Ein Zentrum im Hinterland? Der wikingerzeitliche Siedlungsplatz von Großenwiehe, Kreis Schleswig-Flensburg (original) (raw)

Cichy et al. 2021 – Wüst in Wittgenstein – Ausgrabung einer frühmittelalterlichen Kleinsiedlung – AiW

Archäologie in Westfalen-Lippe, 2021

Eva Cichy, Lutz Cramer & Manuel Zeiler (2021): Wüst in Wittgenstein – Ausgrabung einer frühmittelalterlichen Kleinsiedlung. Archäologie in Westfalen-Lippe 2020, 103-106. Überraschend kam bei der Überprüfung einer früh- bis hochmittelalterlichen Lesefundstelle in Bad Berleburg-Aue (Wittgenstein) ein trocken gemauertes Bruchsteinfundament zutage. Vor allem einige aus der Verfüllung geborgenen Fragmente von vorwiegend drehscheibengefertigten hochschultrigen Töpfen verweisen auf eine Datierung in das 8./9. Jahrhundert. Mit dieser Datierung ist der erfasste Grundriss in Westfalen bislang einzigartig; Parallelen sind vor allem von zeitgleichen befestigten Plätzen im benachbarten Hessen bekannt. A dry-stone rough rubble foundation unexpectedly came to light during a survey carried out at an early to high medieval site at Bad Berleburg-Aue (Wittgenstein, distr. Siegen-Wittgenstein, Southern Westphalian uplands), which had previously yielded surface finds. Several fragments of mainly wheel-thrown high-shouldered pots were the main reason why the feature was dated to the 8th or 9th century. The ground-plan is therefore unique within Westphalia, the only parallels being known from contemporaneous fortied sites in neighbouring Hesse.

BRB, OT Plaue, Margaretenhof (neolithische und slawische Siedlung)

Archäologischer Abschlussbericht, 2021

Für den Neubau eines Hauses an der Havel bei Plaue erfolgte eine archäologische Untersuchung der zu bebauenden Fläche. Dabei fanden sich einige neolithische Silexartefakte, eine sehr ausgeprägte slawische Siedlungsschicht und Spuren der sporadischen Nuzung seit der frühen Neuzeit.

Forschungsgeschichtlicher Überblick zu der spätlatènezeitlichen Großsiedlung bei Altenburg, Gem. Jestetten, Kreis Waldshut

2015

Etwa fünf Kilometer unterhalb des Rheinfalls bei Schaffhausen liegt in einer großen Doppelschleife des Hochrheins das Oppidum von Altenburg-Rheinau. Es war in spätkeltischer Zeit ein bedeutender verkehrsgeographischer Knotenpunkt und Umschlags-und Handelsplatz für die Flussschifffahrt. Die beiden Halbinseln, die ein Areal von ca. 315 ha umfassen-‚Schwaben' auf deutscher Seite hat ungefähr 233 ha, ‚Au' auf Schweizer Territorium gelegen 82 ha-wurden durch mächtige Mauern, deren Ruinen heute noch im Gelände als auffallende Wallanlagen sichtbar sind, gegen das Hinterland gesichert. 1 Bildliche Darstellungen aus dem 16. Jahrhundert zeigen noch deutlich das Stadttor in Rheinau sowie die Keltenmauer auf dem Schwaben (Abb. 1). Bereits Ferdinand Keller beurteilte die Befestigungsanlagen als spätkeltisch. Im Winter 1928/29 wurden erstmals östlich des Walls Schanz spätlatènezeitliche Scherben gefunden. 1930 barg die staatliche Denkmalpflege unter Georg Kraft spätlatènezeitliche Siedlungsreste aus Gruben der Kiesgrube Altenburger und identifizierte Altenburg-Rheinau-auch unter dem Eindruck der Forschungen von Emil Vogt auf der Schweizer Seite am Keltengraben in Rheinau und den Funden aus dem abgebrannten Gasthaus ‚Löwen'-als spätkeltisches "Doppeloppidum". 2 Der fortgesetzte Kiesabbau führte in den 1950er-und 1960er-Jahren zu Grabungen des Staatlichen Amtes für Denkmalpflege durch Stefan Unser, bei denen zahlreiche Töpferöfen und Abfallgruben freigelegt wurden. 3 1972-77 erfolgte eine durch die DFG finanzierte Forschungsgrabung der Universität Tübingen, benachbart zur Kiesgrube Altenburger durch Franz Fischer. 1985 schloss sich eine weitere kleine Untersuchung an, verursacht durch die Anlage einer Wasserleitung. Fragestellungen und Stand der Forschung Anlass der universitären Ausgrabung unter der Leitung von Franz Fischer war die Entdeckung des frühaugusteischen Militärlagers von Dangstetten durch Gerhard Fingerlin. Es stellte sich die Frage "ob das Ende des Oppidums Altenburg-Rheinau mit den Operationen römischer Truppen in den Jahren 15 bis 9 v. Chr., vom Alpenfeldzug bis zur Auflassung des Lagers Dangstetten, in Verbindung gebracht werden muss." 4 Eine erste Fundvorlage erfolgte durch Fischer 1966, einen ersten Übersichtsplan publizierte er 1975. 5 Im Bereich der Kiesgrube wurden bei den Altgrabungen der 1950erund 1960er-Jahre 80 Gruben, bei den DFG-Grabungen 97 sowie beim Bau der Wasserleitung weitere 23 Gruben beobachtet. Der Ausgräber spricht von einer regellosen Bebauung mit Gehöften, die in einem Abstand von 60 m ungefähr parallel zum Wall standen. Wenige der rechteckigen Gruben,