Rechter Terror: Christchurch versus Halle (2019) (original) (raw)
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2018: Die Global City und der Rechtsruck. HSFK Spotlight 2/2018.
Wird über den Rechtsruck in Deutschland diskutiert, geht der Blick meist nach Ostdeutschland und in ländliche Regionen. Dabei steht fast ausschließlich die Frage der Zuwanderung im Fokus. Nicht ins Bild passt, dass die Alternative für Deutschland (AfD) bei den Bundestagswahlen 2017 auch in manchem Stadtteil des multikultu-rellen Frankfurts stark abschnitt. Im Rahmen eines Forschungsprojekts gehe ich den gesellschaftlichen Dyna-miken und Konflikten in zwei dieser Stadtteile nach. Die ersten Befunde legen nahe, dass die exkludierenden Dynamiken der Stadtentwicklung weit enger mit dem Aufstieg der Rechten verbunden sind, als bisher in den Debatten vermutet. Ich zeige dies anhand zweier immer wieder auftauchender Themenkomplexe: Austeritäts-politiken und Gentrifizierung.
Zwischen Online Hass und Rassistischer Gewalt: Die Alt-Right Bewegung (2018)
IDZ Fact Sheet, 2018
Mit der Wahl des US-Präsidenten Donald Trump erlangte eine bislang weitgehend unbekannte Bewegung Prominenz: die Alternative-Right-Bewegung (Alt-Right). Die Alt-Right unterstützte Trump im Wahlkampf und einige Sympathisant_innen konnten schließlich auch hochrangige Posten in der Regierung einnehmen. Geboren als eine radikale Alternative zum US-ame-rikanischen Konservatismus, entwickelte sie sich erst in Online-Foren und bildete bald politische Thinktanks. Ihre rassistische Botschaft verbreitet sie hauptsächlich über eine zynische Bildsprache und provokative Äußerungen in den Medien. Sie nimmt Einfluss auf die demokratische Kultur und politische Debatten. Spätestens seit dem rechtsextremen Aufmarsch in Charlottesville (Virginia, USA) im August 2017 verdeutlicht sich allerdings, dass dieser online geschürte Hass schnell in Gewalt und politischen Mord umschlagen kann.
Hitlers Limes - Der Westwall zwischen Aachen und Freiburg
Die Beschäftigung mit dem römischen Limes stand in der archäologischen Forschung während der NS-Zeit gegenüber der „völkisch-nationalen“ Vorgeschichte nicht im Vordergrund. Umso mehr erstaunt die Bezeichnung „Limesbauprogramm“ für einzelne Bauabschnitte des Westwalls im Jahre 1938. Gekürzte, deutsche Version des auf dem XXI. Limeskongress 2009 in Glasgow gehaltenen Vortrages. In: Limes – Nachrichtenblatt der Deutschen Limeskommission, 4/2010, Heft 2, S. 28-31.
System Punkte, 2012
“Reclaim our cities” – “Selbstorganisaton” – “Werdet in der Nachbarschaft aktiv” – Betrachtet diese Slogans einen Moment. Kommen sie euch bekannt vor? Das sollten sie tatsächlich, denn sie spielgeln einen Theoriezweig (e.g. Amin and Thrift 2005; Butler 2012; Chatterton 2010; Dikeç 2001; Harvey 2003; Leontidou 2006; 2010; Marcuse 2009; Mayer 2009; Simone 2005) wieder, der zurückgeht auf Henri Lefebvres (1996) Idee des "Rechts auf Stadt" (im folgenden als ‘RaS’ abgekürzt). Trotz dieser gemeinsamen Wurzel sind die Interpretationen des Lefebvreschen Rechts äußerst vielfältig gewesen; vielleicht hat sein oftmals abstrakter Schreibstil unbeabsichtigt dazu beigetragen, dass sich die Theorie auch außerhalb seiner eigenen politischen Zugehörigkeit und Gedankenwelt verbreitet hat: Vor zehn Jahren protestierte Mark Purcell (2002), dass die ursprüngliche Vorstellung des 'RaS' radikaler war, als die damalige Literatur scheinen ließ. Aber heute könnte eine reformistische Interpretation Lefebvres die geringste Sorge sein, mit der wir an der süd-östlichen Küste des Mittelmeers, das heißt im griechischen Territorium konfrontiert sind.