Now We Know, oder: Nach der Katastrophe ist vor dem Kinn. Kurshalten mit Kirk Douglas (2016) (original) (raw)

Erinnern, Vergessen, Verdrängen: Der Umgang mit (Natur-) Katastrophen in Gudrun Pausewangs Die Wolke (1987)

DiMaG , 2024

Folgender Aufsatz beschäftigt sich mit der Darstellung des Erinnerns, Vergessens und Verdrängens von (Natur-)Katastrophen in Gudrun Pausewangs Jugendroman Die Wolke (1987). Untersucht wird, wie im Text die von der damaligen deutschen Bundesregierung genutzten Mittel zur Wiederherstellung der Stabilität des Staates-v. a. Strategien des Vergessens-beschrieben werden. Weiterhin werden die Rolle der Zeitzeugen im Rahmen der Bewahrung der kollektiven Erinnerung sowie auch die Funktion der Naturbeschreibungen im Roman erforscht. Von großer Bedeutung sind auch die Gestaltung und die Funktion des autobiographischen Gedächtnisses im Rahmen der Bewahrung der Erinnerung. Ökokritik untersucht den Begriff "Umwelt" breiter. Umwelt umfasst nicht nur die räumliche Umgebung eines Individuums, sondern auch dessen soziale und kulturelle Umgebung. Die Wechselbeziehungen zwischen natürlichem Raum und sozialem bzw. kulturellem Raum können mithilfe dieser Forschungsrichtung erkundbar werden (vgl. Stobbe, 2014, S. 356). Dadurch werden diachronische Diskurse und Problematiken erhellt, wie z.B. der Diskurs rund um die kollektive Erinnerungskultur. Ziel des folgenden Aufsatzes ist es, mithilfe der Ökokritik und der Erinnerungstheorien zu zeigen, wie in Die Wolke die moralische Verpflichtung des Einzelnen betont, die Wahrheit geschützt sowie die Folgen der (gezielten) Vernachlässigung der kollektiven Erinnerungskultur für alle Lebensbereiche angeprangert werden.

Thomas G. Kirsch _ 'Wie Latour die Spur des Rechts verlor ... und was uns das über verfahrensförmige Macht lehren kann' (2016)

Kirsch, Thomas G. 2016. Wie Latour die Spur des Rechts verlor ... und was uns das über verfahrensförmige Macht lehren kann. In: "Wissen, wie Recht ist", edited by Twellmann, Marcus. Konstanz: Konstanz University Press, 129-142. Abstract: Ziel dieses Beitrags ist nicht die detaillierte Relektüre oder inhaltliche Kom-mentierung von Bruno Latours Die Rechtsfabrik, sondern der Versuch, dieses Buch anhand der von Latour selbst vertretenen methodologischen Prämissen einer spezifischen Variante des ethnographischen Forschungsstils zu messen, um zu einer Einschätzung des epistemischen Status seiner Unter-suchungsergebnisse zu kommen und Gedanken darüber zu entwickeln, wie Latours Schwierigkeiten beim lückenlosen Nachvollzug des von ihm untersuchten »Übergang[s] des Rechts« (r 163) für das Verständnis eines wichtigen Aspektes moderner Vergesellschaftung, nämlich die Verfahrens-förmigkeit von Macht, produktiv gemacht werden können.

’Die alte Welt muss stürzen’ - Berlin Alexanderplatz als moderne Apokalypse (2010)

ELSJ Else Lasker Schüler Jahrbuch zur klassischen Moderne, IV (2010), 173-188.

It is well known that Alfred Doeblin was fascinated by the apocalypse. In his 1920 novel Berge, Meere und Giganten he had presented a global end-time scenario that contained everything we associate with apocalypticism: devastating wars, natural and environmental catastrophes as well as the end of humanity, caused by man-made monsters. This presentation suggests that the novel Berlin Alexanderplatz, which appeared 9 years later, can also be read as an apocalyptic text – and perhaps with more reason than Berge, Meere und Giganten. While there are no wars or catastrophes in this book, its language, structure and plot relate in many ways to the apocalyptic tradition – most of all to the biblical Book of Revelation. The author claims that Berlin Alexanderplatz is, in fact, a modern literary apocalypse that is deeply rooted in the Judeo-Christian tradition. It may even be read as a reflection of Doeblin’s own conversion to Christianity.