Andrea Morpurgo, "Topographies of Memory. The Certosa Cemetery of Bologna" (International conference "Der bürgerliche Tod. Städtische Bestattungskultur von der Aufklärung bis zum frühen 20. Jahrhundert", Bayerischen Nationalmuseum, München 11-13 November 2005) (original) (raw)

Carolin Kosuch, review of “Andrea Morpurgo, Il cimitero ebraico in Italia. Storia e architettura di uno spazio identitario“, «Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken (QFIAB)», n. 95, 2015, pp. 494-496 (German)

La rivista storica "Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken" (QFIAB) si pubblica dal 1898 a cura dell’Istituto Storico Germanico. Gli articoli e le note critiche (con riassunti in italiano/tedesco e inglese) trattano argomenti relativi ai rapporti tra la Germania e l’Italia e alla storia italiana dal primo medioevo fino alla storia contemporanea. La rivista contiene inoltre il rapporto annuale del direttore e i resoconti relativi ai convegni organizzati dall’Istituto stesso; ogni volume si chiude con una grande sezione di recensioni ("Anzeigen und Besprechungen") articolata in: Opere generali; Scritti in onore di, Volumi collettanei, Atti di convegni; Scienze storiche ausiliarie; Storia del diritto; Medioevo; Storia moderna; Ottocento; Storia contemporanea; Storia regionale dell’Italia (Italia settentrionale, centrale, meridionale).

R. Ströbl/A. Ströbl, Vom Dorftischler zur Sargfabrik – Bestattungskultur an der Schwelle zur Moderne In: F. Jürgens/U. Müller (Hrsg.), Archäologie der Moderne. Standpunkte und Perspektiven. Sonderband Historische Archäologie 2, 372–386

2020

Industrialisation since the end of the 18 th century and throughout the 19 th century has also had an impact on coffin construction and design. Mass production of affordable yet representative coffins for a growing population has increasingly replaced individual, purely handcrafted production. The consequences of the Age of Enlightenment were also reflected in the cremation burials that arose in the late 19 th century. Tendencies towards democratisation and cemetery reforms shaped the development of the burial culture into the 20 th century. The wealthy bourgeoisie, in particular, used the large, out-of-town cemeteries, especially those built in the second half of the 19 th century, for representative funerary monuments. Coffins made of zinc sheet and cast iron could be produced by machine on a large scale. Coffin fittings made of zinc, cast iron, plaster mass or cardboard replaced valuable solid fittings made of nobler materials. In the traditional custom of grave goods, more and more modern materials were used. Medical developments can also be observed, for example, in dental prostheses found in tombs and graves of the late 19 th century. Despite all modernisation trends, however, the culture of burial is still fundamentally pervaded by traditional, even conservative aspects. Zusammenfassung Die Industrialisierung seit dem ausgehenden 18. und im gesamten 19. Jahrhundert hat sich auch in Sargbau und-gestaltung niedergeschlagen. Massenproduktionen von erschwinglichen aber dennoch repräsentativen Särgen für eine wachsende Bevölkerung haben die individuelle, rein handwerkliche Produktion zunehmend abgelöst. Die Folgen der Aufklärung spiegelten sich auch in der im späten 19. Jahrhundert aufkommenden Brandbestattung wider. Demokratisierungstendenzen und Friedhofsreformen prägten die Entwicklung der Bestattungskultur bis ins 20. Jahrhundert. Gerade das vermögende Bürgertum nutzte die großen, vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen außerstädtischen Friedhöfe für repräsentative Grabmonumente. Särge aus Zinkblech und Gusseisen konnten im großen Stil maschinell hergestellt werden. Sargbeschläge aus Zink, Gusseisen, Gipsmasse oder Pappe ersetzten wertvolle massive Beschläge aus edleren Materialien. Die traditionelle Beigabensitte ist nach wie vor lebendig geblieben, aber es kamen immer mehr moderne Werkstoffe zum Einsatz. Medizinische Entwicklungen sind beispielsweise an Zahnprothesen, die in Grüften Archäologie Historische Sonderband 2020

