DIE NÖRDLICHE GRENZZONE DES OSTRÖMISCHEN REICHES UND SKANDINAVIEN IM 5. UND 6. JAHRHUNDERT (original) (raw)

»SKANDINAVISCHE KOLONIEN AN DER SÜDLICHEN OSTSEEKÜSTE?« ZUR SIEDLUNGSGENESE DER FRÜH- UND HOCHMITTELALTERLICHEN EMPORIEN IM SÜDLICHEN OSTSEERAUM

Die früh- und hochmittelalterlichen Emporien an der slawisch besiedelten Ostseeküste werden meist als skandinavische Gründungen oder unter skandinavischen Einfluss gegründete Siedlungen angesehen. Die Hintergründe der Genese dieser Handelsplätze sind weitgehend noch unbekannt und werden durch verschiedene Modelle beschrieben, denen unterschiedliche Ausgangsbedingungen und Einflussfaktoren zugrunde liegen. Diese Modelle werden vorgestellt und durch interdisziplinäre Ergebnisse der laufenden Untersuchungen des »Ostseehafen-Projektes« auf ihre Plausibilität überprüft. Dabei wird davon ausgegangen, dass Aussagen zu den Ursachen und Hintergründen der Genese der entlang der südlichen Ostseeküste gelegenen Handelsplätze nur durch eine Rekonstruktion der Siedlungsentwicklung der Plätze möglich sind.

DER BESCHLAG VON EINER SPATHASCHEIDE UND EINE CLOISONNÉ-SCHNALLE AUS MITTELBÖHMEN. INDIZIEN FÜR DIE ANWESENHEIT VON ELITEGRUPPEN IM 5. JAHRHUNDERT?

STUDIA ROMANA ET MEDIÆVALIA EUROPÆNSIA MISCELLANEA IN HONOREM ANNOS LXXXV PERAGENTIS PROFESSORIS EMERITI DAN GH. TEODOR OBLATA, Civilizația românească 4, 2018

In the present paper, two 5th-century finds – unique for Bohemia – are published: 1) a gilded silver fitting of the scabbard of a sumptuous spatha; the crescent-shaped fitting from Hostim can be easily dated to the second half of the 5th century and it has parallels in princely burials such as the one in Blučina (Czech Republic); 2) a bronze ellipse-shaped buckle with a small oval plate with cloissoné decoration and glass inlays (Korno). This find from Korno, Beroun district, has precise – although smaller – analogues in the rich grave of Laa a.d. Thaya (Austria) and in Szeged- Nagyszéksós and Lengyeltóti (Hungary), in the latter case also with glass inlays. The buckle can be dated to the first half of the 5th century or maybe even to its middle, and it was worn most probably by man. Both luxurious finds, together with the more common finds from the little-researched region around the Berounkariver (Middle Bohemia), indicate probably the movement of the members of the military elite from Middle Bohemia to Bavaria.

ANMERKUNGEN ZUR KÖRPERGRABSITTE IN DEN REGIONEN ZWISCHEN RHEIN UND ODER VOM 1. BIS ZUR MITTE DES 5. JAHRHUNDERTS N. CHR

Zusammenfassung Die seit dem 1. nachchristlichen Jahrhundert in weiten Teilen des germanischen Siedlungsgebietes praktizierte Körpergrabsitte mit häufig exklusiv ausgestatteten Grab-legen steht in deutlichem Gegensatz zur wesentlich geläufigeren Brandbestattung, die ebenfalls " Prunk-gräber " aufweist. Inwieweit die in verschiedenen Regio-nen nachweisbaren spätrepublikanisch-frühkaiser-zeitlichen Körpergräber an ältere Gräber keltischer Tradition anknüpfen bzw. auf römische Einflüsse etwa über das Marbodreich in Böhmen zurückzuführen sind, wird kontrovers beurteilt. Nach gegenwärtigem Forschungs-stand ist eher davon auszugehen, daß unterschiedliche, räumlich und zeitlich differenzierte Einflüsse zur Über-nahme der Körperbestattung führten. Während der jüngeren Römischen Kaiserzeit lassen sich Körperbestattungen in größerer Zahl in Vorpommern so-wie in Mitteldeutschland, Nordwestböhmen und Süd-westdeutschland nachweisen. Die Gräber aus letzteren Regionen können aufgrund zahlreicher Gemeinsamkei-ten zur südlich elbgermanischen Körpergrabgruppe zu-sammengefaßt werden. Abseits der Verbreitungszentren zeichnet sich eine deutliche Bindung unverbrannt beige-setzter Personen an die weiträumig belegte an die Stufe C2 gebundene Prunkgrabsitte ab. In Bezug auf Grabbau, Ausrichtung und Geschlecht der bestatteten Person zei-gen Kammergräber deutliche regionale Unterschiede. In Nordwestdeutschland findet die Körpergrabsitte erst im Laufe des 4. Jahrhunderts eine verstärkte Aufnahme. Zur Zeit bietet die Annahme, daß die Anregung zur Einfüh-rung der Körpergrabsitte sowohl in Mitteldeutschland als auch in Nordwestdeutschland aus den römischen Pro-vinzen kam, eine schlüssige, gut ins Gesamtbild der kul-turellen Veränderungen passende Erklärung. Abstract The inhumation rite practised in wide areas of

EBENEN UND PHASEN DER KIRCHLICHEN NORMENKOMMUNIKATION IN TRANSDANUBIEN UND IN SLAWONIEN IM 18. JAHRHUNDERT

Der Beitrag konzentriert sich auf die Inhalte und die Vermittler der Normenkommunikation im 18. Jahrhundert. Bei den Vermittlern geht es um den dahinter stehenden Verwaltungsapparat und die jeweiligen geistigen Zentren, die der Aufgabe nachkamen, die Normen zu vermitteln, die aber zugleich als Multiplikatoren diese Normen teils selbst definierten. Der staatliche Verwaltungsapparat zählte nämlich vor allem auf diese kirchlichen Institutionen als Akteurspartner. Daher soll aufgezeigt werden, durch welche Kanäle, mit welchen Methoden und mit welchen Inhalten die katholische Kirche in Transdanubien und Slawonien Normen vermittelt hat. Hierbei sollen drei größere, chronologisch zu bestimmende Phasen unterschieden und deren Funktionen in der Normenkommunikation untersucht werden. Dabei soll neben den Veränderungsprozessen auch die Kontinuität dieser Vorgänge Berücksichtigung finden.