbare Toranlage nicht bestätigt werden kann, sondern mit einer Erbauungszeit ab frühestens augusteischer bis flavischer Zeit zu rechnen ist [4]. Die spätere Datierung in römische Zeit erfordert nun eine Neubetrachtung des gesamten Befestigungssystems von Side [5]. Es ist zu hinterfragen, ob die gesamte Befestigungsanlage mit Haupttor [6], Osttor und Landmauer bzw. Seemauer gleichzeitig geplant wurden und gleichzeitig entstanden sind. Mansel führte als Anlass für den Bau der Anlage immer den Frieden von Apameia 188 v.Chr. an [7]. Dieser historische Anlass ist allerdings mit dem archäologischen Befund aus dem Osttor von Side keinesfalls vereinbar. Ob der Bau der Anlage mit dem Wirken des Amyntas in Pamphylien zusammen hängt oder in Anlehnung an die Befestigungsanlagen der benachbarten pamphylischen Städte wie z.B. Perge oder Sillyon entstanden ist, soll im Rahmen bevorstehender Projektarbeiten behandelt und ausgeführt werden. Die geplante Vorlage des Grabungsbefundes und des Fundmaterials vom Osttor soll als Grundlage für weitere vertiefende Forschungen auch für die umliegenden Städte herangezogen werden können. Die gesamte Toranlage umfasst eine Fläche von ca. 30x20 m. Nach den bisher belegten Funden wie einem Bleisiegel des Phokas (603-608) und einer Münze des Heraklius Konstantinus II (652) [8] wurde es mindestens bis in das 7.Jh. n.Chr.
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in: Abrahams Erbe – Konkurrenz, Konflikt und Koexistenz der Religionen im europäischen Mittelalter, hrsg. von Klaus Oschema, Ludger Lieb und Johannes Heil (Das Mittelalter 2), Berlin/München/Boston 2014, S. 305-319.