Das Grabmal des Porrina in Casole d´Elsa, in: Nobilis arte manus. Festschrift zum 70. Geburtstag von Antje Middeldorf Kosegarten, hg. von Bruno Klein und Harald Wolter von dem Knesebeck, Dresden / Kassel 2002, S. 171-197

Kein Wunder, daß man das Grabmal mit der überlebensgroßen Standfigur eines kräftigen, mit dem Schwert gegürteten Laien in der Kollegiatskirche von Casole d´Elsa (Abb. 1-4) in der Kunstkritik des 20. Jahrhunderts für das Grab-oder sogar Denkmal des ghibellinischen Rebellen Ranieri da Porrina hielt, der im Jahr 1312 die verhaßten Guelfen mit der Unterstützung von Reitern Kaiser Heinrich VII. aus seinem Städtchen vertrieb 1 . Schien doch die Singularität des mittelalterlichen Kunstwerksdie vollrund gearbeitete Statue, ihr Porträtrealismus und die ausgesprochene Laizität der gesamten Grabmalsanlage -der Einzigartigkeit und dem Unabhängigkeitsdrang des Ranieri zu entsprechen. Im Jahr 1980 identifizierte Augusto Campana den Dargestellten in einer unveröffentlichten Notiz an Enzo Carli jedoch als Messer Porrina, d. h. als den Vater des Rebellen Ranieri, der bereits 1313 tot gewesen sein müsse und von dem schlicht und einfach überliefert ist, daß er Jurist an der römischen Kurie war 2 . 1983 veröffentlichte Aldo Rossi eine Abschrift Boccaccios der heute verlorenengegangenen Inschrift des Grabes, die sich in der Biblioteca Laurenziana in Florenz befindet 3 . Irrtümlicherweise meinte Rossi, es handle sich bei dem Porrina der Grabinschrift und des Grabes um den Onkel (und nicht um den Vater) Ranieris, den er zudem fälschlicherweise "Beltramo" nannte. In der Abschrift der Grabinschrift ist jedoch nur von Porrina ohne Angabe eines weiteren Namens die Rede. Ich vermute, daß Rossi den Namen "Beltramo" in E. Repettis Dizionario geografico, fisico, storico della Toscana von 1833 fand, in dem von dem "sarcofago con la figura di Beltramo del Porrina" in der Familienkapelle der Porrina in der Collegiata Casoles berichtet wird 4 . Rossi war wahrscheinlich überzeugt -ohne dies allerdings zu thematisieren -, Repetti habe mit diesem Grabmal jenes gemeint, das sich heute im Kircheninneren befindet und dessen Grabinschrift er publizierte. Alle Veröffentlichungen seit Rossi bezeichneten den in der Grabskulptur Dargestellten daraufhin als "Beltramo Porrina". In keiner der mir bekannten zeitgenössischen Dokumente wird Porrina jedoch "Beltramo" (oder ähnlich) genannt. Der Jurist und Vater Ranieris ist hier wie in der Abschrift der Grabinschrift ohne weitere Namensangabe als dominus porrina erwähnt, mit der nachfolgenden Ergänzung seiner Herkunft (de Casulis), seines Doktortitels (doctor) oder aber seiner Tätigkeit als Richter (iudex). Eine einzige zeitgenössische Quelle

Gräber, Gaben, Generationen. Der frühmittelalterliche Friedhof (7. Jahrhundert) von der Früebergstrasse in Baar (Kanton Zug). Antiqua 48. 2010.

Frühmittelalter, Friedhof, Bestattungssitten, Anthropologie, organische Materialien, Befunde, Blockbergungen, Analysen, Beigaben, Schmuck, Waffen, Perlenschmuck, Frauenschuhe, Wadenbinden, Tauschierungen, japanische Klingenkunde, Metallographie, Lebensbilder